Inhalt:
Naturschutzgebiet Dueffel - Kellener Altrhein und Flussmarschen (KLE-002)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Dueffel - Kellener Altrhein und Flussmarschen |
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Kennung: |
KLE-002 |
Ort: | Kranenburg |
Kreis: | Kleve |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 3.816,07 ha |
Offizielle Fläche: | 3.812,00 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 2011 |
Außerkraft: | 2031 |
Schutzziel: | Die in Paragraph 2 naeher bezeichneten Flaechen im Gebiet des Kreises Kleve werden als NSG festgesetzt. Das NSG umfasst auch den Bereich des nach der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992 (Abl. EG Nr. L 305 S. 42) gemeldeten Gebietes DE-4101-301 "Wyler Meer (Teilflaeche des NSG Dueffel)" und den noerdlich der B 220 gelegenen Teilbereich des Gebietes DE-4103-303 "NSG Kellener Altrhein, nur Teilflaeche, mit Erweiterung" *1 . Weiterhin ist die ge- samte Flaeche Teil des nach der Richtlinie 79/409/EWG von der Landesregierung NRW erklaerten, mit Erlass des Ministerium fuer Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom 17. Dezember 2004 III-9-616.07.00.04- (MBl NRW. 2005 S. 66) bekannt gemachten und durch Paragraph 48c Abs. 5 des LG in der Fassung der Aenderung vom 01. März 2005 (GV. NRW. S. 191) unter Schutz gestellten europaeischen "Vogelschutzgebietes , DE-4203-401 Unterer Nieder- rhein"". (2) Die Festsetzung erfolgt insbesondere 1. Vorrangig zur Erhaltung der Rast- und Aesungsplaetze ueberwinternder Wildgaense, 2. Zur Erhaltung der besonderen Eigenart und Schoenheit der niederrheinischen baeuerlichen Kulturlandschaft, die besonders durch Hecken, Feldgehoelze und Kopfbaeume, durch Altwasser und Graeben sowie durch Wiesen- und Weidenutzung gepraegt ist und sich durch charakteristische Lebensgemeinschaften auszeichnet, 3. Zur Erhaltung der besonderen Eigenart und Schoenheit der durch den Rhein geschaffenen natur- raeumlichen Strukturen der Flussmarschenlandschaft (Flutrinnen Auskolkungen, Altarme, usw.), ins- besondere auch aus erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, 4. Sowie zur Erhaltung von fuer den unteren Niederrhein repraesentativen und aufgrund von Groesse und Ausbildung landesweit bedeutsamen Altarmen mit typischer Vegetationszonierung, Die Festsetzung erfolgt des weiteren A) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Art. 4 Abs. 4 i. V. m. Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG. Hierbei handelt es sich bei dem FFH-Gebiet "Wyler Meer" (DE -4101-301) um die folgenden natuer- lichen Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH - Richtlinie: - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (NATURA-2000-Code:3150) (fuer die FFH- Meldung ausschlaggebender Lebensraumtyp) Anteil: 68 Prozent des Gesamtgebietes Repraesentativitaet: B / Relative Flaeche: C / Erhaltungszustand: B / Gesamtbeurteilung: B - Erlen-Eschen-und Weichholz- Auenwaelder (91E0, prioritaerer Lebensraum) Anteil: 9 Prozent des Gesamtgebietes Repraesentativitaet: C / Relative Flaeche: C / Erhaltungszustand: - / Gesamtbeurteilung: C sowie Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europaeischen Gemeinschaften zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) mit Angabe der NATURA 2000 Kennziffer, Populationsbeschreibung und Gesamtgebietsbeurteilung a) Arten des Anhangs I: - Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger),A 197, ziehend/auf dem Durchzug, B - Zwergsäger (Mergus albellus), A 068, ziehend / ueberwinternd, C b) Arten nach Artikel 4 Abs. 2, die nicht in Anhang I aufgefuehrt sind; regelmaessig vorkommende Zugvoegel: - Krickente (Anas crecca), A 052, ziehend / ueberwinternd, C - Loeffelente (Anas clypeata), A 056, ziehend / auf dem Durchzug, C - Tafelente (Aythya ferina), A 059, ziehend / ueberwinternd, C - Gaensesaeger (Mergus merganser), A 070, ziehend /ueberwinternd, C. Bei dem FFH-Gebiet "NSG Kellener Altrhein" (DE -4103-303) handelt es sich um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH - Richtlinie: - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150), (fuer die FFH- Meldung ausschlaggebender Lebensraumtyp) Anteil: 49 Prozent des Gesamtgebietes Repraesentativitaet: C / Relative Flaeche: C / Erhaltungszustand: B / Gesamtbeurteilung: C - Erlen-Eschen-Weichholzauenwaelder (91E0, prioritaerer Lebensraum) Anteil: 10 Prozent des Gesamtgebietes Repräsentativitaet: C / Relative Flaeche: C / Erhaltungszustand: C / Gesamtbeurteilung: C sowie Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europaeischen Gemeinschaften zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) mit Angabe der NATURA 2000 Kennziffer, Populationsbeschreibung und Gesamtgebietsbeurteilung a) Arten des Anhangs I: - Zwergsaeger (Mergus albellus), A 068, ziehend / ueberwinternd, C b) Arten nach Artikel 4 Abs. 2, die nicht in Anhang I aufgefuehrt sind; regelmaessig vorkommende Zugvoegel: - Teichrohrsaenger (Acrocephalus scirpaceus), A 297, ziehend / bruetend, C - Loeffelente (Anas clypeata), A 056, ziehend / auf dem Durchzug, C - Krickente (Anas crecca), A 052, ziehend /ueberwinternd, C - Tafelente (Aythya ferina), A 059, ziehend / ueberwinternd, C - Gaensesaeger (Mergus merganser), A 070, ziehend / ueberwinternd, C und fuer den wasserseitigen Bereich Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach der Richtlinie 92/43/EWG mit Angabe der NATURA 2000 Kennziffer und Populationsbeschreibung und Gesamtgebietsbeurteilung: - Steinbeißer (Cobitis taenia), 1149, nicht ziehend, C - Groppe (Cottus gobio), 1163, nicht ziehend, C sowie B) Zum Schutz nachstehend genannter wildlebender Vogelarten gemaess Artikel 4 Abs. 1 und 2 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europaeischen Gemeinschaften zur Erhaltung der wildleben- den Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) im Vogelschutzgebiet "Unterer Niederrhein" mit Angabe der NATURA 2000 Kennziffer, Populationsbeschreibung und Gesamtgebietsbeurteilung, a) Arten des Anhangs I: - Nonnengans (Branta leucopsis), A 045, ziehend / ueberwinternd, C - Rohrweihe (Circus aeruginosus), A 081, ziehend / bruetend, B - Weissstorch (Ciconia ciconia), A 031, ziehend / bruetend, B b) Arten nach Artikel 4 Abs. 2, die nicht in Anhang I aufgefuehrt sind; regelmaessig vorkommende Zugvoegel: - Knaekente (Anas querquedula), A 055, ziehend / bruetend, B - Blaessgans (Anser albifrons), A 041, ziehend / auf dem Durchzug, A - Saatgans (Anser fabalis), A 039, ziehend /auf dem Durchzug, A - Wiesenpieper (Anthus pratensis), A 257, ziehend / bruetend, B - Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), A 136, ziehend / bruetend, A - Bekassine (Gallinago gallinago), A 153, ziehend / bruetend, C - Uferschnepfe (Limosa limosa), A 156, ziehend / bruetend, A - Großer Brachvogel (Numenius arquata), A 160, ziehend / bruetend, B - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), A 276, ziehend / bruetend, A - Waldwasserläufer (Tringa ochropus), A 165, ziehend/auf dem Durchzug, B - Rotschenkel (Tringa totanus), A 162, ziehend / bruetend, A - Kiebitz (Vanellus vanellus), A 142, ziehend / bruetend, B. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-KLE-00012 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Dueffelt-Kellener Altrhein und Flussmarschen |
Link zur Karte: | BK-KLE-00012 |
Objektbeschreibung: | 1. Gebietsbeschreibung Das großflächige Naturschutzgebiet „Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen“ besteht aus zwei getrennten Komplexen, die jeweils aus zwei durch Straßen getrennte Teilgebiete bestehen: Im Westen die Düffel (ca. 3530 ha) und im Osten der Kellener Altrhein mit Flussmarschen (ca. 270 ha). Dieses Biotopkataster betrachtet nur die landeseigenen Flächen des Teilgebietes Düffel. Das Gebiet ist Bestandteil des Feuchtgebietes „Unterer Niederrhein“, das von internationaler Bedeutung ist (sogenanntes „Ramser-Gebiet Unterer Niederrhein“), gemäß der internationalen Ramsar-Konvention aus dem Jahr 1971. Weiterhin ist es Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“. Die Ausweisungen als Ramsar-Gebiet und als EU-Vogelschutzgebiet erfolgten beide 1983. Die aus dem traditionellen niederrheinischen Bauerntum hervor gegangene Kulturlandschaft prägt auch heute noch die besondere Eigenart und Schönheit des Düffeler Landschaftsbildes. Charakteristisch sind Heckenstrukturen, Feldgehölze und Kopfbäume. Als bedeutendes landschaftsprägendes Element ist weiterhin der Rhein zu nennen, da die Düffel einst zu seinem Überschwemmungsgebiet gehörte. So sind auch Altwässer, Kolke und Gräben typische Landschaftselemente. Das weitläufige Grünland ist durch Wiesen- und Weidenutzung geprägt. 2. Wertigkeit Die Düffel hat als EU-Vogelschutzgebiet eine große Bedeutung als Rast- und Brutgebiet für diverse Vogelarten. Besonders charakteristisch sind die gegen Jahresende zu tausenden auftretenden arktischen Wildgänse, die als Wintergäste bleiben. Weiterhin hat das Gebiet durch seine landschaftlichen Strukturierung eine besonders große Bedeutung für Limikolen, Wiesenvögel und sowie Vogelarten, die auf strukturreiche Hecken angewiesen sind. Im Hinblick auf die Vegetation stellt die Entwässerung und die Stickstoffdeposition die größte Gefahr dar. 3. Biotopverbund/Entwicklungsziele Die Düffel ist auf nationaler Ebene im Biotopverbund von Bedeutung, so z. B. für Zugvögel und als Offenlandgebiet. Durch die Grenzlage zu den Niederlanden spielt die Düffel im Rahmen des Biotopverbundes eine wichtige internationale Rolle als grenzüberschreitendes Rastgebiet für Gänse. Der Rhein trägt mit seinen fragmentarischen Auen (z. B. in der Emmericher Ward) zum grenzüberschreitenden Fließgewässer- und Auenverbund bei (Fuchs et al. 2010, aktualisiert 2013; BfN 2019). 4. Hauptentwicklungsziele Folgende Entwicklungsziele sind für das Teilgebiet Düffel und seiner typischen Lebensgemeinschaft zu nennen: -Erhalt und Förderung großer, unzerschnittener und störungsarmer Grünlandbereiche -Erhalt und Wiederherstellung des großräumigen Offenlandcharakters insbesondere als extensiv genutztes Dauer-Feuchtgrünland -Maßnahmen gegen die fortschreitende Entwässerung und Grundwasserabsenkung, dafür Wiedervernässeung, Rückbau oder reversibler bzw. regelbarer Verschluss von Entwässerungsgräben und Drainagen und lokal auch aktive Bewässerung von Teilflächen -Erhalt und Förderung feuchter Senken und temporärer offener Blänken durch Erhaltung des nicht nivellierten Bodenreliefs, ggf. Anlage neuer Senken und partielle Aufweitung von Gräben zur lokalen Kompensation der niedrigen Grundwasserstände -Strukturverbesserungen an den Fließgewässerufern wie die Abflachung von Uferbereichen und die Aufweitung des Gewässerprofils kommen vielen Gewässerufer bewohnenden Arten zu Gute -Erhalt der Heckenstrukturen im Zusammenhang mit extensiver Nutzung der Nachbarflächen durch Pflegeschnitte -Erhalt, Vermehrung und Optimierung ruderaler Säume und mosaikartiger Sukzessionsstadien an geeigneten Stellen, z.B. an (Feld-)Wegrändern, entlang von Hecken und an Rändern von Ackerflächen, Wiesen und Weiden. In den Wiesenvogelgebieten müssen diese Säume aber jährlich zum Winter hin abgemäht oder abgeweidet werden. -Schilfbestände an Wässerungen sollten vermehrt gefördert werden. Zum dauerhaften Erhalt des Schilfs müssen auch solche Bestände in einem zwei- bis dreijährigen Turnus gemäht werden. - Schaffung bzw. Erhalt von flach zugänglichen, vegetationsarmen und |
Kennung: |
BK-4101-901 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Dueffelt-Kellener Altrhein und Flussmarschen |
Link zur Karte: | BK-4101-901 |
Objektbeschreibung: | Das grossflaechige Naturschutzgebiet Dueffelt, Kellener Altrhein und Flussmarschen besteht aus zwei getrennten Komplexen, die jeweils aus zwei durch Strassen getrennten Teilgebieten bestehen: Im Westen die Dueffelt (ca. 3530 ha) und im Osten der Kellener Altrhein mit Flussmarschen (ca. 270 ha). Das Gebiet der Dueffel ist gekennzeichnet durch meist hohen Gruenlandanteil und teilweise noch guter Heckenstruktur (meist Weissdorn). In einigen Bereichen sind bereits viele Hecken durch Rodung, zu starken Rueckschnitt und Viehverbiss gelichtet oder verschwunden, in anderen Bereichen sind noch gute und auch engstrukturierte Heckensysteme vorhanden. Durch ein grosszuegig dimensioniertes Entwaesserungssystem ist im gesamten Gebiet intensive Landwirtschaft moeglich. Die Rindersche, Bosse- und die Hauptwaesserung liegen in alten Niedrigwasserrinnen der Rheinaue. Die im Zuge der Entwaesserung gezogenen gradlinigen Entwaesserungsgraeben sind oft von Erlenreihen gesaeumt, dadurch stark beschattet und Fauna und Flora entsprechend verarmt. Gebiet insgesamt mit staerkerer Verlaermung und Beunruhigung durch Verkehr, staerkerer Zerschneidung durch Verkehrstrassen, Wege und Graeben, die meist von Kopfbaum- und Hybridpappelreihen oder Weissdornhecken gesaeumt sind. Nahezu alle Pappeln werden bis 1996 gefaellt und z.T. durch Eichen, Eschen und Schwarzpappeln ersetzt. Das Gebiet wird von durchziehenden Limikolen und Singvoegeln intensiv genutzt. Es dient als Rast- und Ueberwinterungsraum fuer nordische Wildgaense und weitere Entenvoegel. Als Brutbiotop fuer Wiesenbrueter gefaehrdet. Viele Bruten gehen aufgrund der intensiven Gruenlandnutzung verloren. Die gut durch Hecken strukturierten Bereichen weisen noch hohe Singvogeldichte auf. Einige Teilbereiche der Dueffel werden im folgenden mit ihren Besonderheiten dargestellt: Bereich suedlich der B 9n und der Grossen Waesserung, etwa Kranenburger Bruch: Grosse zusammenhaengende Gruenlandniederung mit feuchten, z.T. staunassen Boeden. Im Zuge der Flurbereinigung ist die ehemals vorhandene Heckenstruktur fast vollstaendig verschwunden. Nur wenige, bereits gelichtete Hecken im Ostteil durchziehen in N-S Richtung das Gebiet. Westlich der K2 gibt es keine Hecken mehr. Die ebenfalls meist in N-S Richtung verlaufenden Entwaesserungsgraeben sind z.T. erlenbestanden. Die nicht beschatteten Graeben mit Refugialfunktion fuer Fauna und Flora,die auf den intensiv genutzten Gruenlandflaechen bereits verschwunden ist. Ostteil des NSG Dueffelt noerdlich des Startsenhofs = "Am Sender": im oestlichen Teil stark durch Graeben und Gehoelze gegliedert, sehr kleinraeumig gekammert, hohe Singvogeldichte; im westlichen Teil groessere Freiflaechen, aber durch Hecken dennoch gut geschuetzt, hohe Wiesenvogeldichte. Nordoestlich des Mehrdamshofes suedlich der Rinderschen Waesserung junger Lehmstich, der Amphibien und Libellen als Laichbiotop sowie Limikolen zur Nahrungssuche dient und ueber ausgepraegete Unterwasservegetation mit Wasserfeder und Quirlblaettrigem Tausendblatt verfuegt. Nordostteil um den Hufschenhof: Weitgehend ausgeraeumt, hoher Ackeranteil. Bereich noerdlich Kleyen: Z.T. - auf landeseigenen Flaechen - extensiv genutzte Gruenlandgebiete mit kleinflaechigen Feuchtweidebereichen. In diesem Gebiet noch relativ hohe Wiesenbrueter-Dichte. Zentral gelegener kuenstlicher, flacher Teich ist wichtiges Nahrungs- und potentielles Brutbiotop fuer Loeffelente, Knaekente, Graugans, Rotschenkel, Uferschnepfe, Brachvogel und Braunkehlchen sowie Laichbiotop fuer Amphibien und Libellen. Auch der am ^¿rdwestrand dieses Bereiches nahe der Bossewaesserung gelegene kuenstliche Teich wird von Amphibien und Libellen als Laichbiotop genutzt. Wyler Meer: Gut ausgebildete Ufervegetation, im Sueden, Westen und Osten Weidengehoelze, breitere Wasserschwaden- und Schilfroehrichte, am Nordufer daran an |
Kennung: |
BK-0002 |
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Objektbezeichnung: |
Wyler Meer |
Link zur Karte: | BK-0002 |
Objektbeschreibung: | Das Wyler Meer ist ein Rhein-Altarm in der Westspitze der Düffel direkt im Grenzbereich zu den Niederlanden. Der leicht durchströmte Altarm weist eine gut ausgebildete Vegetationszonierung auf. Die zumeist üppig entwickelte Unterwasservegetation wird vornehmlich von Wasserpest dominiert. An den Rändern gesellen sich flutende Bestände des Einfachen Igelkolbens und Pfeilkraut hinzu. Eine Schwimmblattvegetation ist in beruhigten Bereichen entwickelt und setzt sich aus z.T. dichten Decken der Teichrose mit Wasserlinsendecken aus Kleiner und Vielwurzeliger Teichlinse sowie Dreifurchiger Wasserlinse zusammen. Bemerkenswert sind hier z.B. Seekanne, Froschbiss und das stark gefährdete Sumpf-Greiskraut. Die ausgedehnten Röhrichtbereiche beherbergen u.a. eine größere Teichrohrsängerpopulation. Das Altwasser ist Lebensraum für eine typische Fischfauna mit Steinbeisser und Bitterling. Bedeutsam ist daneben insbesondere das Vorkommen des Bibers. Der vor einiger Zeit vorkommende Fischotter konnte derzeit nicht mehr nachgewiesen werden. Insbesondere am Nordufer sind ausgedehnte Großröhrichte aus Schilf, Wasserschwaden, Rohrglanzgras und stellenweise Rohrkolben ausgebildet, eingestreut auch Goßseggen. Am Südwestufer ist ein artenreicher Silberweiden-Auenwaldbestand entwickelt. Am Nordufer siedeln Weiden-Weichholzbestände, die nahe des Häfner Deiches durch alte Aufschüttungen überprägt sind. Die Böschungen sind größtenteils mit Ufergehölzen im mittleren Baumholzalter bewachsen, die v.a. aus Silberweiden mit Eschen und Erlen und Weidengebüschen geprägt sind. Insbesondere an den oberen Böschungebereichen stocken häufig Weißdorngebüsche. Am Südufer stockt ein artenreiches Böschungsgehölz, das zum Ufer Feuchtwaldbereiche aufweist. Am Nordwestende ragt halbinselförmig ein Eichen-Mischwald mit Anklängen an Auenwälder in das Wyler Meer. An den gehölzrändern ist stellenweise eine nitrophytische Krautschicht entwickelt. Nördlich des Altarmes schließen sich intensiv genutzte Grünlandflächen und im Nordwesten auch eine Ackerparzelle mit einem Ackerrandstreifen an. Das Gewässer ist durch starke Eutrophierungen durch Nährstoff- bzw. Düngereinträge beeinträchtigt, die die starke Verkrautung und auch Verlandung fördern. Insbesondere breitet sich das invasive neophytische Brasilianische Tausendblatt stark aus. Am Ostende des Wyler Meeres im Bereich der Großen Wässerung sammeln sich vor einem Sperrbalken die dichten Wasserpflanzenbestände aus den Oberläufen der Düffel. Dieser Bereich wird regelmäßig entkrautet. Darüber hinaus ist der Einlaufbereich des Meeres durch starke Sedimentation bzw. Verlandung geprägt. Das Altwasser wird von vielen Stellen aus beangelt, teilweise ist die Ufervegetation durch starke Trittschäden/Freizeitaktivitäten beeinträchtigt. Das Gebiet stellt einen für den Niederrhein repräsentativen und gut ausgestatteten Rhein-Altarm dar. Das naturnahe Altwasser weist eine gut ausgebildete Vegetationszonierung auf mit Vorkommen lebensraumtypischer gefährdeter Pflanzen- und Tierarten, wie z.B. Seekanne, Froschbiss und das stark gefährdete Sumpf-Greiskraut. Die ausgedehnten Röhrichtbereiche beherbergen u.a. eine größere Teichrohrsängerpopulation. Das Altwasser ist weiterhin Lebensraum für Eisvogel und eine lebensraumtypische Fischfauna mit Steinbeisser und Bitterling. Bedeutsam ist daneben insbesondere das Vorkommen des Bibers. Das Wyler Meer ist ein bedeutender Lebensraum für stillgewässertypische Zönosen sowie ein wichtiger Baustein in dem landesweit bedeutsamen Stillgewässerverbundsystem am Unteren Niederrhein und ist entsprechend als FFH-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet ist zudem Bestandteil des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein, das aufgrund der hohen Zahl rastender und überwinternder Wasser- und Watvogelarten als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung eingestuft ist. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und Optimierung eines naturnahen lebensraumtypischen Altwassers mit gut ausgebildeter Vegetationszonierung als Lebensraum für daran gebundene Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von Steinbeisser und Bitterling. |
Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
Kellener Altrhein zwischen B 220n (Oraniendeich) und Huisberden (FFH-Gebiet DE-4103-303) |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | 1. Gebietsbeschreibung Östlich Kleve erstreckt sich in einer großräumig ackerbaulich geprägten Landschaft ein lang gestreckter Altrheinarm, dessen Wasserstand durch ein Schöpfwerk bei Griethausen geregelt wird. Die besterhaltenen Abschnitte des Gewässers wurden als FFH-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet grenzt im Norden an den Oraniendeich (B220n) und verläuft in südlicher Richtung zwischen Acker-und Grünlandflächen bis zur B220. Der Wasserstand des Altrheins wird durch das im Deich befindliche Schöpfwerk gesteuert, so dass der Altrhein keinen großen Wasserstandsschwankungen mehr unterliegt. Prägend für den Altrhein sind die entlang der Ufer vorhandenen feuchten Hochstaudenfluren und Weißdorn-Ufergebüsche. Im Norden findet noch eine extensive Beweidung bis an den Altrhein heran statt, so dass sich durch den Viehtritt kleinflächig auch Uferabbrüche gebildet haben. Der Altrhein weist in diesem 1. Abschnitt (bis zur B220n) oft eine Breite von 40 m, in Teilbereichen sogar bis zu 55 m auf. Er ist durch eine gut entwickelte Unterwasser-, Schwimmblatt- und Verlandungsvegetation gekennzeichnet und naturnah ausgebildet. Im unteren Drittel des Abschnitts hat sich ein noch relativ junger Silberweiden-Auwald entwickelt, der sich durch eine lebensraumtypische Artenzusammensetzung kennzeichnet. Durch die Lage außerhalb des Rhein-Überflutungsraumes und die Steuerung der Wasserstände (Schöpfwerk) unterliegt dieser Auwald keinen starken Wasserstandsschwankungen. Durch sein relativ junges Alter fehlen bisher noch wertgebende Faktoren wie stehendes und liegendes Totholz, diese werden sich aber mit der Zeit entwickeln. Der südlich der Straßenböschung (B220) gelegene Weiher weist eine gut ausgebildete, naturnahe Vegetationszonierung auf. In das Stillgewässer mündet von Süden der grabenartige Abfluss des Kellener Altrheins ein, der von einem zumeist einseitigen, erlenreichen Ufergehölzstreifen gesäumt wird und dessen sandige Sohle mit Polstern des Sumpf-Wassersterns und Bachröhrichten bewachsen ist. Im südlichen Teilbereich des Gebietes befindet sich das bis gut 40 m breite und ca. 1,7 km lange Altwasser, das durch eine zumeist gut entwickelte Unterwasser-, Schwimmblatt- und Verlandungsvegetation gekennzeichnet und naturnah ausgebildet ist. Die Ost- bzw. Nordufer sind relativ flach ausgezogen, während das Gewässer nach Westen und Süden durch z.T. mehrere Meter hohe Böschungen begrenzt wird. Die flachen Ufer weisen i.d.R. einen breiten Verlandungsstreifen aus Röhrichten und Großseggenriedern auf, die gegenüber dem angrenzenden Grünland abgezäunt sind. Stellenweise schließen sich an die Röhrichtbestände artenreiche Flutrasen an, die in relativ intensiv genutzte Mähweiden übergehen. Gehölze entlang des Ufers sind hier in Form alter Kopfweiden sowie von Strauchgehölzen zu finden. Die steileren Uferböschungen sind teils mit Weißdorn-Gehölzen, teils mit ruderalisierten Brachen und Hochstaudenfluren bewachsen. Im Osten wird der Altrhein zusehends schmaler und flacher. Die Unterwasser- und Schwimmblattvegetation fällt nahezu vollständig aus, und das 5 - 10 m breite Gewässer ist bei naturnaher Gewässermorphologie durch eine üppige Verlandungsvegetation (Klein- und Großröhrichte, Großseggen) und offene Schlammflächen sowie verstärkten Gehölzaufwuchs gekennzeichnet. Der letzte ca. 700 m lange Abschnitt im Osten umfasst den 1 bis 2 m breiten, oftmals nahezu grabenartigen Gewässerlauf, der mit mäßiger Fließgeschwindigkeit zumeist in einer bis 10 m breiten Geländemulde verläuft. Das Gewässer beherbergt oftmals dichte Polster des Sumpf-Wassersterns sowie Bach- und Großröhrichte. Es wird gesäumt von dichten Ufergehölzen sowie zumeist ruderalisierten Brachen, Röhrichten und Hochstaudenfluren. In Höhe Hof Gansward ist das Gewässer aufgeweitet und weist Stillgewässercharakter mit viel Wasser- und Teichlinse sowie kleineren Röhrichtbeständen auf. Der Altrhein liegt eingebettet in einen Grünlandkomplex, der i.d.R. intensiv als Weide oder Mähweide genutzt wird und größtenteils als eigener Biotop erfasst wird. In Teilbereichen reichen auch intensiv bewirtschaftete Ackerflächen bis nah an den Altrhein heran. 2. Wertigkeit Das naturnahe Altwasser mit seiner gut ausgebildeten Vegetationszonierung und den Vorkommen gefährdeter Pflanzen- und Tierarten ist ein bedeutender Lebensraum für stillgewässertypische Zönosen und ein wichtiger Baustein in dem landesweit bedeutsamen Stillgewässerverbundsystem am Unteren Niederrhein und entsprechend als FFH-Gebiet ausgewiesen. Das Gebiet ist zudem RAMSAR-Gebiet und Bestandteil des Vogelschutzgebietes Unterer Niederrhein, das aufgrund der hohen Zahl rastender und überwinternder Wasser- und Watvogelarten als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung eingestuft ist. 3. Entwicklungsziele/Biotopverbund Das Gebiet grenzt im Norden an das FFH-Gebiet Salmort und den Griethausener Altrhein, wodurch es eine herausragende Bedeutung für den Biotopverbund hat. In Richtung Osten verläuft der Kellener Altrhein in einem großen, geschwungenen Bogen als Graben bis zum FFH-Gebiet Kalflack. Jedoch verlieren sich auf den letzten hundert Metern die verbindenen Grabenstrukturen in einer großflächigen Ackerfläche; auf der Grundkarte ist der Verlauf des Kellener Altrheins bis zur Gewässerkante Kalflack noch eingetragen. Hier ist ein wertvoller Biotopverbund unterbrochen worden. 4. Hauptentwicklungsziele Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung eines naturnahen Altarms mit gut ausgebildeter Vegetationszonierung sowie die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit des gesamten Altarms. Ebenfalls sehr wichtig ist die Reduzierung der Nährstoffeinträge in das Gewässer von den direkt angrenzenden Ackerflächen. Eine Extensivierung der benachbarten intensiv bewirtschafteten Grünlandflächen ist ebenso anzustreben. Der junge Auwaldbestand ist der weiteren natürlichen Entwicklung zu überlassen, um Alt- und Totholzanteile zu entwickeln. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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