Inhalt:
Naturschutzgebiet Wisseler Duenen (KLE-022)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Wisseler Duenen |
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Kennung: |
KLE-022 |
Ort: | Kalkar |
Kreis: | Kleve |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 80,47 ha |
Offizielle Fläche: | 80,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1935 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 2023 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt insbesondere a) Aus geowissenschaftlichen Gruenden zur Erhaltung, Sicherung und Entwicklung des am linken Niederrhein einzigartigen im Mittelalter aufgewehten Flussduenenkomplexes von landesweit herrausragender Bedeutung mit den noch heute durch die vorherrschend westlichen Winde typischen vielgestaltigen offenen Duenenformen, b) Zur Erhaltung und Wiederentwicklung regional bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, c) Zur Erhaltung und Wiederherstellung des Biotopkomplexes offener Binnenduenen mit einem viel- gestaltigen Vegetationsmosaik, bestehend aus der gesamten Sukzessionsreihe, angefangen von der Vegetation offener Sandflaechen: Erstbesiedlung durch lueckige Silbergrasfluren (Cory- nephorus canescens) mit Fruehlings-Spoergel (Spegularia moirisonii), und Sandseggenbestaen- den (Carex arenaria) als Pionierstadien der charakteristischen Sandtrockenrasenvegetation, die abgeloest werden von flechtenreichen Silbergrasrasen und anderen Folgegesellschaften: Rot- schwingel-Rasen, trockene, magere Glatthaferwiesen bis zu Weissdorn- Schlehengebuesch, so- wie Braunseggensumpf- und Borstgrasrasen-Fragmente in den feuchten Duenentaelchen, d) Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Magerweiden-Gesellschaften, die durch traditionelle extensive Nutzung entstanden sind und die sich durch grossen Artenreichtum und Bluetenviel- falt auszeichnen. Kennzeichnend sind duengungsempfindliche und an zeitweilige Trockenheit angepasste Pflanzen wie z. B. Wiesen-Schluesselblume (Primula veris), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), Fruehlings-Segge (Carex cary- ophyllea), Schillergras (Koeleria macrantha), Feldthymian (Thymus pulegioides) u. a., e) Zur Bewahrung spezieller, waermebeguenstigter Sonderstandorte als Lebensraum fuer seltene und gefaehrdete Insekten, vor allem fuer Heuschrecken, Stechimmen, Schmetterlinge, Webspin- nen und Laufkaefer, f) Zum Schutz der Lebensstaetten von Amphibien und seltenen und gefaehrdeten Vogelarten von Brutvoegeln und Durchzueglern, g) Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4 Abs. 4 i. V. m. Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebens- raeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992 (Abl. EG NR. L 305 S. 42). Hierbei handelt es sich um den folgenden natuerlichen Lebensraum von gemein- schaftlichem Interesse gem. Anhang 1 der FFH-Richtlinie: - Sandtrockenrasen auf Binnenduenen (2330), sowie die folgenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie: - Feldlerche, Feldschwirl, Wiesenpiper und Brandgans. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4203-1012 |
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Objektbezeichnung: |
NSG-Wisseler Duenen |
Link zur Karte: | BK-4203-1012 |
Objektbeschreibung: | Die Wisseler Duenen stellen das einzige noch gut erhaltene, ausgedehnte Binnenduenengebiet des Linken Niederrhein dar. Sie sind vermutlich relativ jung und erst in der Rodungszeit des 8. Jhdts. aufgeweht worden. Der Auenlehm wird von den Duenen ueberlagert. In den Duenensanden wurde nur geringe Bodenbildung nachgewiesen, aufgrund derer eine bisherige Bewaldung des Gebietes ausgeschlossen wird, was in der Region einmalig ist. Erhalten sind sehr verschiedenartige Duenenformen, obwohl der mittlere kuppige Teil (etwa ein Drittel) vor dem letzten Krieg einplaniert wurde. Der eingeebnete Teil grenzt im Westen an Wissel und wird hufeisenfoermig von Duenen umgeben. Im Norden liegt ein grosser langgestreckter ca. 8m hoher Duenenzug. Im Osten und Süden sind die Duenenzuege niedriger. Die Flugsanddecke ueber Auelehm ist im Mittel 1,8 bis 2,5 m maechtig. An einzelnen Stellen tritt, z.B. in den Duenentaelchen, der Auelehm zu Tage. Die Duenen sind durch eine typische Vegetationsabfolge gekennzeichnet: Luvseiten mit z.T, lueckigen Silbergrasfluren mit Sandsegge (Carex arenaria), Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis), Fruehlings-Spoergel (Spergularia morisonii). Auf den Leeseiten werden die Silbergrasfluren abgeloest von Folgegesellschaften mit vorherrschendem Rotschwingel (Festuca rubra), Sand-Straussgras (Agrostis stricta), Haar-Schafschwingel (Festuca tenuifolia), Schmalblaettrigem Sauerampfer u.a., die z.T. sehr flechtenreich sind. Dazwischen liegen im N und O kleinflächige wechselnasse Duenentaelchen mit Braunseggensumpf- und Borstgrasrasen-Fragmenten . Im NO befindet sich ein frueher offener, inzwischen von hohem Weiden-Ufergehölz beschatteter Tuempel. Im eingeebneten Mittelteil, z.T. auch in den suedlichen Dünen und im NO liegen Magerweiden, in weiten Bereichen mit Mannstreu (Eryngium campestre)-Herden und anderen Weideunkräutern (Euphorbia cyparissias, Carduus nutans). Nördlich des ehemaligen Sportplatzes trockene blütenreiche Wegränder. Auf dem renaturierten Sportplatzgelände sind Mulden und Kuppen angelegt worden (2003), um ein welliges Bodenrelief mit standörtlicher Vielfalt wiederherzustellen. Das Gebiet erhaelt seinen hohen Wert durch die ueberaus typisch und unterschiedlich ausgebildeten Duenenformen und Sand-Lebensgemeinschaften. Arealgeographisch bemerkenswert sind einige mit dem Rheinstrom eingewanderten Arten wie Cynodon dactylon, Poa bulbosa, Chondrilla juncea, evtl. auch Ammophila arenaria sowie Festuca longifolia, eine Schwingel-Sippe, die hier am Rande ihres Areals ihren einzigen Wuchsort in Deutschland hat. (Poa bulbosa konnte in jüngster Zeit im Gebiet nicht nachgewiesen werden.) Das Gebiet weist eine fuer lueckige, niederwuechsige Grasfluren typische Wirbelosenfauna auf. Festgestellt wurden 89 Schmetterlingsarten, darunter 12 der Roten Liste und 5 Heuschreckenarten. Die Duenen werden durch Randgebuesche aus Schlehe, Weissdorn und Schwarzem Holunder an den Grenzen des NSG im N, O und SO abgeschirmt. Die Strauchschicht ist lokal von Efeu, Brombeeren, Hopfen oder Zaunrueben durchwachsen. Im eingeebneten Mittelteil extensives Weideland, das auch als Segelfluggelaende genutzt wird. Der Segelflugbetrieb wird seit 2010 nur noch sporadisch ausgeübt. Das Gelaende war Standortuebungsplatz der Bundeswehr, war jedoch seit 1982 unbenutzt und ist inzwischen Eigentum der Stadt Kalkar. Am Rand des NSG ausserhalb des Dornstrauch-Gebüschgürtels liegen im N und O drei (Mais-)Aecker. Starke Schaeden an der Duenenvegetation durch Ueberpopulation von Wildkaninchen sind im Zeitraum 1995-2010 seuchenbedingt zurückgegangen. Die Grabetätigkeit verursacht offene, erosionsgefaehrdete Stellen, erhält dadurch aber auch die dünentypischen Sand-Pionierstandorte. Der offene Dünencharakter und das Ausbleiben von Verbuschungen ist im N und O des NSG wesentlich auch auf Aktivitäten der Kaninchen zurückzuführen. Die NSG-Erweiterung um einen Duenenauslaeufer im NW, der der einzige verbliebene Wuchsort von Chondrilla juncea, Ammophila arenaria und Artemisia campestris ist, ist 2003 erfolgt. Das Gebiet ist zu zwei Drittel als 20 c Biotop "offene Binnenduene" einzustufen. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 20c Biotoptypen vor: - Binnenduene (DC2-ra, DC3-ra) - Halbtrockenrasen (DC0-ra, DC2-ra) - Suempfe (CC1) - Borstgrasrasen (DF0) - artenreiche Magerweide (ED2). VAN DE WEYER, K. (1993): Biotopmanagementkonzept für das NSG Wisseler Dünen (Kreis Kleve)/ unv.Mskr. im Auftrag der LÖBF FOERSTER, E. (1992): Exkursionsfuehrung in den Wisseler Duenen /im Rahmen der Flor.-Soz.-Tagung, Juli 1992. / FOERSTER,E. (1991): Floristische Angaben, mdl.. / HOCK, W. (1981): Schmetterlingsliste der Wisseler Duenen, unv. /Mskr.. / LOELF (1988): Biotopmanagementplan NSG "Wahler Berg", Kreis Neuss / unv. Mskr.. / FOERSTER, E. (1967): Gutachtliche Stellungnahme zur Unterschutz- /stellung des Gebietes Wisseler Duene, unv. Mskr.. / KNOERZER, K.H. (1965): Botanische Betrachtungen im /Naturschutzgebiet "Wisseler Duenen".- Mitt. d. Landesstelle fuer /Naturschutz und Landschaftspflege in Nordrhein-Westfalen 3. Jg., / |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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