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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hexenstein <NSG der Gruppe Kalkkuppen> (HSK-536)

Objektbezeichnung:

NSG Hexenstein <NSG der Gruppe Kalkkuppen>

Kennung:

HSK-536

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 4,90 ha
Offizielle Fläche: 4,91 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung von relikthaft noch vorkommenden, im Übrigen Wiederherstellung von Kalkmagerrasen,
Felsspalten- und Saumgesellschaften als Lebensstätten für bedrohte Pflanzen- und Tierarten von
landesweiter Bedeutung;
- Stärkung des Magergrünland-Biotopverbunds der nördlich und südlich liegenden Kalkkuppen, die
wegen ihres aktuell "besseren" Zustandes unter das europäische Naturschutzrecht fallen (damit
auch deren Entwicklung);
- Aufwertung der besonderen Eigenart des Klippenbereichs im Landschaftsbild als Teil der charakte-
ristischen Kalkkuppen der Briloner Hochfläche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4617-0288
Kennung:

BK-4617-0288

Objektbezeichnung:

Kalkkuppen am Hexenstein

Link zur Karte: BK-4617-0288
Objektbeschreibung: Das Gebiet um den Hexenstein, einen etwa 10 m hohen Felsen inmitten eines Fichtenforstes, umfasst eine Teilfläche des NSG "Briloner Kalkkuppen" und liegt unmittelbar an der B7. Die Fläche birgt auf einigen kleinflächig ausgebildeten Kalkmagerrasen einige floristische Seltenheiten wie etwa Galium boreale, Campanula glomerata sowie Prunella grandiflora sowie einen sehr schönen Felsen mit einer nach Norden überhängenden Felswand. Leider liegen die Kernbereiche eingebettet in zum Teil sehr dichte Fichtenbestände und sind somit vor allem faunistisch stark isoliert. Die Krautschicht der Fichten ist, wo sie nicht gänzlich fehlt, zumeist von eutrophen Krautbeständen geprägt. An die nördliche Teilfläche des Kalkmagerrasens grenzt eine junge Buchenanpflanzung an, die wohl als Naturschutzmaßnahme sehr licht durchforstet wurde. In ihrer Krautschicht sind Relikte einer Kalkmagerrasen-Vegetation zu finden. Im Süden des Fichtenforstes treten noch einmal kleinere, meist nur zwei Meter hohe Felsen zu tage, die jedoch nur noch relikthaft eine typische Vegetation aufweisen. Hier wurde der Fichtenbestand in letzter Zeit stark aufgelichtet. Die südlichste Spitze der Fläche wird von einer Magergrünlandbrache bewachsen. Im Westen grenzt an den Fichtenforst eine Grünlandparzelle an, die von einer Böschungskante begleitet wird. Hier ist kleinflächig ein Kalkmagerrasenrelikt mit einem weiteren Wuchsort von Campanula glomerata vorhanden. Die Fläche dient mit ihren geschützten und gefährdeten Lebensräumen dem Erhalt und der Entwicklung extensiv genutzten Kalkkuppen und ihrer gebietstypischen Vegetation, insbesondere der Kalkmagerrasen, Felsspalten- und Saumgesellschaften, sowie der Erhaltung und Entwicklung der Lebensstätten hier noch vorkommender, besonders bedrohter Pflanzen- und Tierarten von landesweiter Bedeutung. Sie ist sie wegen der Seltenheit, ihrer besonderen Eigenart hervorragender Schönheit schützenswert und wichtiger Refugiallebensraum. Daher sollte dringend eine Entfichtung vorgenommen werden, die kurzfristig die wertgebenden Elemente mittels durchgängiger Korridore vernetzt und mittelfristig die gesamte Fläche betrifft, um eine nachhaltige Pflege- oder Bewirtschaftungsform entwickeln zu können.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Heideflaechen <ND00-ung.> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,40 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald auf flachgründigen Kalkverwitterungsböden <AA5> (0,26 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,40 ha)
  • Enzian-Schillergrasrasen <DD1> (0,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,80 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,01 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,08 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hornkraut (Cerastium arvense s.l.)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Klee (Trifolium montanum)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echter Wiesenhafer (Helictotrichon pratense)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Fichte (Picea abies)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grossblütige Braunelle (Prunella grandiflora)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Nordisches Labkraut (Galium boreale)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rauhhaarige Gänsekresse (Arabis hirsuta)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Wald-Greiskraut (Senecio sylvaticus)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea subsp. jacea)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Zwergmispel (unbestimmt) (Cotoneaster spec.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung extensiv genutzter Kalkkuppen und ihrer gebietstypischen Vegetation, insbesondere der Kalkmagerrasen, Felsspalten- und Saumgesellschaften, sowie der Erhaltung und Entwicklung der Lebensstätten hier noch vorkommender, besonders bedrohter Pflanzen- und Tierarten von landesweiter Bedeutung
Gefährdungen:
  • Aufforstung ungeeigneter Standorte (FW)
  • Duengung
  • Isolation von Lebensgemeinschaften
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Sonst. Massn. z. Sanierung v. Schaeden durch die Forstwirtschaft
  • Sonst. Massnahmen zur Sanierung v. Schaeden, Beeintraechtigungen
  • Vegetationskontrolle
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