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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Satzer Moor (HX-070)

Objektbezeichnung:

NSG Satzer Moor

Kennung:

HX-070

Ort: Bad Driburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 13,55 ha
Offizielle Fläche: 13,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet erfolgt aufgrund der in § 20 a), b) und c)
Landschaftsgesetz genannten Schutzgründe.
Die Unterschutzstellung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltenen und gefährdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines strukturreichen Niedermoorgebietes.
Insbesondere sind in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen:
- Kalkflachmoore
- Hochstaudenfluren bzw. -säume feuchter und nasser Standorte
- der naturnah verlaufende Fließgewässerabschnitt der Driburger Aa mit begleitendem
Auenwald
- extensiv genutzte Grünlandbereiche, insbesondere die Feucht- und Nassgrünländer
Das Naturschutzgebiet dient zugleich der Erhaltung und Entwicklung des FFH-Gebietes
"Satzer Moor" (DE-4220-301). Für die Meldung des Gebietes sind folgende Lebensraumtypen
bzw. Arten ausschlaggebend:
- feuchte Hochstaudenfluren (6430)
- kalkreiche Niedermoore (7230)
Nach dem FFH-Meldedokument hat das Gebiet darüber hinaus Bedeutung für folgende Lebensräume
bzw. Arten von gemeinschaftlichem Interesse im Sinne der FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie:
- Erlen-Eschen und Weichholz-Auenwälder (91E0)
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4220-022
Kennung:

BK-4220-022

Objektbezeichnung:

NSG Satzer Moor

Link zur Karte: BK-4220-022
Objektbeschreibung: Das Saatzer Moor ist ein ehemals für den Torfabbau und spätere Torfablagerung genutztes Niedermoorgebiet, in dem sich im Bereich zweier Teilflächen durch austretendes kalkhaltiges Quellwasser die typische Vegetation des Caricion davallianae entwickelt hat. Große Bereiche werden von Schilfröhrichten und Weidengebüschen bzw. -wäldern eingenommen, die auch den nördlich gelegenen Kalkquellsumpf weitgehend überwuchert haben, so dass dort nur noch einzelne Reliktarten anzutreffen sind. Das Gebiet wird von der in diesem Abschnitt relativ naturnahen Aa durchflossen. Sie weist eine typische Fließgewässerstruktur und -vegetation auf. Bemerkenswert sind die Vorkommen von Sumpf-Stendelwurz, Rundblättrigem Sonnentau, Glocken-Heide, Gelber Segge sowie den großen Beständen der Floh-Segge. Die Kalk-Quellsümpfe sind trotz der geringen Flächenausdehnung und des teilweise nur noch reliktartigen Charakters als typischer Vertreter für den Naturraum anzusprechen. Auch die in ihrer Flächenausdehnung vergleichsweise großen Weiden-Auenwaldbereiche sind für den Naturraum charakteristisch ausgebildet, wenngleich diese sich erst in den letzten Jahren entwickelt haben bzw. sich noch in Entwicklung befinden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (8,67 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (8,30 ha)
Biotoptypen:
  • Weiden-Auenwald <AE2> (3,66 ha)
  • Hochmoor, Übergangsmoor <CA0> (0,12 ha)
  • Torfstich <CB0> (0,24 ha)
  • Kalk-Kleinseggenried <CC2> (0,73 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,61 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (5,74 ha)
  • Bach <FM0> (0,24 ha)
  • Feuchter (nasser) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA0> (0,85 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Laubfrosch (Hyla arborea) <RL 2S>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium starkei)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Skorpionsmoos (Scorpidium scorpioides)
  • Einwärtsgebogenes Krummstielmoos (Campylopus introflexus)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Floh-Segge (Carex pulicaris)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gekräuseltes Spiralzahnmoos (Tortella tortuosa)
  • Gelb-Segge (Carex flava)
  • Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Holunderblättriger Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. sambucifolia)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kalk-Goldschlafmoos (Campylium calcareum)
  • Kalk-Quellmoos (Philonotis calcarea)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krallenblatt-Sichelmoos (Drepanocladus aduncus)
  • Krause Distel i.w.S. (Carduus crispus s.l.)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Philiberts Thujamoos (Thuidium philibertii)
  • Platthalm-Binse (Juncus compressus)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Riesen-Schönmoos (Calliergon giganteum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Dreizack (Triglochin palustris)
  • Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wacholder-Widertonmoos (Polytrichum juniperinum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Laubfrosch (Hyla arborea)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Wiederherstellung eines kleinräumig wechselnden Mosaiks unterschiedlicher Pflanzengesellschaften und Habitete feuchter Offenlandslebensräume in enger Verzahnung mit Weidengebüschen und kleinen Feuchtwäldern sowie kleinen Stillgewässern als Refugiallebensraum für spezialisierte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Schutz des Kalkquellsumpfes vor Entwässerung und Eutrophierung, die durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung im Einzugsbereich bedingt ist. Schutz vor Verschilfung und Einwanderung von Gehölzen durch regelmäßige Pflegemahd. Langfristig ist die Regeneration der abgetorften Moorbereiche anzustreben. Natürliche Entwicklung der Fließgewässerstrukturen der Aa. und des Auenwaldes.
Gefährdungen:
  • Abbau Torf
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
Maßnahmen:
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
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