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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Nethe <LP> (HX-059)

Objektbezeichnung:

NSG Nethe <LP>

Kennung:

HX-059

Ort: Bad Driburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 29,79 ha
Offizielle Fläche: 675,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1949
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet erfolgt aufgrund der in § 20 a), b) und c)
Landschaftsgesetz genannten Schutzgründe.
Die Unterschutzstellung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung des
gesamten, durch fließgewässerdynamische Prozesse geprägten Auenbereiches der Nethe,
der mit seinen unterschiedlichen Lebensraumtypen und Nutzungen als ökologische Einheit
zu betrachten ist.
Die Unterschutzstellung erfolgt des Weiteren zur Sicherung und Förderung der Biotopverbundfunktion.
Ein wesentliches Ziel hierfür ist die Erhaltung, Sicherung oder Wiederherstellung
der Durchgängigkeit der Fließgewässer und des naturnahen Charakters der Aue.
Das Naturschutzgebiet dient zugleich der Erhaltung und Entwicklung des FFH-Gebietes DE-
4320-305 "Nethe". Für die Meldung des Gebietes sind folgende Lebensraumtypen bzw. Arten
ausschlaggebend:
- Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260)
- Feuchte Hochstaudenfluren (6430)
- Kalkreiche Niedermoore (7230; Hinweis: Dieser Lebensraum befindet sich nicht im
Stadtgebiet von Bad Driburg, er liegt aber räumlich benachbart im Bereich der Reitweisen/
Stadtgebiet Willebadessen)
Nach dem FFH-Meldedokument hat das FFH-Gebiet Nethe darüber hinaus Bedeutung für
folgende Lebensräume bzw. Arten von gemeinschaftlichem Interesse im Sinne der FFHbzw.
Vogelschutzrichtlinie:
- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder (91E0; Hinweis: Dieser Lebensraum befindet
sich nicht im Landschaftsplangebiet Nr. 4 (Driburger Land)
- Groppe (Cottus gobio)
- Bachneuenauge (Lampetra planeri)
- Eisvogel (Alcedo atthis)
- Schwarzstorch (Ciconia nigra)
- Wachtelkönig (Crex crex)
- Neuntöter ( Lanius collurio)
- Rotmilan (Milvus milvus)
- Bekassinie (Gallinago gallinago)
- Uferschwalbe (Riparia riparia)
- Rohrweihe (Circus aeruginosus)
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4319-0130
Kennung:

BK-4319-0130

Objektbezeichnung:

Nethe zwischen Neuenherse und Willebadessen

Link zur Karte: BK-4319-0130
Objektbeschreibung: Ca. 5 km langer Netheabschnitt zwischen Neuenherse und Willebadessen. Die 2 bis 4 m breite Nethe fließt von Nordwest nach Südost schwach bis mäßig geschwungen in einer zunächst schmalen dann breiter werdenden Talaue. Der Bach wird von zum Teil alten Ufergehölzen aus Weiden, Erlen und Eschen gesäumt. Örtlich wachsen gut ausgebildete Hochstaudenfluren (Pestwurzfluren) als FHH-LRT 6430 das Gewässer. In dem oberhalb von Gut Wertheim von Norden in die Nethe einmündenden Seitental liegen- tlw. umgeben von typischen Glatthaferwiesen - entlang eines kleinen Bachlaufs artenreiche Feuchtbrachen mit Großseggenbeständen sowie gut ausgebildete Hochstaudenfluren. Bemerkenswert ist hier am Nordrand eines kleinen Staugewässers das Fragment eines Kalkflachmoores, u. a. mit Vorkommen von Sumpf-Stendelwurz und Schmalblättrigem Wollgras. In der Netheaue finden sich stellenweise gut ausgebildete Feuchtwiesenbereiche sowie artenreiche frische bis örtlich feuchte Glatthaferwiesen (vor allem im Umfeld von Gut Wertheim sowie im Mündungsbereich des Heerser Bruchgrabens. In einem stark eingetieften Seitental unterhalb des Gutes wird ein naturnaher Bachlauf von einem totholzreichen Auwaldbestand begleitet. In dem überwiegend ackerbaulich genutzten Umfeld stellt der Nethelauf mit seinen fast durchgängig ausgebildeten strukturreichen, tlw. alten Ufergehölzen ein prägendes Landschaftselement dar. Von besonderer Bedeutung sind die gut ausgebildeten Feuchtgrünlandflächen sowie die artenreichen Glatthaferwiesen des FFH-LRT 6510 in gutem Erhaltungszustand. Hervorzuheben ist das Vorkommen von seltenen und zum Teil stark gefährdeten Kalkflachmoorarten in einer sumpfigen Feuchtbrache. Die Nethe ist zudem Lebensraum für gefährdete und geschützte Fischarten und Rundmäuler, darunter die beiden FFH-Arten Groppe und Bachneunauge, die im Zuge des WRRL-Monitorings 2010 im Bereich der Mündung des Heerser Bruchgrabens nachgewiesen wurden. Die Nethe besitzt eine herausragende Funktion für die Vernetzung von Fließgewässerlebensräumen sowie für den Biotopverbund zwischen Egge und Weser. Hauptziele sind der Erhalt und die Förderung naturnaher Gewässerstrukturen sowie die Umwandlung von Acker in Grünland und eine Extensivierung der Grünlandnutzung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,80 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (15,20 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,78 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,66 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,88 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,78 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,08 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (15,20 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,88 ha)
  • Suempfe (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,16 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (5,26 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (23,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (18,70 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (3,63 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,42 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,19 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,23 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (2,78 ha)
  • Acker <HA0> (1,80 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,80 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (1,20 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Groppe (Cottus gobio)
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens subsp. flavescens)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Topinambur (Helianthus tuberosus)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Groppe (Cottus gobio)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines Fließgewässerabschnittes mit naturnahen Auenstrukturen als Lebensraum seltener und gefährdeter Arten sowie als Vernetzungsbiotop für auentypische Arten im großräumigen Fließgewässerbiotopverbund
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • intensive Beweidung
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Acker in Gruenland umwandeln
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Vermeidung Eutrophierung
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