Inhalt:
Naturschutzgebiet Hangmoor Damerbruch (KLE-021)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Hangmoor Damerbruch |
---|---|
Kennung: |
KLE-021 |
Ort: | Straelen |
Kreis: | Kleve |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 74,49 ha |
Offizielle Fläche: | 75,00 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2013 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | SCHUTZGEGENSTAND In der Karte B - Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft - wird die aus erdgeschichtlichen Gründen wertvolle und geländemorphologisch prägende Terrassenkante einschließlich des durch austretendes, nährstoffarmes Hangsickerwasser geprägten Niedermoorverlandungskomplexes, der Hangmoorflächen, der zum Teil naturnahen Bruchwälder und einer Feuchtwiesenbrache als Naturschutzgebiet festgesetzt. Das zu schützende Biotop ist im Biotopkatasterblatt unter der Objektnummern BK-4503-001 und BK-4503-901 und das Geotop unter GK-4503-003 näher beschrieben. Im Gebiet kommen folgende Paragraf 20c-Biotoptypen vor: Bruchwälder (AC4, AD4), - Quellen (FK2). Ein Teilabschnitt von ca. 8,9 h des Naturschutzgebietes ist Teilbereich des nach der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21. 05. 1992 (Abl. EG Nr. L 305 S. 42) gemeldeten Gebietes " DE-4503-301 Hangmoor Damerbruch" SCHUTZZWECK Die Festsetzung erfolgt insbesondere - aus erdgeschichtlichen Gründen, insbesondere zur Erhaltung der Hangmoorflächen und den besonders schutzwürdigen Moorböden entlang einer wertvollen und geländemorphologisch prägenden Terrassenkante - zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung regional bedeutsamer Lebensräume- und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines durch austretendes, nährstoffarmes Hangsickerwasser geprägten Niedermoorverlandungskomplexes mit - feuchten Eichen-Birken-Wäldern - Birken -Moorwäldern - Weiden- und Gagelgebüschen - Schilf- und Schneidröhrichten sowie - Feuchtwiesen und Tümpeln, - zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wild lebenden Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4 Abs. 4 i. V. m. Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992 (Abl. EG. Nr. L 305 S. 42). Hierbei handelt es sich um die folgenden natürlichen Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse, zugleich prioritäre natürliche Lebens- raumtypen gem. Anhang 1 der FFHRichtlinie: - Schneidenriede und Kalkflachmoore (7210), - Moorwälder (91 DO). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-KLE-00014 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Hangmoor Damerbruch |
Link zur Karte: | BK-KLE-00014 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Hangmoor Damerbruch ist ein waldgeprägter, sehr reich strukturierter, durch austretendes, nährstoffarmes Hangsickerwasser geprägter Niedermoorverlandungs-Komplex mit stark degradierten Birken-Moorwäldern, Erlenbrüchern, kleinflächig auch Gagel- und Weidengebüschen, Röhrichten (u.a. Schneidenröhricht) und Großseggenrieden sowie Feuchtgrünland (-brachen), der sich entlang der Maas-Terrassenkante am Rande der Kempen-Aldekerker Platten erstreckt. Das Gebiet liegt in einer strukturarmen, landwirtschaftlich genutzten Ebene, die im Osten von einer bewaldeten Terrassenkante begrenzt wird. Das ca. 72 ha große Naturschutzgebiet erstreckt sich auf einer Länge von ca. 4 km und ca. 150 m Breite in Nord-Süd-Richtung entlang dieser Kante und reicht westlich an den Leitgraben. Es wird in Querrichtung von der Kreisstraße K4 sowie einem Wirtschaftsweg durchschnitten und grenzt mit der Nordspitze an die B58 (Straelen-Venlo). Im südlichen Abschnitt stocken Relikte von ehemals torfmoosreichen Birken-Moorwäldern, die von quellwassergespeisten Gräben durchzogen sind. Richtung Norden schließt ein von Pappelforsten und teils entwässerten Erlenbruchwäldern geprägter Abschnitt an, gefolgt von einem Vegetationsmosaik auf Niedermoortorf aus Erlenbruchwald, Schilfröhrichten und (Feucht-) Grünlandbrachen, durchsetzt mit Gräben, Tümpeln und kleinen (Erlen-) Gehölzen, randlich auch Rohrglanzgrasröhricht und Waldbinsensümpfe. Nördlich des Wirtschaftswegs erstreckt sich ein offener, von Weiden- und Gagelgebüsch durchsetzter Bereich, in dem sich Schneiden-Riede erhalten haben. Im Zuge einer Optimierungsmaßnahme haben sich auf Torf- und Kiessubstrat Übergangs- und Quellmoor-Bereiche mit Verjüngung von Schneidenried und Gagel entwickelt. Der Bereich wird im Norden von einem naturnahen, von Quellbächen durchflossenen Erlen- und Birkenbruchwald begrenzt, in dem Pfeifengras und Schilf, lokal auch Torfmoose vorherrschen. Auf der Geländekante stocken verschiedene, teils strukturreiche Waldtypen (Eichen-Birken- und Eichen-Wald, Kiefern- und Fichtenforste), die das Feuchtgebiet gegen die angrenzenden Ackerflächen abgrenzen. In den Waldbereichen wurden innerhalb der letzten Jahre in großem Umfang standortfremde Baumarten entnommen. Aufgrund des entsprechenden Wiedeaufforstungsverbots im Landschaftsplan wurden diese Flächen überwiegend der natürlichen Entwicklung überlassen, so dass vielfach der Beginn einer standortgerechten waldentwicklung zu beobachten ist. Herausragende Bedeutung hat dieser Gebietskomplex für den Lebensraum Schneiden-Röhricht, da hier eines der landesweit letzten dieser von der Vernichtung bedrohten, kalkreichen Sümpfe besiedelnden Gesellschaft erhalten ist. Nach einer Optimierungsmaßnahme entwickelt sich auch wieder torfmoosreiche Moorvegetation. Ebenfalls bedeutend sind teils gut ausgeprägte naturnahe Quellbereiche. Das Gebiet ist aufgrund seiner vielfältigen Lebensraumausstattung und dem dazugehörigen charakteristischen Tier- und Pflanzenarten-Inventar von landesweiter Bedeutung. Die Bedeutung des NSG Hangmoor Damerbruch für den Artenschutz wird auch am Vorkommen weiterer stark gefährdeter Pflanzenarten deutlich, z. B. Faden-Segge und Strauß-Gilbweiderich. Das NSG Hangmoor Damerbruch ist Teil einer bedeutenden Verbundachse, die - zwischen den Feuchtgebieten der Schwalm-Nette-Platte im Süden, der Niersniederung im Nordosten und dem Maastal im Nordwesten vermittelnd - auch für den internationalen Biotopverbund von großer Bedeutung ist. Mit seinem großen Strukturreichtum bildet das Gebiet eine lokal und regional wertvolle Vernetzungsstruktur innerhalb der umgebenden Agrarlandschaft. Hauptentwicklungsziel für das Hangmoor ist der Erhalt und die Förderung des offenen Moorbereiches mit dem Schneidenried und Niedermoor-Vegetation, sowie der Erhalt und die Optimierung der Erlen-Birken-Moorwälder. Maßnahmen konzentrieren sich vor allem auf die Stabilisierung und Verbesserung des Wasserhaushaltes, mechanisches Offenhalten der Moorkomplexe sowie die Verhinderung weiterer Eutrophierung. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.