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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Drachenholl-Diemelaue (HX-055)

Objektbezeichnung:

NSG Drachenholl-Diemelaue

Kennung:

HX-055

Ort: Warburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 25,14 ha
Offizielle Fläche: 25,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

- Zur Erhaltung waermeliebender Buchenwaldgesellschaften in ihren standoertlich gewachsenen
Ausbildungen, zur Entwicklung eines naturnahen Auenwaldes an der Diemel sowie zur Erhaltung
der vorhandenen Kalkmagerrasen, Wiesen, Saeume und Gebuesche als Lebensraum zahlreicher
seltener bzw. gefaehrdeter Pflanzen- und Tierarten,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit der Flaeche.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4420-908
Kennung:

BK-4420-908

Objektbezeichnung:

NSG Drachenholl-Diemelaue

Link zur Karte: BK-4420-908
Objektbeschreibung: Waldgebiet suedlich des Diemelufers einschliesslich eines Flussabschnittes suedlich Scherfede. Das Gebiet ist durch eine hohe Standort- und Biotoptypenvielfalt gekennzeichnet. Suedlich des Diemel-Laufes erhebt sich steil ein Auslaeufer des Rimbecker Waldes, auf dessen Muschelkalk-Untergrund Buchenwald verschiedenen Typs stockt. Reiner Buchenwald ist jedoch nur noch in kleineren Bestaenden vorhanden. Der groessere Teil besteht aus Eschenwald. Eine aeltere Kahlschlagflaeche im S ist mit verschiedenen Laubgehoelzen aufgeforstet worden. Ein wahrscheinlich anthropogener Einschnitt in den Hang weist kleinflächig einen Ahorn-Eschenwald auf. Nordwestlich des Kammes liegt ein alter Steinbruch mit steilen Kalkwaenden. Die Haenge fallen von hier recht steil nach N und O ab. Am nordwestlichen unteren Hang des Berges sind noch in juengerer Vergangenheit Gesteinsabgrabungen vorgenommen worden. Das Material wurde zum Bau von Daemmen entlang der Diemel nach dem Hochwasser 1965 verwendet. Die Hangpartie ist auch heute noch in Teilen vegetationslos. Teilweise hat sich Pioniergehölz eingestellt. Auf der ebenen Terrasse waechst Halbtrockenrasen, wobei die Initialphase mit lockerem Bewuchs auf dem steinigen Unterwuchs ueberwiegt. Am Hangfuss erstreckt sich die Diemelaue mit Uferhochstauden und Auenwald. Der Auenwald mit Erlen- und Weidenbestaenden ist weitgehend mit Pappeln ueberstellt worden. Innerhalb des Auenwaldes findet sich in zahlreichen Mulden und Rinnen ein vielfaeltiges Mosaik feuchtigkeitsliebender Vegetation. Dominierende Art der Krautschicht ist Urtica dioica (Spätsommer). Biotoptypen nach Paragraph 62 LG: - Erlen-Bruchwald (AC1), - Weiden-Auenwald (AE2), - Kalkhalbtrockenrasen (DD2). Das Gebiet Drachenholl-Diemelaue ist wegen seiner verschiedenen Kleinstrukturen, der Topographie und der zum Teil guten Ausprägung regional bedeutsam. Einige Pflanzenarten erreichen hier ihre Arealgrenzen und sind daher von biogeographischem Interesse. Einige der vormals erfassten gefährdeten Arten und Orchideen sind nur zum Teil wegen des späteren Kartiertermin erfasst worden, eine Nachkartierung ist daher zu empfehlen. Das Gebiet stellt sowohl für die Waldgesellschaften in der ausgeräumten Ackerlandschaft als auch für den kleinflächigen Trockenrasen eine regionales Verbundbiotop dar. Die Auenwälder verbinden die Auebereiche entlang der Diemel, während der Buchenwald als Verbindungsstück zwischen Dem Waldbestand nördlich der Diemel und dem Assler Wald dient. Der Trockenrasen ist das in diesem Gebiet südlichste Vorkommen zu den weiter nördlich vorkommenden kleineren Beständen. Im Gebiet sollen die unterschiedlicher Waldgesellschaften und Kalkmagerrasen erhalten und opimiert werden. Anzustreben ist, dass die bestehenden Auenwälder artentypisch entwickelt werden. Die aufkommenden und stark beschattende Gehölze sind in der näheren Umgebung des Halbtrockenrasens zurückzudrängen um diesen zu erhalten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,23 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (13,94 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,57 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,73 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,26 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,57 ha)
  • Trockenrasen (0,23 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (13,94 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,73 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (1,26 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (4,03 ha)
  • Eschen-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AM4> (0,57 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,26 ha)
  • Trespen-Halbtrockenrasen <DD2> (0,23 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,51 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,25 ha)
  • Hochstaudenflur, flächenhaft <LB0> (1,26 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Aufrechte Trespe Sa. (Bromus erectus agg.)
  • Aufrechter Ziest (Stachys recta)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echter Steinsame (Lithospermum officinale)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Fransen-Enzian (Gentianopsis ciliata)
  • Frühlings-Fingerkraut Sa. (Potentilla verna agg.)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Kreuzblümchen (Polygala amarella)
  • Tollkirsche (Atropa bella-donna)
  • Trauben-Trespe Sa. (Bromus racemosus agg.)
  • Türkenbund-Lilie (Lilium martagon)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Pflege unterschiedlicher Waldgesellschaften
    und Kalkmagerrasen
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (lokal, Picea abies, Populus spec.)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
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