Inhalt:
Naturschutzgebiet Schwarzbachtal <HX> (HX-005K1)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Schwarzbachtal <HX> |
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Kennung: |
HX-005K1 |
Ort: | Warburg |
Kreis: | Hoexter |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 289,51 ha |
Offizielle Fläche: | 511,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1942 |
Inkraft: | 2002 |
Außerkraft: | 2022 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechigen Waldkomplexes, der sich durch einen hohen Anteil artenreicher Buchenwaelder und durch im Zusammenhang mit dem Wald stehende schutzwuerdige Feuchtgruenland- und Gewaesserbiotope auszeichnet. Insbesondere sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung zu schuetzen: - Hainsimsen-Buchenwaelder, - Stieleichen-Hainbuchenwaelder, - Bach-Eschen-Erlenwaelder, - Feucht-, Nasswiesen- und weiden. Ferner sind besonders zu schuetzen und zu foerdern: - naturnahe Quellbereiche, Mittelgebirgsbach- und Talabschnitte, - Suempfe, Roehrichte, Seggenriede und Hochstaudenfluren feuchter und nasser Standorte, - die extensiv genutzten Gruenlandgesellschaften im Bereich der Gewaesserauen, insbesondere im Verlauf des Schwarzbaches in ihrer Funktion als Lebensraum und Puffer fuer die Fliessgewaesser sowie - die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten, b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes, d) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Artikel 4 Abs.4 in Verbindung mit 2 Abs.2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH- Richtlinie) vom 21.Mai 1992 (ABI.EG Nr.L 305,S.42). Hierbei handelt es sich um die folgenden, fuer die Meldung des FFH-Gebietes 4419-301 "Schwarz- bachtales" ausschlaggebenden natuerlichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (NATURA 2000-Code 3260) und - Erlen-Eschen-Weichholz-Auenwaelder (Alno-Padion, NATURA 2000-Code 91E0, Prioritaerer Lebensraum), Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz "Natura 2000" fuer folgende natuerliche Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie Bedeutung: - Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum, NATURA 2000-Code 9110) und - Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario-Carpinetum, NATURA 2000-Code 9160), e) Zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Lebensraeume fuer die folgenden im Gebiet als Teilbereich des Vogelschutzgebietes DE-4419-401"Egge" vorkommenden Vogelarten, auf die sich Artikel 4 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie) vom 02.April 1979 (ABI.EG Nr.L 305, S.1 bezieht: - Eisvogel ( Alcedo-atthis), - Mittelspecht (Picoides medius), - Grauspecht (Picus canus), - Schwarzspecht (Dryocopos martius), - Rotmilan (Milvus milvus) und - Raubwuerger (Lanius excubitor). Fuer die Waldflaechen ist ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung die Entwicklung eines Laubwald-Bachtalkomplexes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten und die Ueberfuehrung vorhandener Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwealder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Wuchsklassen einschliesslich der Alt- und Totholzphase. Des Weiteren ist es Ziel, naturnahe Fliessgewaesser wie den Schwarzbach mit natuerlich strukturierten, bachbegleitenden Laubholzbestockungen bzw.Auenwaeldern im funktionalen Zusammenhang mit den feucht- und nassgruenlandgepraegten Gewaesserauenbereichen zu sichern und zu entwickeln. Die extensive Gruenlandnutzung ist zu erhalten und zu foerdern. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4419-0030 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Schwarzbachtal |
Link zur Karte: | BK-4419-0030 |
Objektbeschreibung: | Im südlichen Teil des Eggegebirges, etwa 2 km südlich der Wasserscheide zwischen Diemel und Alme, befindet sich das NSG Schwarzbachtal. Es umfasst zum Einen den Bachverlauf des Schwarzbaches und der beiden Blankenroder Bäche mit den kleineren Zulaufbächen und angrenzenden Laub- und Nadelwäldern sowie die Buchen- und Eichenwaldbestände des Hüttchenberges. Die Wassergüte der naturnahen Fliessgewässer kann mit I bis II angegeben werden. Der grösste Teil des Waldbestandes auf dem Hüttchenberg ist ein 100-150 Jahre alter, im Süden lichter Eichen-Buchen-Wald mit einzelnen Hainbuchen, slten auch Fichten und Lärchen auf einem verhältnismässig nährstoffarmen, sauren Boden, z.T. Flachmoortorf, teils aus Braunerde sowie Pseudogley. Um den von Eichen geprägten Mittelwald herum kommt Buchenwald mit unterschiedlichen Beimischungen von Edellaubhölzern und Nadelhölzern vor. Innerhalb des Waldkomplexes finden sich mehrere grössere Fichtenaufforstungen. Das Gelände des Hüttchenberges ist wellig und zum Teil von wasserführenden Rinnen durchzogen. Der Mittelwald selbst ist ein urwüchsiges Laubwaldgebiet. Der Wald wird von einem namenlosen Bach durchquert, der im Gebiet auch entspringt. Der Bach ist im Sommer ohne Abfluss, seine schmale, überwiegend gehölzfreie Talaue ist örtlich versumpft. Nördlich dieses Baches wechselt die Vegetation in einen teils trockenen, teils feuchten Eichen-Birken- und Eichen-Buchenwald. Hier kommen zahlreiche alte Stieleichen vor, die zum Teil einen Durchmesser von bis zu 1 m aufweisen. Sie verleihen dem Wald zusammen mit anderen absterbenden Holzarten einen unberührten Charakter. Das Totholz ist mit Moosen und Pilzen überwuchert, u.a. kommt hier die seltene Bartflechte vor. Die Bachtäler sind grossteils mit intakten bis mässig entwässerten Erlenwäldern bestanden. Stellenweise werden sie durch angrenzende Fichtenforste stark bedrängt, örtlich reichen Fichtenforste bis an die Bachufer heran. Mit Entfichtungsmassnahmen ist begonnen worden, sodass derzeit Kalkschlagflächen das Bild der Bachaue im Bereich der Wegekreuzung Papengrundweg und Zuführung zum Haus Mittelwald bestimmen. Die Bäche sind zum Teil als Fisch- oder Löschteiche aufgestaut, z.B. im Bereich des Grünhüttenweges ganz im Norden und im Bereich Hirschstall, unweit des Mittelwaldes gelegen. Der grosse, ca. 1 - 1,5 m tief, aufgestaute Teich im Hirschstall wird vom Schwarzbach sowie dem südlichen Blankenroder Bach gespeist. Die meist flachen Ufer sind dicht mit Flatterbinse sowie Erlengebüsch bewachsen. Im Nordwesten, am Anfang der Verlandungszone und dem klaren, tiefen z.T. mit Wasserlinsen bedeckten Schwarzbach-Zufluss, befindet sich ein kleiner Erlenbruch. Im Südwesten schliesst sich eine Waldwiese an. Im Wasser selbst findet sich Totholz durch abgestorbene Erlen. Die Flatterbinse bildet inselartige Bulte. Einige Inselchen sind mit Erlen und Schilf bewachsen. Der Teich stellt einen idealen Biotop für Amphibien, Wasservögel und Insekten dar. Der Abfluss des Schwarzbaches aus dem Teich im Hirschstall ist zu beiden Seiten mit einem jungen Erlenstreifen bestanden, der den Bach noch ca. 600 m weit nach Osten begleitet und schliesslich in alte, meist mehrstämmige Erlenbestände mit einzelnen Alteichen übergeht. Weiter östlich schliessen sich Viehweiden an, die z.T.vernässt sind und in einem von Wisenten beweideten Gehege liegen. Im Grünland stockt eine kleinere Erlengruppe mit angrenzenden feuchten Hochstaudenfluren. Der Bach durchfliesst die Weideflächen naturnah, Ufergehölz komt nur sporadisch vor. Der Boden besteht teils aus Flachmoor, teils aus Anmoor bis Gley und ist nass. Das Gebiet umfasst zwei Quellbäche, die in das NSG Schwarzbachtal entwässern. Bei der westlichen Fläche handelt es sich um einen relativ kurzen Quellbach, der hangaufwärts in einer Trockenrinne endet. Bachbegleitend finden sich Milzkrautfluren sowie einer schmaler Erlensaum. In erhöht gelegenen Bereichen stocken jüngere Laubholzbestaende aus Buche mit wenig Unterwuchs. Der Quellbach mündet in den Blankenroder Bach ein. Dessen Tal ist mit einem nassen Erlenauenwald bewachsen. Von Haus Mittelwald aus mündet eine weitere, grabenartig ausgebaute Quellrinne in den Schwarzbach ein. Der Grabenbach führt selbst im Hochsommer viel Wasser. Das um 15 m breite Tälchen ist wechselweise mit teils stark versumpften, lokal mit Fichten durchsetzten Hochstaudenfluren, meist mässig feuchten, kleinflächig vernässten Erlenbeständen (Stangenholz) und dichten Fichtenforsten (Stangenholz) bewachsen. Kleinflächig kommen niedermoorartige Torfmoos-Sumpfveilchenfluren und Schnabelseggenried vor. Im oberen westlichen Abschnitt verzweigt sich das Tälchen. Die südliche Rinne fliesst überwiegend durch Schlagflächen und liegt ausserhalb des Gebietes. Die nördliche Rinne beginnt in einem mässig feuchten, kleinflächig stark vernässten Erlenwald. Randlich stocken in erhöhter Lage ein alter Eichen- sowie ein Laerchenbestand. Das Gebiet ist durch seine Lage, Naturnähe, Größe und Vollständigkeit der Lebensraumausstattung ein herausragendes Beispiel für ein Mittelgebirgsbachsystem in einem großflächigen Laubwaldkomplex in NRW. Im Gebiet befinden sich für NRW bedeutende Bestände bachbegleitender Erlen-Auenwälder. Darüber hinaus kommen zahlreiche (stark) gefährdete Tier- und Pflanzenarten in dem Bachtal vor. Durch den großen Anteil von Alt- und Totbäumen sowie die z.T. lichten und für den Naturraum typischen Waldbereiche kommt dem Gebiet eine wichtige Funktion im Biotopverbund der Wälder des gesamten Eggegebirges zu. Auch hinsichtlich Tier- und Pflanzenarten der Bachtäler stellt das Schwarzbachtal einen wichtigen Baustein im Gewässernetz der Egge dar. Insbesondere für Höhlenbrüter sind sind die Altholzbestände ein wichtiger Refugiallebensraum. Insgesamt erhält das Gebiet eine regionale, teils überregionale Bedeutung im Biotopverbund. Neben der Entnahme der Nadelholzbestände, die bereits begonnen hat, kann das Gebiet durch die Erhöhung des Altholz- und Totholzanteils weiterentwickelt werden. In den bestehenden Altholzbeständen sollen vor allem die Althölzer erhalten werden sowie weitere Altbäume entwickelt werden. In der naturnahen und wertgebenden Bachaue sollen die bodenständigen Erlenbestände als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten erhalten sowie auf derzeitigen Kahlschlagflächen neu entwickelt werden. Die Beweidung der Grünlandflächen im östlichen Bereich des Gebietes durch Wisente hat positive Eigenschaften auf die Struktur- und Artenvielfalt und soll daher beibehalten werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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