Inhalt:
Naturschutzgebiet Heimberg <NSG der Gruppe Kalkkuppen> <LP Briloner Hochflaeche> (HSK-510)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Heimberg <NSG der Gruppe Kalkkuppen> <LP Briloner Hochflaeche> |
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Kennung: |
HSK-510 |
Ort: | Brilon |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 30,17 ha |
Offizielle Fläche: | 30,19 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2007 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | gemaess § 20 LG,
- Erhaltung und Optimierung von artenreichen Kalkbuchen- und Schluchtwaldgesellschaften sowie natürlichen und sekundären Felsbiotopen und eines strukturreichen Magergrünlands als Lebensräume von tlw. seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie als wich- tige Teilflächen im regionalen Verbund ähnlicher Biotopstrukturen, - Schutz von Relikten alten Bergbaus aus landeskundlichen sowie einer Bruchwand aus geowissenschaftlichen Gründen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4517-0297 |
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Objektbezeichnung: |
Laubwaelder bei Keffelke, am Heimberg und am Romberg (s. Allg. Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-4517-0297 |
Objektbeschreibung: | Vier nahe beieinander liegende, kleinere, überwiegend von Waldmeister- und Waldgersten-Buchenwäldern eingenommene Bergrücken. Im Norden liegt der ostwestlich ausgerichtete Bergrücken am Keffelke, keine 100m südlich davon liegt - durch eine Grünlandparzelle getrennt - der Heimberg. Weiter im Süden schließt sich dann nach etwa 250m Luftlinie der halbmondförmige, von Nord nach Süden verlaufende Romberg an. Südöstlich des Romberges befindet sich die nur etwa 2 ha große Waldparzelle bei "Drei Eichen". Die kleinflächig von Felsköpfchen durchsetzten Waldbestände liegen inmitten der vergleichsweise strukturreichen Briloner Hochfläche und sind von Grünlandparzellen, Ackerflächen und Fichtenforsten umgeben. Der Keffelke ist der von seinen Vegetationsbeständen her inhomogenste der drei Bergrücken. Typisch ausgebildete Waldgersten-Buchenwälder aus geringem bis mittlerem Baumholz sind hier vor allem Nordosten sowie ganz im Westen des Gebietes anzutreffen. Etwa in der Mitte der Fläche treten kleinere Felsrücken zutage, die jedoch zumeist keine 3m Höhe aufweisen und nur sehr lokal eine typische Felsvegetation besitzen. Unterhalb der Felsen stockt flächig ein junger Esche-Schluchtwald mit Bergahornbeimengung. In der Krautschicht dominieren Mondviolen und Brennesseln. Auf dem Felsrücken wächst ein Buchenwald auf Schluchtwaldstandort. Auch hier dominiert in der Krautschicht die Mondviole. Die übrigen Bereiche werden vor allem von Eschen- und Eschenmischwäldern unterschiedlicher Altersstufen eingenommen. Im Süden wächst ein sehr lichter Eschenwald aus mittlerem Baumholz. Hier hat das stattliche Knabenkraut in der Krautschicht einen individuenreichen Bestand. Nach Süden hin schließt sich eine aus Magergrünland hervorgegangene, ruderalisierende ehemalige Brache an, die zum Wald hin lokal einen sehr schönen Waldmantel besitzt. Durch die unterschiedlich starke Verbuschung der Fläche hat sich ein lockerer Wald-Offenlandübergang ausgebildet, wie er für zahlreiche Tierarten - vor allem Nachtfalter und Vögel - von großer Bedeutung ist. Am südöstlichen Rand des nun wieder in die Bewirtschaftung einbezogenen Grünlandes (späte Rinderbeweidung) wächst ein kleiner Kalkmagerrasen, auf welchem eine individuenreiche Population von Zygaena viciae anzutreffen ist. Ganz im Nordosten des Buchenbestandes befindet sich ein kleiner, ehemaliger Steinbruch mit einer ca 8m hohen Wand, dessen Steinbruchsohle von Ruderalfluren und Vorwaldgehölzen bestockt ist. Lokal ist ein Fichtenriegel eingeschoben, der in den letzten Jahren im Bereich eines sehr kleinen Felsens auf etwa 1000qm abgetrieben wurde. Der etwas kleinere Heimberg wird in weiten Bereichen von nährstoffreicheren Waldgersten-Buchenwäldern bestockt. Nach Nordwesten steigt der Berg an. Hier treten kleinere Felsköpfchen ohne typische Felsvegetation zutage. Westen hin besitzt der hang nur eine geringe Neigung. Hier ist der Boden sehr flachgründig und die Vegetationsdecke sehr schütter ausgebildet. Nach Norden und Osten hin sind die Hänge sehr steil. Wo sich das Laub akkumuliert, haben sich lokal großflächige Brennesselhorden ausgebildet. Am Südhang wachsen unterhalb der Felskuppen größere Schwalbenwurz-Bestände. Im Südwesten des Heimberges tritt nochmals ein ca. 5m hoher Felsen mit typischer Felsvegetation zutage. Dieser wird von einem aus ehemaliger Niederwaldwirtschaft hervorgegangenen Waldgersten-Buchenwald bestockt. Die vormals vorhandenen Ulmenbestände sind nur noch als stehendes Totholz erkenntlich, Jungwuchs der Ulme nur sehr wenig vorhanden. Im Osten davon befindet sich eine großflächige Aufforstungsfläche, auf dem ehemaligen Fichtenbestand wurden junge Buchen nachgepflanzt. Wenige ältere Buchen sind als Überhälter belassen worden. Die übrigen Bereiche innerhalb des Biotops werden von Eschen-Lärchen-Mischbeständen in unterschiedlichen Dominanzverhältnissen bestockt. Wo die Esche kleinflächig dominiert und die Lärchennadeln keinen dichten Mull gebildet haben, ist eine typische Krautschicht der Waldmeister-Buchenwälder ausgebildet. Der Bergrücken des Romberges wird vor allem von nährstoffreichen Waldmeister-Buchenwäldern eingenommen. Ganz im Südwesten treten einige Felsen mit typischer Vegetation zutage, hier stockt kleinflächig ein Waldgersten-Buchenwald. Etwa in der Mitte des Berges besitzen die Hänge West- und Ostexposition. Hier befindet sich in der Nähe eines ehemaligen kleinen Steinbruches ein Buchenwald auf Schluchtwaldstandort mit der Mondviole als dominierende Art der Krautschicht. Daran anschließend stockt vor dem Steinbruch ein sehr kleiner Eschenschluchtwald. Im Norden befindet sich ein weiterer kleiner Steinbruch mit einer typischen Felsvegetation. Ganz im Nordwesten stockt ein älterer Buchenwald, der in den letzten Jahren von Fichten freigestellt wurde und daher einen sehr lichten Stand besitzt. Die übrigen Flächen des Biotops werden von Buchen-Lärche-Fichten-Mischbeständen eingenommen, bei denen der Nadelholzanteil zumeist dominiert. Innerhalb der kleinsten der vier Teilflächen, der Waldparzelle bei "Drei Eichen", befindet sich ein sehr schön ausgebildeter, bis etwa 6 m hoher klüftereicher, von Buchenwald bestockter Felsrücken. Daran anschließend stockt auf dem in nordöstlicher Richtung ausklingenden Felsrücken ein Buchenwald auf Schluchtwaldstandort mit einer üppigen, von der Mondviole dominierten Krautschicht. Nur sehr kleinflächig ist im Norden der höchsten Felserhebung auch ein Eschenschluchtwald vorhanden. Nach Osten hin schließt sich an den Buchenwald auf Schluchtwaldstandort ein Eschen-Ahorn-Mischbestand an. Südlich der Klippe stockt ein Waldmeister-Buchenwald, die übrigen Flächen werden von Fichtenforsten eingenommen. Die vier in Reihe liegenden Bergrücken sind charakteristische Landschaftselemente der Briloner Hochebene und bilden wichtige Trittsteinbiotope sowie Vernetzungslebensräume. Zudem bilden sie den Lebensraum einiger gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie mehrerer geschützter Lebensräume. Unterstrichen wird Ihre Bedeutung durch den prozentual hohen Anteil an FFH-LR-Typen. Eine Schädigung liegt im Bereich der eingestreuten Nadelholzriegel und den angrenzenden Nadelholzbeständen sowie den in den drei nördlichen Gebieten vorhandenen Bauschuttablagerungen und Verfüllungen vor. Eine besondere Gefährdung ginge von einem großflächigen Kahlschlag aus. Daher sollten die inneliegenden Nadelholzbestände im Rahmen der Nutzung in bodenständige Laubbaumbestände umgewandelt und bei Nutzung der Laubbaumbestände mehrere Altbäume je ha belassen werden. Bei dem am östlichen Hangfuß des Heimberges liegende Stollenmundloch sollte geprüft werden, ob eine Öffnung möglich und sinnvoll ist. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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