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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tonenburg und Saumermuendung (HX-032)

Objektbezeichnung:

NSG Tonenburg und Saumermuendung

Kennung:

HX-032

Ort: Hoexter
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 10,48 ha
Offizielle Fläche: 10,50 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NW insbesondere:

- Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten von seltenen und gefaehrdeten sowie der landschaftsraumtypischen
Tier- und Pflanzenarten innerhalb des Steiluferkomplexes und einer Quellhangzone der
Weser mit dem Muendungs-Schluchttal der Saumer. Insbesondere sind in ihrer
Vergesellschaftung schuetzenswert:

- Quellen mit Quellfluren (Montio-Cardaminion),
- Quellbaeche mit Quellbach-Roehrichten,
- (Glycerio-Sparganion/Nasturetum),
- Flutrasen (Agrostion),
- Feuchtwiesen und -weiden (Molinio-Arrhenatheretea),
- Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwaelder (Stellario-Carpinetum),
- Eschen-Ulmen-Auenwaelder (Fraxino-Ulmetum),
- Erlen-Eschenwaelder (Carici-Fraxinetum),
- auetypische Terrassenkanten, Quellen und ein Schluchttal,

- Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des
Wesertales mit Steilufern, Quellhorizonten, Quellen, Quellbaechen und des
Saumermuendungstales,
- Wegen der besonderen Bedeutung im landesweiten und im Wesertal laender-
uebergreifenden Biotopverbund als Verbundelement im Naturreservat "Triften und
Waelder des Oberen Weserberglandes".

Das langfristige Ziel ist die Entwicklung eines Steilufer-Komplexes der Weser mit einem
von vielen Quellaustritten gepraegten Feuchtweiden-Feuchtwiesen-Talabschnitt. Hierbei
sollten die zwischen B 64 und Naturschutzgebiet gelegenen Ackerflaechen zum Schutz vor
Verkehrsauswirkungen der Bundesstrasse aus der Nutzung genommen und natuerlich
entwickelt bzw. teilweise in Gruenland umgewandelt werden und durch verringerten Duenger-
und Herbizideinsatz den Belangen des Biotop- und Artenschutzes verstaerkt Rechnung
getragen werden. Das Saumerschluchttal soll sich unter dem Wasserregime des Baches
weitgehend natuerlich entwickeln. Hierzu sind alle Fischteiche aus der Nutzung zu nehmen
und Sohl- und Uferbefestigungen zu entfernen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4122-045
Kennung:

BK-4122-045

Objektbezeichnung:

Thonenburg

Link zur Karte: BK-4122-045
Objektbeschreibung: Ca. 200 m vor der Ortschaft Albaxen liegt rechts der B 64 die Thonen- burg, ein ehemaliges Gut, das nur noch teilweise bewirtschaftet wird. Direkt unterhalb der Thonenburg liegt die sehr steile und bis zu 10 m hohe Weserboeschung, die sich von diesem Punkt jeweils noch etwa 500 m nach Nordosten bzw. nach Sueden erstreckt. Dabei nimmt die Boeschungshoehe stetig ab. Im gesamten Boeschungsbereich finden sich unterschiedliche Strukturelemente, wie dichtes undurchdringbares Strauchwerk, Einzelbaeume und Hangabbrueche. Eingeschnitten in die Weserboeschung hat sich der Saumerbach, ein relativ naturnaher, etwa 2 - 3 m breiter, rasch fliessender Bach, welcher hier in die Weser muendet. Entlang des Saumerbaches liegen drei intensiv genutzte Fischteiche, die auf der einen Seite durch eine durchgewachsene Kopfbaumreihe sowie eine geschnittene Buchenhecke abgeschirmt werden. Auf der anderen Seite grenzen magere, terrassierte Obstbaumwiesen und dichte Gebuesche an. Im unmittelbaren Muendungs- bereich des Saumerbaches finden sich geschlossene Rohrglanzgras-Be- staende und nitrophile Hochstaudenfluren. Unterhalb der Thonenburg befindet sich ein Teich mit einer feuchteren Maehweide, die allerdings starke Trittschaeden durch Beweidung aufweist. Der Teich selbst ist gross- teils bedeckt von der Kleinen Wasserlinse, randlich finden sich einige Wasserpflanzen. Fuer Amphibien ist das Gewaesser sehr wertvoll. Im Teich liegt eine kleine Insel, welche u.a. mit Edelkastanien bewachsen ist. Die Saumerbach-Muendung ist als ND ausgewiesen. Die kleinen Bereiche mit Fichtenaufforstungen an der Boeschung sollten beseitigt und durch standortgerechte Laubgehoelze ersetzt werden. Die Verschmutzung des Saumerbaches durch Muell, vorwiegend aus der Ortschaft Albaxen, sollte z. B. durch Fangrechen eingeschraenkt werden. Der Bau von Wochenendhaeusern und der Erholungsdruck, besonders im Bereich des Saumerbaches, sollten staerker kontrolliert werden. Die Gebaeude der Thonenburg (v. a. Schuppen) sollten als Schlaf- und Nistgelegenheiten fuer Schleiereulen und Fledermaeuse erhalten bleiben

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Feldgehölz <BA0> (5,82 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,68 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,34 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,86 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (0,17 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,85 ha)
  • Teich <FF0> (0,34 ha)
  • Bach <FM0> (0,86 ha)
  • Graben <FN0> (0,17 ha)
  • Obstanlage <HK0> (0,17 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,86 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) <RL G>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) <RL 3>
  • Zauneidechse (Lacerta agilis) <RL 2>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechende Hauhechel (Ononis repens)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Admiral (Vanessa atalanta)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Bluthänfling (Carduelis cannabina)
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Fitis (Phylloscopus trochilus)
  • Gelbspötter (Hippolais icterina)
  • Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
  • Gewöhnlicher Dammläufer (Nebria brevicollis)
  • Gewöhnlicher Ufer-Ahlenläufer (Bembidion tetracolum)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grosser Uferschotter-Ahlenläufer (Bembidion tibiale)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Heckenbraunelle (Prunella modularis)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Stieglitz (Carduelis carduelis)
  • Sumpfmeise (Parus palustris)
  • Tagpfauenauge (Inachis io)
  • Turmfalke (Falco tinnunculus)
  • Ufer-Enghalsläufer (Paranchus albipes)
  • Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
  • Zauneidechse (Lacerta agilis)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Schutzziele:
  • Erhalt von gehoelz- bzw. gebueschstrukturierten Bachauen-Bereichen
    sowie des waldbestandenen Wesersteilhanges
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Duengung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Pappeln)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Kopfbaumpflege
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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