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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hellberg-Scheffelberg (HX-019)

Objektbezeichnung:

NSG Hellberg-Scheffelberg

Kennung:

HX-019

Ort: Warburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 90,92 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1982
Inkraft: 2002
Außerkraft: 2022
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20

a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume
und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten.
Insbesondere sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung zu schuetzen:

- Orchideen-Kalk-Buchenwaelder,
- Waldmeister- Buchenwaelder und
- Kalkhalbtrockenrasen in ihren verschiedenen standoertlichen Auspraegungen.

Ferner sind besonders zu schuetzen und zu foerdern:

- die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere der Saeugetier-, Vogel-, Reptilien- und Insektenfauna,
gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten sowie naturnahe Lebensraeume,
b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden und wegen der
besonderen biogeografischen Bedeutung,
c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schoenheit des Gebietes,
d) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4
Abs. 4 in Verbindung mit Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen
Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-RL) vom 21. Mai 1992 (ABI. EG Nr. L 305 S. 42).
Hierbei handelt es sich um die folgenden, fuer die Meldung des Gebietes DE-4420-301 "Hellberg- Scheffelberg"
ausschlaggebenden natuerlichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess
Anhang I der FFH-RL:

- Trespen-Schwingel-Kalkhalbtrockenrasen (Festuco Brometalia, 6210, Prioritaerer Lebensraum),
- Waldmeister- Buchenwald (Asperulo- Fageten, 9130) und
- Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion, 9150)
e) Zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Lebensraeume fuer die folgenden im Gebiet als
Teilbereiche des Vogelschutzgebietes DE-4419-401 "Egge" vorkommenden Vogelarten, auf die sich
Art. 4 der RL 79/409/EWG des Rates ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-RL)
vom 02.April 1979 (ABI. EG Nr. L305 S. 1) bezieht:

- Neuntoeter (Lanius collurio) und
- Schwarzspecht (Dryocopos martius).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4420-901
Kennung:

BK-4420-901

Objektbezeichnung:

NSG Hellberg-Scheffelberg

Link zur Karte: BK-4420-901
Objektbeschreibung: Oestlich der B 68 befindet sich auf dem Plateau sowie den welligen, nach Westen, Suedwesten und Nordwesten geneigten Haengen des Hellberges, einem von Nord nach Sued verlaufenden Muschelkalkzug, ein 100-170 Jahre alter Buchen-Hallenwald. Das Waldgebiet umfasst die Naturwaldzelle 31 "Hellberg". Je nach Exposition und Gruendigkeit der Boeden wechseln waermeliebende mit frischen Buchenwaldgesellschaften ab (Waldmeister-/Perlgras- und kleinflächig Platterbsen-Buchenwald). Auf mehreren extrem flachgruendigen, nach Westen vorspringenden Hangnasen und am angrenzenden steilen Suedwesthang kommt Orchideen-Buchenwald vor. Die Krautschicht wird von waermeliebenden Arten gepraegt. Die Entwicklung dieses Waldes wird von der LANUV im Rahmen vegetationskundlicher Dauerflaechenuntersuchungen beobachtet. Am Suedrand des Waldes stocken ein Fichtenstreifen sowie ein juengerer Ahornmischwald. Suedoestlich des Waldes befinden sich auf unterschiedlich exponierten, maessig bis steil geneigten Haengen des Scheffelbergs gut ausgebildete, orchideenreiche Kalkmagerrasen, die durch Schafbeweidung gepflegt werden. Verschwunden sind Bienen-Ragwurz (seit 1974) und Helm- Knabenkraut (seit 1977). Ein staerker verbuschter Magerrasen im Osten wurde juengst entbuscht. Eine angrenzende Blautannenkultur wurde Anfang der 1990er Jahre entfernt. Die Magerrasen sind lokal mit alten, dornstrauchreichen Gebueschen und Feldgehoelzen durchsetzt. An den Gehoelzraendern wachsen schattenliebende Orchideen-Arten. Randbereiche des Gebietes werden von frischeren, maessig mageren, teils kleereichen Weiden eingenommen. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen der artenreichsten und flächenmäßig bedeutsamsten Kalkmagerrasen-Buchenwald-Komplexe Nordrhein-Westfalens. Das Gebiet ist als FFH-Gebiet gemeldet und ein Bestandteil des Vogelschutzgebietes "Egge". Seine Stellung im Biotopverbund ist entsprechend von europaweiter Bedeutung. Schutzziel ist der Erhalt der Enzian-Schillergrasrasen, die in einem guten Erhaltungszustand sind, die Entwicklung weiteren Grünlands zu artenreichen Magerrasen sowie der Erhalt der struktur- und artenreichen Buchenwaldflächen. Naturferne Forstflächen sollen langfristig zu naturnahen Flächen entwickelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (8,15 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (53,17 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (1,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Trockenrasen (8,15 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (1,71 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (48,35 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (4,82 ha)
  • Buchenwald auf flachgründigen Kalkverwitterungsböden <AA5> (1,21 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,72 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (4,53 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (5,03 ha)
  • Enzian-Schillergrasrasen <DD1> (8,15 ha)
  • Fettweide <EB0> (10,88 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Klee (Trifolium montanum)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Katzenpfötchen (Antennaria dioica)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Akelei Sa. (Aquilegia vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stendelwurz (unbestimmt) (Epipactis spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Türkenbund-Lilie (Lilium martagon)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt, Pflege und Entwicklung von Kalkmagerrasen
    als gefaehrdeter Lebensraum der Kulturlandschaft.
    Erhalt und Schutz artenreicher Buchenwaelder, insbesondere der
    waermeliebenden Gesellschaften des Carici-Fagetum.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • unerwuenschte Sukzession (im Wald durch NWZ-Ausweisung)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Duengung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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