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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Iburg-Aschenhuette (HX-071)

Objektbezeichnung:

NSG Iburg-Aschenhuette

Kennung:

HX-071

Ort: Bad Driburg
Kreis: Hoexter
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 213,89 ha
Offizielle Fläche: 214,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet erfolgt aufgrund der in § 20 a), b) und c)
Landschaftsgesetz genannten Schutzgründe.
Die Unterschutzstellung erfolgt insbesondere zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung
landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter
sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines großflächigen
Waldkomplexes, der sich durch einen hohen Anteil artenreicher Buchenwälder sowie im Zusammenhang
mit dem Wald stehende schutzwürdige Grünland- und Quellbiotope auszeichnet.
Insbesondere sind in ihrer natürlichen Vergesellschaftung zu schützen:
- Waldmeister-Buchenwälder (Galio-Fageten) in ihren standörtlich verschiedenen Ausprägungen
- Seggen-Buchenwälder (Carici-Fageten)
- Bach-Eschenwälder (Carici remotae-Fraxineten), - Eschen-Ahorn-Schluchtwälder (Aceri-Fraxineten)
- Felsen, Klippen, flachgründige Bereiche und Dolinen
- naturnahe Quellbereiche und Quellbäche
- Feucht- und Nasswiesen/-weiden sowie
- extensiv genutzte Wiesen- und Weidenflächen sonstiger Standortausprägungen
Das Naturschutzgebiet dient zugleich der Erhaltung und Entwicklung des FFH-Gebietes
DE-4219-303 "Wälder zwischen Iburg und Aschenhütte". Für die Meldung des Gebietes
sind folgende Lebensraumtypen bzw. Arten ausschlaggebend:
- Waldmeister-Buchenwald ( 9130)
Nach dem FFH-Meldedokument hat das Gebiet darüber hinaus Bedeutung für folgende Lebensräume
bzw. Arten von gemeinschaftlichem Interesse im Sinne der FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie:
- Kalktuffquellen (7220 )
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4219-005
  • BK-4219-077
  • BK-4220-047
Kennung:

BK-4219-005

Objektbezeichnung:

Wälder zwischen Iburg und Aschenhütten

Link zur Karte: BK-4219-005
Objektbeschreibung: 80 - 150 Jahre alter Buchenhochwald, mit kleinen, Fichtenaufforstungen und Kahlschlägen. Auf dem huegeligen und welligen Plateau sowie den zum Teil steilen (bis 80%) O-,SO-sowie N-Haengen der Egge im Driburger Stadtwald suedwestlich von Bad Driburg gelegen.In Schluchten, wo auch haeufig Baeche entspringen, treten verstaerkt Eichen und Eschen auf. Im N wird die Flaeche von der B 64 begrenzt. Die Buchen erreichen eine Hoehe von 20-25 m. Der Durchmesser der Staemme betraegt 30- 60 cm. Die Krautschicht besitzt einen hohen Deckungsgrad. Eine Strauchschicht ist weniger vorhanden, verstaerkt kommt sie nur am Waldrand vor. Zum Teil starke Naturverjuengung der Buchen. Im NO der Flaeche auf einer Anhoehe befindet sich die Iburg. Direkt um die Burgruine herum stehen einzelne recht alte Buchen, Ahorn, Eschen sowie Kastanien. Der Boden besteht aus Rendzina-Braunerde und ist frisch bis feucht, stellenweise nass. Stellenweise liegt Totholz im Wald. Die Waldmeisterbuchenwälder bilden in den z.T. sehr steilen Hanglagen mit Nord- bis Südostexposition artenreiche z.T. alte Bestände, die sich durch die unterschiedlichen Standortbedingungen durch eine sehr vielgestaltige Ausprägung auszeichnen. Sie werden von kalkhaltigen Bächen durchzogen, die z.T. eine deutliche Versinterung aufweisen. Eine dieser Quellen bildet eine Tümpelquelle, dessen anschließender Quellbach ausgeprägte Versinterungen aufweist.
Kennung:

BK-4220-047

Objektbezeichnung:

Teilweise mageres bzw. feuchtes Weidegruenland sowie naturnaher Buchen-

Link zur Karte: BK-4220-047
Objektbeschreibung: Suedlich von Aschenhuette bzw. nordwestlich des Trappistenhofes liegt ein Fett- und Feuchtweidegebiet am Nordost-Hang des Klusenberges. Am Oberhang befindet sich eine Quelle, die sofort wieder versickert und erst im unteren Bereich als Sumpfquelle wieder zu Tage tritt. Als kleiner Bach verlaeuft das Gewaesser ueber ca. 60 m offen, bevor es unter der Strasse hindurch in die Kanalisation fliesst. Entlang dieses Rinnsals hat sich eine Nassweide, die groesstenteils verbracht vorliegt, sowie streckenweise ein Bachroehricht entwickelt. Dieser Bereich sollte vor Viehtritt geschuetzt werden. Die uebrige Flaeche ist wenig strukturiert und ueberwiegend als Fettweide ausgebildet. Sie wird intensiv von Schafen beweidet und sollte zur Abpufferung wieder zur Magerweide umgestaltet werden. Suedlich eines Fahrweges, welcher am Trappistenhof entlangfuehrt, siedelt - als Teilstueck eines groesseren Buchenwaldkomplexes - am Nordosthang des Klusenberges ein naturnaher, aelterer Buchen- Hochwald, in welchem bereichs- weise (bis zu 30 % der Waldflaeche) starke Buchen-Naturverjuengung auftritt. Die Krautschicht ist mit 60 - 80 % gut repraesentiert und zeigt das Artenspektrum eines Perlgras-Buchenwaldes. Das Baumholz hat eine Stammaechtigkeit von stellenweise 50 - 60 cm und eine Wuchshoehe von bis zu 25 m. Am Ostrand be- finden sich zur Weide hin einige Eschen und Holunder
Kennung:

BK-4219-077

Objektbezeichnung:

Buchenhochwald im Driburger Stadtwald suedwestlich von Bad Driburg (siehe unter Bemerkungen)

Link zur Karte: BK-4219-077
Objektbeschreibung: 80 - 150 Jahre alter Buchenhochwald,dazwischen auch einzelne Kahlschlaege und Fichtenaufforstungen, auf dem huegeligen und welligen Plateau sowie den zum Teil steilen (bis 80%) O-,SO-sowie N-Haengen der Egge im Driburger Stadtwald suedwestlich von Bad Driburg gelegen.In Schluchten, wo auch haeufig Baeche entspringen, treten verstaerkt Eichen und Eschen auf. Im N wird die Flaeche von der B 64 durchzogen. Die Buchen erreichen eine Hoehe von 20-25 m. Der Durchmesser der Staemme betraegt 30- 60 cm. Die Krautschicht besitzt einen hohen Deckungsgrad. Auf warmen Haengen finden sich nach bisheriger Angabe Orchideen und andere waermeliebende Arten, die jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit zum Kartierzeitpunkt in 1997 nicht mehr lokalisiert werden konnten. Eine Strauchschicht ist weniger vorhanden, verstaerkt kommt sie nur am Waldrand vor. Zum Teil starke Naturverjuengung der Buchen. Im NO der Flaeche auf einer Anhoehe befindet sich die Iburg. Direkt um die Burgruine herum stehen einzelne recht alte Buchen, Ahorn, Eschen sowie Kastanien. Der Boden besteht aus Rendzina-Braunerde und ist frisch bis feucht, stellenweise nass. Stellenweise liegt Totholz im Wald. Die Biotoptypen (Fichtenanteil) wurden nach vorliegendem Luftbild geschaetzt

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalktuffquellen (Cratoneurion) <7220> (0,09 ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (169,16 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,82 ha)
  • Quellbereiche (0,09 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (114,05 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (9,09 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (50,93 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (5,32 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,82 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,25 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,42 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,83 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,10 ha)
  • Grundquelle, Tümpelquelle, Limnokrene <FK1> (1,82 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,09 ha)
  • Bach <FM0> (0,02 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (3,64 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Klette Sa. (Arctium minus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schmallippige Stendelwurz (Epipactis leptochila)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Rispengras (Poa palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Veränderliches Starknervmoos (Palustriella commutata)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Frosch (unbestimmt) (Rana spec.)
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung von geschlossenen strukturreichen Waldmeister-Buchenwäldern mit hohem Altholzanteil durch naturgemäße Waldbewirtschaftung. Schutz der Kalksinterquelle und des umgebenden Feuchtbereiches vor Entwässerung und Eutrophierung gegenüber den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzungen.
  • Erhalt einer Sumpfquelle mit seggenriedaehnlichen Strukturen durch
    Extensivierung bzw. Abgrenzung der Nassbereiche gegen Beweidung und
    Entwicklung von Magerweiden im Pufferbereich sowie Erhalt einer naturnahen
    Buchenwaldparzelle
  • Schutz und Erhalt eines grossen zusammenhaengenden Buchenwaldes
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Quellfassung (WA)
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Kahlschlag
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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