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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wenkenberg (HX-046)

Objektbezeichnung:

NSG Wenkenberg

Kennung:

HX-046

Ort: Nieheim
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 26,15 ha
Offizielle Fläche: 26,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet erfolgt aufgrund der in § 23 (1) Nr. 1), 2)
und 3) Bundesnaturschutzgesetz genannten Schutzgründe.
Die Unterschutzstellung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines besonders vielfältigen
und strukturreichen Wald- und Offenlandkomplexes.
Insbesondere sind in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen:
- Kalk-Halbtrockenrasen,
- extensiv genutzte Glatthaferwiesen,
- wärmeliebende Staudensäume und Gebüsche, Wall- und Flechthecken,
· Orchideen-Buchenwälder sowie
· Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation.
Das Naturschutzgebiet dient zugleich der Erhaltung und Entwicklung des FFH-Gebietes DE-
4220-303 "Wenkenberg". Das FFH-Gebiet hat Bedeutung für folgende Lebensräume bzw.
Arten von gemeinschaftlichem Interesse im Sinne der FFH bzw. Vogelschutzrichtlinie:
- Trespen-Schwingel Kalktrockenrasen (Festuco-Brometalia, 6210, Prioritärer Lebensraum),
- Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510),
- Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210),
- Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150),
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4220-902
Kennung:

BK-4220-902

Objektbezeichnung:

NSG Wenkenberg

Link zur Karte: BK-4220-902
Objektbeschreibung: Der Wenkenberg ist überwiegend durch Wald unterschiedlicher Altersklassen und Baumarten bestanden, der durch Aufforstung oder Sukzession auf ehemaligen Kalkmagerrasen hervorgegangen ist. Ein artenreicher und gut ausgeprägter Kalkmagerrasenhang liegt im Süden des Gebietes. Ebenso linienförmig dem südwestlichen Waldrand des Kiefernforsts vorgelagert. Eine ehemalige Ackerfläche im Norden des Gebietes hat sich zu verhältnismäßig artenreichem Grünland entwickelt und wird als Ziegenweide genutzt . Der Strukturreichtum des Gebietes wird durch Ackerflächen im Nordwesten, eine Fettweide im Osten und einen Felsaufschluss im Westen abgerundet. Die Kalkmagerrasen des Gebietes sind sehr artenreich, insbesondere die Orchideen (v.a. Gymnadenia conopsea) sind sehr zahlreich. Der Großteil der früher großflächigen Kalkmagerrasen am Wenkenberg sind durch Aufforstungen mit Kiefern vergedrängt und nur noch durch sehr kleinflächige Reliktstreifen an den Wegrändern und den Unterwuchs der lichten Kiefernforste ersichtlich. In diesen Bereichen sind freilich noch viele Arten erhalten, so daß ein für eine mögliche Renaturierung erforderliches Entwicklungspotential noch vorliegt. Ein Teil der Forste befindet sich in Entwicklung zu Orchideen-Buchenwald. Das Gebiet weist trotz der großflächigen Aufforstungen ehemaliger Kalktrockenrasen immer noch einen sehr großen Artenreichtum auf. Zudem stellt es aufgrund seiner Lage am nordwestlichen Rand der Vorkommen im Kreis Höxter einen bedeutenden Vorposten der gut ausgeprägten Kalkmagerrasengebiete dar. Im Biotopverbund der Kalkmagerrasen ist das FFH-Gebiet ein bedeutender Trittstein und Refugialbiotop der stenöken Pflanzen- und Tierarten. Entwicklungsziele des stark beeinträchtigten Gebietes ist vorrangig der Erhalt der kleinflächigen, aber artenreichen Magerrasen. Daneben bietet der immer noch vorhandene Artenbestand der lichten Kiefernwälder auf ehemaligen Magerrasen ein großes Entwicklungspotenzial. Um den Kalk- Magerrasen wiederherzustellen sollten grossflächig aufgeforstete Bereiche wieder geöffnet werden (Entfernung der Gehölze und z.T. auch des mit Nadelhumus angereicherten Oberbodens). Andere Flächen befinden sich in Entwicklung zu standortgerechten Buchenwäldern.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Trockenrasen (0,79 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (2,62 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (5,25 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,05 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,26 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,05 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (5,25 ha)
  • Hecke <BD0> (2,62 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,12 ha)
  • Enzian-Schillergrasrasen <DD1> (0,67 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,62 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,20 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,03 ha)
  • Acker <HA0> (2,62 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,79 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hornkraut (Cerastium arvense s.l.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechte Trespe Sa. (Bromus erectus agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Kreuzblümchen (Polygala amara)
  • Bitteres Kreuzblümchen Sa. (Polygala amara agg.)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dornige Hauhechel Sa. (Ononis spinosa agg.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Flaum-Hafer (Helictotrichon pubescens)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Gekräuseltes Spiralzahnmoos (Tortella tortuosa)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Grüne Waldhyazinthe (Platanthera montana)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Mauer-Drehzahn (Tortula muralis)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rauhes Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum)
  • Rauhhaar-Veilchen (Viola hirta)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Thymian Sa. (Thymus serpyllum agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Verstecktfrüchtiges Spalthütchen (Schistidium apocarpum)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Waldhyazinthe i.w.S. (Platanthera bifolia s.l.)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung bzw. Wiederherstellung von
    Kalk-Halbtrockenrasen
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Pinus sylvestris)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • maehen oder beweiden
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
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