Inhalt:
Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen (KLE-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Fleuthkuhlen |
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Kennung: |
KLE-005 |
Ort: | Issum |
Kreis: | Kleve |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 585,63 ha |
Offizielle Fläche: | 588,00 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1981 |
Inkraft: | 1994 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Gemaess LG Paragraph 20, - Zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung von Lebensraeumen und Lebensstaetten gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, - Wegen des Vorkommens gefaehrdeter Tierarten, - Zur Erhaltung und Entwicklung der Verlandungsgesellschaften wegen seiner naturgeschichtlichen, landeskundlichen, erdgeschichtlichen und wissenschaftlichen Bedeutung, - Zur Erhaltung der Rinnen, Terrassenraender und Donken wegen ihrer Seltenheit, Eigenart und Schoenheit. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4403-0015 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Fleuthkuhlen, |
Link zur Karte: | BK-4403-0015 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Fleuthkuhlen ist ein kleinräumig strukturierter Niederungskomplex mit zahlreichen Stillgewässern im eiszeitlich geprägten vermoorten Rinnensystem des Naturraums Niersniederung. Es ist geprägt von verlandenden ehemalige Torfkuhlen und weiteren Feuchtgebietsbiotopen wie Feuchtwiesen, Röhrichte, Seggenriede, Weidengebüsche und Erlenbruchwälder. Das Gebiet umfasst verschiedene Biotoptypen, die untereinander eng verzahnt sind. Im wesentlichen sind hier die im Einzugsbereich der Issumer Fleuth auf Niedermoortorf entstandenen Vegetationsformationen zu nennen, die von Torfstichen mit offenen Wasserflächen und Schwimmblattgesellschaften alle Verlandungsstadien von Röhricht bis zum Erlen-Bruchwald aufweisen. Die Fleuth selbst ist ein begradigter, 8-10 m breiter Tieflandbach und weist ein meist sandig-kiesiges Substrat auf, das abschnittsweise eine Schlammauflage besitzt. Flutende Laichkrautvegetation, stellenweise Teichrosenbestände, naturnahe Ufervegetation aus Röhrichtarten und Hochstauden prägen das relativ naturnahe, saubere Gewässer, das eine überwiegend als Grünland genutzte Aue durchfließt. Das NSG besteht aus 2 Einzelflächen. Teilfläche 1 erstreckt sich südlich Geldern-Kapellen entlang der Issumer Fleuth bis westlich von Issum. Es umfasst neben der grünlandgeprägten Fleuthaue den wohl wertvollsten Kuhlenkomplex des Gebietes ("Wörchem"), der aus 2 halbkreisförmigen Kuhlenketten und einem Waldgebiet besteht, sowie den Bereich "Finkenhorst", der sich in einem fast geschlossenen Mäanderbogen entlang der (Beerenbrouck- und Spandicks-Ley) zieht. Neben einigen floristischen Besonderheiten wie Königsfarn (Osmunda regalis), Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus) oder Sumpf-Calla prägen zahlreiche, gut zonierte Verlandungsgesellschaften wie verschiedene Erlenbrücher, Moorweidengebüsche, Schneiden- und Schilfröhrichte, Großseggenriede, Feucht- und Nassgrünland, Binsenröhrichte und Teichrosenbestände das vielfältige Vegetationsbild. An Bruchwaldstandorten sind stellenweise Pappeln angepflanzt worden. Die Krautschicht hat aber auch hier häufig den Charakter eines Erlenbruch- bzw. -auwaldes erhalten. Da in den letzten Jahren viele Bestände eingeschlagen wurden, können sich hier standortgerechte Feuchtwälder entwickeln. Auf den höher gelegenen Flächen auf Sand (Donken) sind Eichenwald und Eichen-Birkenwaldparzellen vorhanden. Strauch- und Krautschicht sind gut ausgebildet mit viel Faulbaum und Brombeere, häufig Pfeifengras, lokal Adlerfarnherden. Die kleineren Kuhlengewässer sind durch Grünland und Waldflächen sowie die Wiesengräben miteinander verbunden. Das Grünland ist teilweise mäßig feucht, es sind sowohl extensivierte Parzellen als auch Intensivweiden vorhanden. Teilfläche 2 (Witthey) liegt südlich Issum, durch den Verlauf der B58 von der größeren Teilfläche getrennt. Es handelt sich ebenfalls um einen wertvollen, zusammenhängenden Torfkuhlenkomplex mit Erlenbruchgesellschaften, Gagel- und Moorweidengebüschen sowie Schwimmblattgesellschaften (Gelbe Teichrose), Großseggenrieden und Röhrichten. Torfmoosvorkommen im Erlenbruchwald deuten stellenweise (v.a. im Süden des Gebietes) auf den Zwischenmoorcharakter hin (Moorbirken-Erlenbruch). Als Ergänzungs- und Pufferbiotope sind alte Eichenwälder, Feldgehölze und durch Obstbäume, Kopfweiden, Erlen, Eichen und Pappeln gegliederte, mäßig feuchte Grünlandbereiche zu nennen. Durch das Gebiet verläuft die Fossa Eugeniana mit dem ehemaligen Verteidigungswerk "Stenders Schanze" (17. Jhrdt.). Das NSG Fleuthkuhlen zeichnet sich durch die großflächigen und für den Naturraum beispielhaft ausgebildeten Feuchtgebietsbiotope aus. Dazu zählen die Erlenbruchwälder und deren Vorwaldstadien mit Weidengebüschen, die naturnahen Stillgewässer mit Schwimmblattvegetation, Röhrichtbeständen und Seggenrieden, sowie Feucht- und Nassgrünland. Prägend und wertbestimmend ist deren kleinräumige Verzahnung untereinander und mit den angrenzenden höher gelegenen Flächen. Neben den Naturschutzaspekten bilden die geomorphologischen Strukturen des NSG Fleuthkuhlen ein hervorragend ausgeprägtes Beispiel der für die Niersniederung typischen "Kendel- und Donken-Landschaft". Die hohe Qualität und Vielfalt der Lebensräume sowie die landesweite Bedeutung des NSG Fleuthkuhlen für den Artenschutz werden am Vorkommen stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten der Sumpf- und Gewässer-Biotope deutlich, wie z. B. Sumpf-Greiskraut, Stumpfblättriges und Alpen-Laichkraut, die Wasserralle, die Libellenarten Spitzenfleck und Kleine Mosaikjungfer. Das NSG Fleuthkuhlen ist von herausragendem Wert für den regionalen Biotopverbund und das bedeutendste und einzige Verbundzentrum im Naturraum der Niersniederung zwischen den Feuchtgebieten der Rheinniederung im Norden und der Maas-Schwalm-Nette-Region im Süden. Sein Strukturreichtum wirkt auch über die Schutzgebietsgrenzen hinaus in die landwirtschaftlichen Flächen: so brütet in den Randbereichen eine außergewöhnlich hohe Zahl von Goldammern, Kiebitzen und Feldlerchen. Der Gewässerkomplex aus miteinander verbundenen Still- und Fließgewässern ist ein bedeutender Lebensraum für die Fischfauna und mit den Vorkommen von Schlammpeizger, Bitterling, Steinbeißer ein wichtiger Bestandteil des europäischen Biotopverbundes (Arten nach FFH-Richtlinie Anhang II, FFH-Lebensraumtypen "eutrophe Seen und Altarme" sowie "Fließgewässer mit Unterwasservegetation"). Gleiches gilt auch für die Schneidenriede, die zu den letzten erhaltenen in NRW gehören, für die Wald- und Gebüschstrukturen mit Brutvorkommen von Schwarzspecht oder Pirol, sowie die Bedeutung als Rast- und Brutgebiet für Zwergtaucher, Teichrohrsänger oder Bekassine. Das wesentliche Entwicklungsziel ist der Erhalt und die Optimierung eines großen Niederungskomplexes mit zahlreichen typischen Feuchtgebietslebensräumen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Torfkuhlengewässer und ihr Verlandungsprozess, sowie der Erhalt des landschaftstypischen hohen Grundwasserstandes. Durch eine extensive Grünlandnutzung und eine naturnahe Waldbewirtschaftung soll eine dauerhafte Sicherung und weitere Aufwertung des Gebietes erzielt werden. Hervorzuheben ist der Schutz eines der letzten Vorkommen des Schneidenriedes in NRW. Die Issumer Fleuth soll als naturnahes, in die Aue eigebettetes Fließgewässer weiterentwickelt werden durch Maßnahmen zur Strukturverbesserung und zur Reduzierung der Nährstoffbelastung. Die Gewässerunterhaltung in der Issumer Fleuth soll behutsam unter Berücksichtigung ökologischer Belange erfolgen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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