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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Bestwig> (HSK-452)

Objektbezeichnung:

NSG Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Bestwig>

Kennung:

HSK-452

Ort: Bestwig
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 13,76 ha
Offizielle Fläche: 13,78 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 LG
- Erhaltung des landesweit größten Wasserfalls mit seinem natürlichen / naturnahen Umfeld aus
Felsstandorten, Schluchtwald- und unterschiedlichen Buchenwaldgesellschaften wegen der
Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses NSG-Kernbereichs;
- Sicherung und Optimierung der Lebensbedingungen für die (tlw. eiszeitliche) empfindliche
Vegetation, die sich hier unter extremen und sehr unterschiedlichen Standortverhältnissen
entwickelt hat;
- Verbesserung des Wasserhaushalts und seiner Qualität (auch in Verbindung mit den Teilflächen
im angrenzenden LP Olsberg);
- Schutz der pflanzensoziologischen Besonderheiten im "Kernbereich" aus wissenschaftlichen
Gründen;
- Erhaltung der Relikte der "Kugelgießerei" aus landeskundlichen Gründen;
- Lenkung des Besucherverkehrs unter Schutz-, Erlebnis- und Verkehrssicherungsaspekten;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000".
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-0031
  • BK-4716-0029
Kennung:

BK-4616-0031

Objektbezeichnung:

Schluchtwälder, Wasserfall und Moorrest bei Wasserfall (Elpe)

Link zur Karte: BK-4616-0031
Objektbeschreibung: Östlich der Ortschaft Wasserfall (Elpe) umfasst die Fläche die nördliche Teilfläche des FFH-Gebietes "Schluchtwälder bei Elpe". Zu großen Teilen ist sie Bestandteil der Naturschutzgebiete "NSG Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Olsberg>" und "NSG Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Bestwig>". Die schutzwürdigen Lebensräume konzentrieren sich jeweils auf den nördlichen und den südlichen Bereich. In zentraler Lage befindet sich eine großflächige Windwurffläche. Die nördlichen Lebensräume stellen einen einzigartigen Biotopkomplex aus Schluchtwäldern in typischer Ausprägung, einem Bachlauf in steiler Hanglage u.a. mit Wasserfall und Felsvegetation mit z.T. sehr seltenen Pflanzenarten dar. Ein kleiner Bach fließt zunächst in einer verhältnismäßig flachen Rinne, stürzt dann etwa 700 m unterhalb der Quelle einen steilen Felsvorsprung etwa 20 m tief hinab (Wasserfall) und rauscht dann rund 500 m in einem schluchtartigen Tal abwärts. Die hohen Felsklippen beherbergen Arten der Mauerrauten-Gesellschaft, Flechten und Moose (z.T. Eiszeitrelikte). Beiderseits des Baches trägt das mitteldevonische Schiefergestein, das zu einem nährstoffarmen, graugelben Lehm verwittert, alte, z.T. totholzreiche bodensaure Buchenwälder. Im tief eingeschnittenen Talgrund stockt ein Ahorn-Eschen-Schluchtwald. Diese in Westfalen seltene Gesellschaft kommt hier (nach Runge, 1978) in optimaler Ausprägung vor. Gen Osten klingt dieser langsam aus. Die Biotope im Süden setzen sich aus einem degenerierten Übergangsmoor, einer Feuchtbrache, einem Weiden-Bruchgebüsch mit Quellbereich und anschließendem Quellbachverlauf zusammen. Angrenzend finden sich Windwurfflächen. Der Moorrest wird überwiegend von Molinia-Bulten geprägt. Lokal sind Torfmoose anzutreffen. Erlen und Birken nehmen Einzug in die Fläche. Der gen Norden fließende Quellbach weist ebenfalls eine, durch den durch Kyrill verursachten Windwurf, Schlagflur-Vegetation auf. Der Komplex aus sauren Buchenwäldern, artenreichen Eschen-Ahorn-Schatthangwäldern mit teils steil aufragenden Felswänden und naturnahen Bachoberläufen ist in seiner engen Verzahnung und gutem Erhaltungszustand von überregionaler Bedeutung. Naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft. Langfristiger Umbau standortfremder Gehölze in einheimische Gehölzbestände. Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes zur Erhaltung/Otimierung des Hochmoorrestes.
Kennung:

BK-4716-0029

Objektbezeichnung:

"NSG Plaesterlegge" außerhalb FFH-Gebiet "Schluchtwälder bei Elpe"

Link zur Karte: BK-4716-0029
Objektbeschreibung: Südlich von Wasserfall umfasst die Fläche sieben Teilflächen, die Ergänzungen zum bestehenden FFH-Gebiet "Schluchtwälder bei Elpe" darstellen. Die Flächen sind Bestandteil der z.T. außerhalb der Abgrenzung des FFH-Gebietes liegenden Naturschutzgebiete "NSG Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Bestwig>" und "NSG Plaesterlegge - Auf" m Kipp <LP Olsberg>". Im Detail handelt es sich um einen mittelalten, bodensauren Buchenwald im Osten sowie kleinflächige Bestände im Westen. Im Süden umfasst die Teilfläche einen Abschnitt eines naturnahen Fließgewässers. Ufergehölze sind in Folge von Kyrill nur spärlich ausgebildet. Im äußersten Nordwesten stockt ein in sehr gutem Erhaltungszustand befindlicher Ahorn-Schluchtwald. Einige alte Pappeln weisen starkes Baumholz auf. Die Flächen sind als Ergänzungs- und Pufferflächen zum angrenzenden FFH-Gebiet mit wervollen Lebensräumen der Buchen- und Ahorn-Schluchtwälder von lokaler Bedeutung. Naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft. Langfristiger Umbau standortfremder Gehölze in einheimische Gehölzbestände.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,73 ha)
  • Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore <7120> (0,84 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,38 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (11,33 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,96 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,19 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,68 ha)
  • Moore (0,84 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,38 ha)
  • Quellbereiche (0,00 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (1,28 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,12 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (11,33 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,25 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (1,28 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (10,86 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (2,70 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,19 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,20 ha)
  • Hoch-, Zwischenmoordegenerationsstadium <CA4> (0,84 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,18 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Wasserfall <FL1> (0,03 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,65 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,38 ha)
  • Grünland <VG> (0,28 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Bandmoos (Amphidium mougeotii)
  • Grünstieliger Streifenfarn (Asplenium viride)
  • Hallers Schaumkresse (Arabidopsis halleri)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langblättriger Weissgabelzahn (Paraleucobryum longifolium)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rötliches Seidenglanzmoos (Orthothecium rufescens)
  • Saat-Weizen (Triticum aestivum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Kranzmoos (Rhytidiadelphus loreus)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Straussfarn (Matteuccia struthiopteris)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Tamarisken Wassersackmoos (Frullania tamarisci)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Pestwurz (Petasites albus)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zweiblütiges Veilchen (Viola biflora)
  • öders Krummfussmoos (Plagiopus oederianus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines einzigartigen Biotopkomplex mit Schluchtwald in typischer Ausprägung, Bachlauf in steiler Hanglage u.a. mit Wasserfall und Felsvegetation als Refugialraum für seltene und gefährdete Pflanzenarten; Erhalt und Entwicklung zusammenhängender Waldbereiche; Erhalt seltener und vom Aussterben bedrohter, landesweit gefährdeter Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften. Erhalt und Entwicklung eines Moorrestes mit typischer Ausprägung als Refugialraum für seltene und gefährdete Pflanzenarten.
  • Erhalt von Bachläufen; Erhaltung der Laubholzbestockung und Sicherung von Tot- und Altholz; Erhalt und Entwicklung zusammenhängender Waldbereiche.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Duengung
  • LSG-Ausweisung
  • Moor renaturieren, optimieren
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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