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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rodebach - Gangelt / Mindergangelt (HS-008)

Objektbezeichnung:

NSG Rodebach - Gangelt / Mindergangelt

Kennung:

HS-008

Ort: Gangelt
Kreis: Heinsberg
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 49,84 ha
Offizielle Fläche: 50,90 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 2029
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
a) gemaeß § 20 Satz Buchstabe a) sowie Satz 2 LG zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung
der Arten und Lebensgemeinschaften in den Feucht- und Nassgruenlaendern, den Großseggenrieden
und Roehrichtsaeumen sowie den feuchten Hochstaudenfluren und Feuchtbrachen in der Rodebachtal-
niederung mit den fuer die naehrstoffarmen und feuchten Vegetationsgesellschaften typischen Arten-
spektren in unterschiedlichen Altersphasen und standoertlichen Variationen. Die gebueschreichen
Feuchtbrachen und die linienhaften Gehoelzstrukturen nehmen im Gebiet aufgrund ihrer Seltenheit,
Auspraegung und Artenvielfalt eine besondere Stellung ein. Die Rodebachtalniederung entwickelte
sich grenzueberschreitend zu einem bedeutenden Rast- und Nahrungsraum für eine Vielzahl unter-
schiedlicher Tierarten. Die mannigfach ausgepraegten Wiesen- und Brachflaechen bieten seltenen
und gefaehrdeten Vogelarten mit sehr unterschiedlichen Habitatanspruechen einen komplexen Lebens-
raum. Das Gebiet hat insbesondere für Limikolen eine ueberregionale Bedeutung,

Die Erhaltung des revitalisierten Bachlaufes mit seinen Nebenlaeufen, den KIeingewaessern und Tuempeln
mit ihren flachen, vegetationsarmen Uferbereichen sowie die Herstellung der Lebensraeume von stoerungs-
empfindlichen, seltenen und gefaehrdeten, naturraumtypischen Tierarten, insbesondere von Voegeln,
Amphibien, Reptilien, Libellen, Heuschrecken, Mollusken (Weichtiere) und Tagfaltern hat erhebliche
Bedeutung für die Leistungs-, Funktions- und Regenerationsfaehigkeit des Naturhaushaltes;

b) gemaeß § 20 Satz. 1 Buchstabe b) LG wegen der wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landes-
kundlichen Bedeutung des Rodebaches, insbesondere:
- zum Schutz und zur Entwicklung der verbliebenen Niedermoorstandorte als seltener und stark gefaehr-
deter Lebensraum,
- zur Wiederherstellung der moorspezifischen hydrologischen Verhaeltnisse eines Niedermoores sowie
zur Erhaltung morphologischer Strukturen,
- wegen der seltenen und gefaehrdeten feuchtigkeitsabhaengigen Pflanzengeselschaften,
- wegen des als landesweit bedeutsamen Gebietes im grenzueberschreitenden Biotopverbund
zur Niederlande,
- wegen der zahlreichen Kopfbaeume;

c) gemaeß § 20 Satz 1 Buchstabe c) LG wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden
Schoenheit der großflaechigen, offenen, artenreichen und grundwasserbeeinflussten vermoorten Talnie-
derungslandschaft, des Weiteren aufgrund des vielfaeltig strukturierten und naturnah ausgepraegten Rode-
baches mit seinem naturraumtypischen Arteninventar.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5001-015
Kennung:

BK-5001-015

Objektbezeichnung:

Westlicher Teil des Gangelter Bruchs

Link zur Karte: BK-5001-015
Objektbeschreibung: Ehemaliges Heidemoor, frueher Standort seltener Pflanzenarten. Heute wird das Gebiet von zumeist binsenreichen Nassweiden und Nassbrachen gepraegt. Die Brachen liegen dabei als zusammenhaengende Flaeche in der Gebietsmitte und werden vom bewirtschafteten Gruenland umgeben. Stellenweise wird die binsenreiche Brache von Schilfbestaenden abgeloest. Das als Viehweide bewirtschaftete Gruenland wechselt in seiner Auspraegung. Neben nahezu Flatter- Binsen-Reinbestaenden kommt mit Binsen durchsetztes Gruenland und nahezu binsenfreies Gruenland vor. In letzterem kommen lokal Flut-Schwaden oder Wasserschwaden zur Dominanz, die Flaechen sind temporaer mit Blaenken durchsetzt. Das Gebiet wird von mehreren, nicht mehr unterhaltenen und daher stark verkrauteten Graeben durchzogen. Der mittig gelegene, ehemalige Hauptgraben wird im Westen vor einem nicht mehr genutzten und verfallen Wirtschaftsweg zu einer etwa 100 qm grossen, flachen Wasserflaeche aufgestaut. Am Ostrand weitet sich der Graben zu kleingewaesserartigen Bereichen auf. Das Gebiet wird im oestlichen Teil durch einige aeltere Gehoelz- reihen (meist Pappeln, daneben auch zwei alte Baumweiden) struk- turiert. Am Nordrand befindet sich eine gut gepflegte, rechtwinklig ins Gruenland abknickende Kopfweidenreihe. Eine weitere Reihe aus alten, durchgewachsenen Kopfweiden stockt am westlichen Gebietsrand. Des weiteren finden sich entlang von Graeben einige kleine Gebuesche. Mit Ausnahme des Ostteils ist der Gebietscharakter als offen zu bezeichnen. Das Gebiet wird von einem befestigten, dem Verlauf des Rodebachs folgenden Weg begrenzt bzw. gequert. Am Weg wurden junge Kopf- weiden gepflanzt. Der Rodebach ist grabenartig ausgebaut. Im Westen steht im Gruenland ein Hochspannungsleitungsmast.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (15,55 ha)
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,68 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,34 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,68 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (0,34 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,34 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,68 ha)
  • Fettweide <EB0> (13,18 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (3,38 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (13,18 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,34 ha)
  • Bach <FM0> (0,34 ha)
  • Graben <FN0> (0,34 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Wasserstern (Callitriche stagnalis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wasser-Braunwurz (Scrophularia auriculata)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Zittergras-Segge (Carex brizoides)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines locker durch Gehoelzstrukturen
    gegliederten Feuchtgebiets mit ausgedehnten Nassweiden und
    Nassbrachen
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beschraenkung der Duengung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
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