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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Issumer Fleuth (KLE-047)

Objektbezeichnung:

NSG Issumer Fleuth

Kennung:

KLE-047

Ort: Kevelaer
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 10,38 ha
Offizielle Fläche: 17,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG, insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung des landesweit bedeutenden Niedermoor-Verlandungskomplex
mit Altwassern, Roehrichten und bachbegleitendem Erlen-Eschenwald mit bedeutendem
Vorkommen von Eisvogel, Wasserralle, Teichrohrsaenger, Pirol und Rohrweihe, ausserdem
Fliessgewaesser und Graeben mit Steinbeisser, Schlammpeitzger und Bitterling,
- Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen
Lebensraeume und wild lebenden Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess
Art. 4 Abs.4 i. V. m. Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen
Lebensraeume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21. 05. 1992
(Abl. EG Nr. L 305 S. 42). Hierbei handelt es sich um folgende natuerliche Lebensraeume von
gemeinschaftlichem Interesse gem. Anhang 1 der FFH - Richtlinie:

- Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (3150),
- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260),

sowie die folgenden Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach FFH- und Vogelschutzrichtlinie:

- Teichfledermaus, Bitterling, Schwarzspecht, Eisvogel, Rohrweihe, Teichrohrsaenger, Knaekente,
Loeffelente, Bekassine, Krickente, Nachtigall, Pirol, Wasserralle, Zwergtaucher, Schlammpeitzger,
Steinbeisser.

Schutzziele und Massnahmen auf der Grundlage des Schutzzweckes sind:

- Erhaltung und Entwicklung der Schneidenriede und Kalkflachmoore mit ihrer typischen
Vegetation und Fauna durch Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen
Wasserhaushaltes, Gewaesserchemismus und Naehrstoffhaushalts unter Beruecksichtigung
des Wassereinzugsgebietes,
- Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Naehrstoff-
eintraegen, Verbot der Einleitung naehrstoffreichen Wassers,
- Nutzungsverbot bzw. Beschraenkung der (Freizeit-)Nutzung auf ein naturvertraegliches Mass,
- Ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehoelzen),
- Vermehrung / Wiederherstellung auf geeigneten Standorten (eventuell durch Neuanlage
von Gewaessern),
- Erhaltung und Foerderung der Schlammpeitzger-Population durch Erhaltung und Entwicklung von
flachen, stehenden bzw. sehr langsam fliessenden Gewaessern mit intensivem Wasserpflanzen-
bestand und weichem schlammigen, gut durchluefteten Untergrund,
- Vermeidung von Faulschlammbildungen und Verockerungen,
- Erhaltung und Foerderung der Steinbeisser-Population durch Erhaltung und Entwicklung naturnaher,
linear durchgaengiger Fliessgewaesser mit Gewaessersohlbereichen aus nicht verfestigten,
sandigen und feinkiesigen Bodensubstraten sowie mit natuerlicher Abflussdynamik mit sich
umlagernden Sanden und Feinkiesen,
- Vermeidung von Eutrophierungen und starken Materialeinschwemmungen mit der Folge von
Veralgungen, Verschlammungen und Bewuchs mit Wasserpflanzen auf den Gewaessersohlen,
- Erhaltung von Habitatstrukturen im Gewaesser wie Wurzeln und Steine,
- Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Stillgewaesser mit Arten der Charetea,
Lemnetea und Potamogetonetea und der typischen Fauna durch Foerderung der Entwicklung
einer natuerlichen Verlandungsreihe,
- Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Naehrstoff-
eintraegen
- Nutzungsverbot bzw. Beschraenkung der (Freizeit-)Nutzung des Gewaessers auf ein natur-
vertraegliches Mass,
- Erhaltung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Gewaesserchemismus und Naehrstoff-
haushalts
- Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fliessgewaessers mit
seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fliessgewaesser-
typs in seiner kulturlandschaftlichen Praegung durch Erhaltung und Wiederherstellung einer moeglichst
unbeeintraechtigten Fliessgewaesserdynamik,
- Erhaltung und Entwicklung der Durchgaengigkeit des Fliessgewaessers fuer seine typische Fauna
im gesamten Verlauf moeglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualitaet beeintraechtigenden
direkten und diffusen Einleitungen,
- Schaffung von Pufferzonen,
- Vermeidung von Trittschaeden, ggf. Regelung von (Freizeit-) Nutzungen,
- Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rueckbau von Ufer-
befestigungen,
- Erhaltung der Rinnen, Terrassenraender und Donken wegen ihrer Seltenheit, Eigenart und Schoenheit.

Bei dem Naturschutzgebiet handelt es sich um einen Teilbereich des FFH - Gebietes DE 4404-301.
Erhaltungszustand der relevanten Lebensraumtypen aus dem Standartdatenbogen.

- Schneidenriede und Kalkflachmoore (7210)

Anteil: 1 % des Gesamtgebietes

Repraesentativitaet: A
Relative Flaeche: A
Erhaltungszustand: A
Gesamtbeurteilung: B

- Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwaelder (91E0)

Anteil: 2 % des Gesamtgebietes

Repraesentativitaet: C
Relative Flaeche: C
Erhaltungszustand: C
Gesamtbeurteilung: C

- Natuerlich eutrophe Seen und Altarme (3150)

Anteil: 3 % des Gesamtgebietes

Repraesentativitaet: B
Relative Flaeche: C
Erhaltungszustand: B
Gesamtbeurteilung: B

- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260)

Anteil: 3 % des Gesamtgebietes

Repraesentativitaet: C
Relative Flaeche: -
Erhaltungszustand: B
Gesamtbeurteilung: C
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4403-0004
Kennung:

BK-4403-0004

Objektbezeichnung:

NSG Issumer Fleuth

Link zur Karte: BK-4403-0004
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst den mehr als 8 km langen Abschnitt der Issumer Fleuth zwischen den Ortslagen von Kapellen und Winnekendonk sowie zwei abgebundene, verlandende, von Flutrasen umgebene naturnahe Altarme östlich von Winnekendonk. Es stellt den nordwestlichsten Teilbereich des ausgedehnten FFH-Gebietes "Fleuthkuhlen" dar (Altarme außerhalb der FFH-Abgrenzung gelegen). Es handelt sich um einen weitgehend begradigten, in weiten Bögen verlaufende 8-10 m breiten, relativ sauberen Tieflandfluss mit teils sandig-kiesigem, teils schlammigem Substrat, begleitenden Röhrichten, Teichrosenbeständen, flutenden Laichkraut- sowie Wasser- und Teichlinsendecken. Die an den Fluss angrenzenden Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt (meist als Grünland) und sind stellenweise durch Baumreihen, Hecken und Feldgehölze gegliedert. Besonders im Bereich des angrenzenden NSG Fleuthbenden bei Winnekendonk weist die Aue auch Altarmreste, Weiden-Auwald und großflächiges Feuchtgrünland auf. Wertigkeit Die Bedeutung des Gewässerabschnitts ergibt sich vor allem aus seinem artenreichen Fischbestand, darunter die überregional bedeutenden Vorkommen von Steinbeißer, Bitterling und Koppe, drei Fischarten von internationaler Bedeutung (FFH-Richtlinie Anhang II). Dazu trägt auch die meist gut ausgebildetet Unterwasservegetation bei (mäßiger bis guter Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie). Im untersten Abschnitt ist mit dem Vorhandesein von Ufergehölzen, flacheren Ufern und angrenzenden Altarmen auch die Gewässerstruktur gut ausgebildet, so dass dieser dem FFH-Lebensraumtyp "Fließgewässer mit Unterwasservegetation" entspricht. Biotopverbund Das Gebiet erfüllt eine wichtige Vernetzungsfunktion im Gewässernetz am Niederrhein, indem es die Fleuthkuhlen mit der Niersaue verbindet. Zentrales Entwicklungsziel ist eine naturnahe Entwicklung des Fließgewässers mit seinen Ufer- und Auenbereichen. Entwicklugsmaßnahmen sollten sich auf die Strukturverbesserung der Ufer- und Sohlbereiche (Schaffung von Ruhezonen) sowie eine Minderung der Nährstoffeinträge fokussieren. Ein Schwerpunkt liegt zudem auf einer an einen natürlichen Zustand angepassten Gewässerunterhaltung, die auch die Ansprüche der charakteristischen Fischfauna berücksichtigt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,32 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,91 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (9,64 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,38 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,91 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,38 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,32 ha)
Biotoptypen:
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,01 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,07 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,31 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,32 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (10,45 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,09 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Trauerweide (Salix babylonica)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Arznei-Baldrian i.e.S. (Valeriana officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Schilf i.e.S. (Phragmites australis var. australis)
  • Glanzleuchteralge (unbestimmt) (Nitella spec.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Nussfrüchtiger Wasserstern (Callitriche obtusangula)
  • Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (aquatischer Form) (Persicaria amphibia (fo. aquatica))
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung der Issumer Fleuth mit einigen Altarm-Resten durch Gewässer-Renaturierung, ökologische Gewässerunterhaltung, Einrichtung nicht oder nur extensiv genutzter Uferrandstreifen und Extensivierung der Nutzung in der Aue; Erhalt und Optimierung der Lebensräume von Steinbeißer und Bitterling
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Entkrautung zur Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserraeumung (WA)
  • Gewaesserunterhaltung, zu intensiv (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Entschlammung, abschnittsweise
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Vermeidung Eutrophierung
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