Inhalt:
Naturschutzgebiet Egge-Nord <HX> (HX-008K3)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Egge-Nord <HX> |
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Kennung: |
HX-008K3 |
Ort: | Steinheim |
Kreis: | Hoexter |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 465,79 ha |
Offizielle Fläche: | NaN ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1970 |
Inkraft: | 2018 |
Außerkraft: | 2038 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20a,b,c - Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten von seltenen und gefaehrdeten sowie landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechigen, zusammenhaengenden Waldgebietes, das sich durch einen hohen Anteil artenreicher Buchenwaelder auszeichnet, sowie die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere der Saeugetier-, Vogel-, Reptilien-, Amphibien- und Insektenfauna, - Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden und wegen der biogeographischen Bedeutung, - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4119-0007 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Egge-Nord < HX-008K3 > Egge-Osthang westlich Sandebeck |
Link zur Karte: | BK-4119-0007 |
Objektbeschreibung: | NSG Egge Nord - Kreis Höxter - Buchenwälder am Egge-Osthang zwischen Veldrom und Sandebeck, vom "Bedastein" im Süden bis Preußisch Velmerstot im Norden, begrenzt vom Eggekamm (-weg) im Westen und der Leopoldstaler Straße (L 954) im Osten. Großflächiges Buchenwaldgebiet aller Altersklassen mit zahlreichen Quellbächen, schmalen Bachauenwäldern sowie kleinflächig weiteren Feuchtwäldern, eingestreut immer wieder Bereiche, die meist mit Fichten bestockt sind; insgesamt ein äußerst strukturreiches Waldgebiet. Geologisch ist der Egge-Osthang aus Trias- und Juragesteinen aufgebaut, die vom silikatischen Hangschutt der Unterkreide ("Neocom") überdeckt sind. Eggekamm und Oberhang bestehen aus dem Ton- bis Mergelstein des Lias. Am Mittelhang streicht der Keuper als breites Band bis in die Flachlagen hinab, um am Unterhang teilweise wieder vom Tonstein des Lias abgelöst zu werden. Beim Mittleren Keuper handelt es sich um einen harten Ton- bis Mergelstein, z. T. mit Gips ("Gipskeuper"), der Obere Keuper ("Rhät") ist dagegen unten ein Sand-, aber oben ein Tonstein. Daher ist an der Schichtgrenze unterhalb des Eggekammes ein wichtiger Quellhorizont ausgebildet. Als Folge zeigt sich der gesamte mittlere Egge-Osthang durch zahlreiche Kerbtäler gegliedert. Bodenkundlich haben sich an dem von Unterkreide-Verwitterung geprägten, oft blockschuttreichen Egge-Osthang großflächig schwach basenhaltige Braunerden mit mehr oder weniger starken Moderauflagen gebildet, am wasserabzugsträgen Unterhang finden sich teilweise Pseudogleye als entsprechende Stauwasserböden. Grundwasserböden treten in Form der Gleyböden der Flachlagen und Bachtälchen sowie am Oberhang als z. T. anmoorige Hanggleye (Quellhorizont) auf. Sonderstandorte sind der Eggekamm mit seinen sandigen Posolböden, die ebenso skelettreichen Ranker der Steilhänge sowie das "Bärenbruch" am Unterhang als kleines Niedermoor. Durch die geologisch-pedologischen Rahmenbedingungen sind am steilen Egge-Osthang (v. a. am Mittelhang) großflächig naturnahe, teilweise alt- und totholzreiche, artenarme Hainsimsen-Buchenwälder aller Subassoziationen und Altersstufen zu finden. In diesen treten kleinflächig immer wieder Feuchtwälder auf. Zum einen sind dies zahlreiche Quellwälder, die sich wie an einer Perlenschnur aufgereiht entlang des Quellhorizontes durch das ganze Gebiet ziehen. Überwiegend sind sie als Erlen-Quellwälder mit Winkel-Segge und beiden Milzkraut-Arten ausgeprägt, teilweise aber auch als anmooriger Erlen- oder Birken-Bruchwald. In diesen Hangquellmooren mit Torfmoosen und Pfeifengras finden sich als floristische Besonderheit die östlichsten bekannten Vorkommen des Königsfarns in Nordrhein-Westfalen. Zum anderen sind die mäßig artenreichen Bach-Erlen-Eschenwälder zu nennen, die die vielen naturnahen Quellbäche (mit großen Feuersalamander-Populationen) in den schmalen Sohlentälern am flach ausstreichenden Unterhang begleiten. Sie sind ebenfalls quellig durchsickert, aber schon deutlich basenreicher, wie die Krautschicht u. a. mit Winkel-Segge, beiden Milzkraut-Arten sowie anspruchsvolleren Arten wie Hänge-Segge, Riesen-Schwingel, z. T. als Frühjahrsgeophyt Märzenbecher anzeigen. Sehr beeindruckend sind auch die Massenbestände des prähistorisch anmutenden Riesen-Schachtelhalmes in diesen Bachauen. Im "Bärenbruch" im Süden - hier fließen die südlichen Quellbäche zusammen - ist von einem ursprünglich sicher deutlich großflächigeren Erlen-Bruchwald nur noch ein kleinerer Teil als solcher erhalten, viele Bereiche haben sich sekundär (durch Entwässerungsmaßnahmen, v. a. Bachbegradigung) zu Bachauenwäldern wie beschrieben entwickelt. Dennoch reiche Amphibienvorkommen (Feuersalamander, Berg- und Fadenmolch, Erdkröte, Grasfrosch). Nordöstlich schließt der einzige nennenswerte Offenlandbereich des NSG an. Dieser lässt sich als sehr struktur- und artenreicher Feuchtgrünland-Komplex (meist Kohldistelwiesen) beschreiben, mit Vorkommen zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten wie Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, Herbstzeitlose, Teufelsabbiss und Kümmelblättrige Silge sowie auch einem individuenreichen Vorkommen der Sumpfschrecke; ferner Bedeutung als Nahrungshabitat des Schwarzstorches. Überwiegend Fichtenforste (z. T. Roteichen-Wälder) sind am staufeuchten Unterhang auf Höhe der Firma Kronospan (Sandebeck) zu finden - auch sie sind oft von naturnahen Bach-Erlen-Eschenwäldern durchzogen. Fichtenbestände aller Altersklassen kennzeichnen ebenfalls den blockschuttreichen, flachgründigen Steilhang direkt unterhalb des Eggekammes, der daneben auch junge Laubmischwälder aufweist (Aufforstungen und Naturverjüngungen auf ehem. Windwurf- und Eisbruchflächen). Die artenarme Krautschicht wird von wenigen säuretoleranten Arten (u. a. Heidelbeere, Drahtschmiele, Pfeifengras, Dornfarn, Sauerklee) gebildet. Als Sonderstrukturen des Oberhanges sind zwei kleine aufgelassene historische Sandsteinbrüche mit bis zu 25 m hohen Felswänden mit Brutvorkommen des Uhu zu nennen. Einer liegt etwa in der Mitte direkt unterhalb des Kammes, einer direkt unterhalb "Preußisch Velmerstot". Dieser mit 464 m ü. NN höchste Berg des Eggegebirges ist als ehem. Militärgelände stark anthropogen überprägt, trägt den Egge(aussichts)turm und wird durch Pflegemaßnahmen offen gehalten, um langfristig eine "Bergheide" nach Vorbild des "Lippischen Velmerstot" zu entwickeln. International und national bedeutsamer strukturreicher Buchenwaldkomplex mit eingestreuten Bachauen- und Bruchwäldern mit hohem Altholz- und Totholzanteil sowie einer außerordentlichen Standortvielfalt mit allen Buchenwaldgesellschaften auf trockenen und feuchten Silikatstandorten mit höchster naturräumlicher Repräsentanz. Das NSG Nordegge ist mit seinem großflächig zusammenhängenden und strukturreichen Buchen-Altholzbeständen Lebensraum zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (u. a. Königsfarn, Keulen-Bärlapp, Geflecktes u. Breitblättriges Knabenkraut, Herbstzeitlose, Teufelsabbiss, Kümmelblättrige Silge, Wildkatze, Haselhuhn, Schwarzstorch, Uhu, Grau- und Schwarzspecht, Rotmilan, div. Fledermausarten, Feuersalamander, Großer Eisvogel, Sumpfschrecke; auch eine konfliktarme Wiederbesiedlung durch Wolf und Luchs erscheint mittelfristig möglich). Zentraler Bestandteil des nordrhein-westfälischen Biotopverbundsystems im Bereich des Egge-Hauptkamms. Bedeutender Trittsteinbiotop für alle an großflächige, alt- und totholzreiche Buchenwälder gebundene Arten. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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