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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Auf dem Eschenberg (HX-048)

Objektbezeichnung:

NSG Auf dem Eschenberg

Kennung:

HX-048

Ort: Hoexter
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 9,23 ha
Offizielle Fläche: 9,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2012
Außerkraft: 2032
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung regional bedeutsamer Lebensräume und
Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten;

vorrangig sind zu schützen und zu entwickeln:
- Kalk-Halbtrockenrasen in ihren verschiedenen Ausprägungen sowie Magergrünland
- die gebietstypische Vielfalt der Flora und Fauna, insbesondere seltene und geschützte Arten.

b) aus wissenschaftlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen und wegen des Vorkommens
trockener, flachgründiger Böden, die schutzwürdig sind im Hinblick auf ihr Biotopentwicklungs-
potenzial, sowie wegen der biogeografischen Bedeutung;

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit der Fläche.

d) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen
Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse
gem. Art. 4 Abs. 4 in Verbindung mit Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhal-
tung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-RL) vom
21. Mai 1992 (ABl. EG Nr. L 305 S. 42). Hierbei handelt es sich um den in der Meldung des Gebietes
DE-4221-301 "Stadtwald Brakel" aufgeführten Lebensraum von gemeinschaftlichem Interesse
gemäß Anhang I der FFH-RL:
- Trespen-Schwingel-Kalkhalbtrockenrasen (Festuco Brometalia, 6210, Prioritärer Lebensraum).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4221-901
Kennung:

BK-4221-901

Objektbezeichnung:

NSG Auf dem Eschenberg

Link zur Karte: BK-4221-901
Objektbeschreibung: Das NSG liegt im Suedwesten von Ovenhausen an dem Nordost-Auslaeufer des Eschenberges. Dieser Auslaeufer weist hier zum Teil steil geneigte Haenge nach Osten, Nordosten sowie nach Norden auf. Die Haenge waren frueher mit einem Kalk-Halbtrockenrasen bewachsen, der heutzutage durch dichte, mitunter undurchdringliche Dorngebuesche (Schlehe, Weissdorn u.a.) und durch Aufforstungen mit standortfremden Gehoelzen (Grauerle, Schwarzerle, Laerche etc.) sehr stark zurueckgedraengt wurde. Der Kalk-Magerrasen findet sich heute entweder an einigen steilen Hangbereichen oder in flacheren Bereichen, teilweise sogar in Mulden oberhalb der Haenge, wo unterschiedlich grosse Flaechen frei von Gehoelzen geblieben sind. Hier ist das Arteninventar noch reich an typischen Kalkzeigern, an Moosen und gelegentlichen Flechtenvorkommen. Oertlich wandern Grauerlen aus angrenzenden Aufforstungen über natürliche Sukzession in die Kalkhalbtrockenrasenflächen ein. Von den ehemals vorhandenen Orchideenarten im Jahre 1982 konnte bei der Begehung im Jahre 1991 nur das Stattliche Knabenkraut in zahlreichen blueh- enden Exemplaren mit verschiedenen Farbvarianten nachgewiesen werden. Die Restflaechen des Magerrasens werden durch Ziegen 2-3 mal im Jahr freige- halten. Die Steuerung der Herde erfolgt durch einen transportablen Elektrozaun. Auf diese Weise wird das Orchideen-Vorkommen geschont. Die Anpflanzungen weisen mittlerweile Hoehen bis zu ca. 8 m auf. Innerhalb der Anpflanzungen hat sich ein feuchteres und kuehleres Bestandklima im Vergleich zu den offenen Rasenflaechen entwickelt, so das sich zu den hier nur wenigen Kalkzeigern teil- weise auch Waldarten eingefunden haben. Dieses NSG muss heutzutage als schwer geschaedigt angesehen werden. Eine Optimierung bzw. besser eine Wiederherstellung sollte als sehr dringlich erkannt werden. Hierzu ist ein voll- staendiger Abtrieb aller standortfremden Gehoelze und teilweise der Gebuesche notwendig. Darueberhinaus ist ein Abtrag des z.T. humusreichen Oberbodens notwendig. Die Arten des Kalkmagerrasen werden die solchermassen freige- wordenen Flaechen schnell wieder besiedeln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (1,39 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,39 ha)
Biotoptypen:
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,85 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,04 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,39 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,09 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,09 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (1,39 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,41 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Feldlerche (Alauda arvensis) <RL 3S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Blaugrünes Labkraut (Galium glaucum)
  • Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
  • Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schopf-Kreuzblümchen (Polygala comosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Feldlerche (Alauda arvensis)
  • Goldammer (Emberiza citrinella)
  • Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
  • Landkärtchen (Araschnia levana)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung wertvoller und artenreicher Kalk-
    Magerrasen
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Grauerlen)
  • Freizeitaktivitaeten (Schutzhuette mit Grillplatz)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Laerchen, Fichten, Grauerlen)
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession (Grauerlen)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Aufforstung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Wiederherstellung von Biotopen
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