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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet "Haffensche Landwehr" - Sonsfeldsche Weiden (KLE-054)

Objektbezeichnung:

NSG "Haffensche Landwehr" - Sonsfeldsche Weiden

Kennung:

KLE-054

Ort: Rees
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 164,77 ha
Offizielle Fläche: 165,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) LG, insbesondere:
- zum Schutz, Erhalt und Optimierung eines Biotopkomplexes aus strukturreichem
Feuchtgrünland und unterschiedlichen Sukzessionsstadien von Abgrabungsgewässern
mit besonderer Bedeutung für Wat- und Wasservögel,
- zur Bewahrung und Wiederherstellung eines gut ausgebildeten Biotopkomplexes mit
hoher struktureller Vielfalt und wertvollen Grünlandflächen,
- zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen
Lebensräume und Rastgebiete für Wat-, Wasser- und Wiesenvögel, Höhlenbrüter,
Amphibien, Mollusken, Libellen sowie gefährdete Pflanzengesellschaften, RL Tierarten-
Brutvögel / RL Tierarten-Gastvögel, RL Tierarten-Säugetiere und RL Tierarten
Libellen.
Ein Teilbereich des Naturschutzgebietes liegt im Bereich des nach der Richtlinie
79/409/EWG von der Landesregierung NRW erklärten, mit Erlass des Ministeriums für
Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom 17. Dezember
2004 -III-9-616.07.00.04- (MBl NRW. 2005 S. 66) bekannt gemachten und durch § 48c
Abs. 5 LG unter Schutz gestellten europäischen "Vogelschutzgebietes DE-4203-401
Unterer Niederrhein".
Die Festsetzung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung der Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsbiotope
seltener Wat- und Wiesenvögel und der Rast- und Äsungsplätze überwinternder
Wildgänse.
Die Festsetzung erfolgt des weiteren zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen
Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume von Arten von gemeinschaftlichem
Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften
zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom
25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) des "Vogelschutzgebietes ,DE-4203-401 Unterer Niederrhein"
(mit Angabe der NATURA 2000 - Kennziffer):
a) Arten des Anhangs I
- Rohrweihe (Circus aeruginosus), A081
- Wachtelkönig (Crex crex), A122
- Blaukehlchen (Luscinia svecica), A272
- Zwergsäger (Mergus albellus), A068
- Kampfläufer (Philomachus pugnax), A151
- Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), A140
- Bruchwasserläufer (Tringa glareola), A166
- Eisvogel (Alcedo atthis), A229
- Weißwangengans (Branta leucopsis), A045
- Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), A197
- Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), A193
- Kornweihe (Circus cyaneus), A082
- Weißstorch (Ciconia ciconia), A031
- Singschwan (Cygnus cygnus), A038
- Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii), A037
b) regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht in Anhang I aufgeführt sind;
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), A297
- Löffelente (Anas clypeata), A056
- Krickente (Anas crecca), A052
- Pfeifente (Anas penelope), A050
- Knäkente (Anas querquedula), A055
- Schnatterente (Anas strepera), A051
- Bläßgans (Anser albifrons), A041
- Saatgans (Anser fabalis), A039
- Wiesenpieper (Anthus pratensis), A257
- Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), A136
- Bekassine (Gallinago gallinago), A153
- Uferschnepfe (Limosa limosa), A156
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),A 271
- Gänsesänger (Mergus merganser), A070
- Großer Brachvogel (Numenius arquata), A160
- Pirol (Oriolus oriolus), A337
- Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), A276
- Rotschenkel (Tringa totanus), A162
- Kiebitz (Vanellus vanellus), A142
- Waldwasserläufer (Tringa ochropus), A165
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra), A275
- Grünschenkel (Tringa nebularia), A164
- Spießente (Anas acuta), A054
- Tafelente (Aythya ferina), A059
- Wasserralle (Rallus aquaticus), A118
- Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), A004
Die jeweils aktuelle Darstellung der schützenswerten NATURA 2000 Lebensräume und Arten
sowie ihrer Beurteilung ergibt sich aus den Standarddatenbögen, die im Internet unter
www.natura2000.munlv.nrw.de eingesehen werden können.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4204-0012
Kennung:

BK-4204-0012

Objektbezeichnung:

NSG "Haffensche Landwehr" - Sonsfeldsche Weiden

Link zur Karte: BK-4204-0012
Objektbeschreibung: Der große Biotopkomplex südlich von Rees-Haldern besteht aus der Haffenschen Landwehr zwischen dem Rheindeich im Westen und dem Hagener Meer im Osten, dem östlichen Teil des Abgrabungsgebietes "Reeser Meer" mit drei großen, unterschiedlich alten Abgrabungsseen (bzw. Teilen von diesen), welche sich nördlich und südlich der Haffenschen Landwehr erstrecken, sowie dem Grünlandgebiet "Sonsfeldsches Bruch/Sonsfeldsche Weiden" im Osten. Die älteren Abgrabungsgewässer des Gebietes (Reeser Meer Nord und der sog. "Biotopsee" im Südosten des NSG bei Hof Oertgeskath) zeichnen sich in größeren Teilen der überwiegend flach ausgezogenen Randzonen des Gewässers durch eine recht gut entwickelte Unterwasservegetation u.a. mit verschiedenen Laichkräutern und Vorkommen mehrerer teils stark gefährdeter Pflanzenarten aus. Im Rahmen der Rekultivierung wurden Ufergehölze vorwiegend aus Silberweiden angelegt. Kleine (Schilf-)Röhrichte finden sich vor allem am Biotopsee, außerdem Weidengebüsche. Dem Ufer vorgelagert wurden hier in Teilbereichen Kiesbänke als Brutplatz u.a. für die Flussseeschwalbe gestaltet. Einige Kleingewässer mit Röhrichten und Wasserpflanzenbewuchs liegen im Bereich der Haffenschen Landwehr. Entlang der Haffenschen Landwehr erstreckt sich darüber hinaus ein vegetationsreicher Graben, der vor allem im östlichen Teil des Gebietes von vielfältiger und artenreicher Wasserpflanzen- und Ufervegetation geprägt wird (u.a. Vorkommen von Froschbiss). Das Sonsfeldsche Bruch wird von teilweise feuchtem, jedoch insgesamt sehr intensiv genutztem Grünland geprägt. Mähweidenutzung ist vorherrschend. In den zahlreichen flachen Gräben zwischen den Parzellen finden sich kleinflächig Rohrglanzgrasröhrichte (an dem westlich begrenzenden, tieferen Graben auch Seggenrieder), und auch die feuchten Grünlandbereiche sind von Rohrglanzgras als Nässezeiger geprägt. Weitere wertbestimmende Feuchtezeiger fehlen aufgrund der intensiven Nutzung weitestgehend. Kleine Heckenfragmente und Kopfweiden stellen gliedernde Elemente dar. Weiteres, etwas artenreicheres Feuchtgrünland ist in einem schmalen Grünlandstreifen entlang der Haffenschen Landwehr gelegen. Die Haffensche Landwehr ist die Verbindung zwischen dem Hagener Meer sowie weiteren Altwässern im Osten und dem Reeser Altrhein im Westen und somit ein wichtiges Vernetzungselement des Biotopverbundes. Insgesamt stellt der große, vielfältig strukturierte Biotopkomplex mit Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Arten und besonderer Bedeutung für Wat- und Wasservögel einen wertvollen Bestandteil des Biotopverbundes auentypischer (teilweise sekundärer) Lebensräume in der Unteren Rheinniederung dar. Entwicklungsziele sind, neben dem Erhalt der vorhandenen wertbestimmenden Biotopstrukturen, vor allem eine extensivere Bewirtschaftung des Grünlandes, sowie die (weitere) Entwicklung der Abgrabungsgewässer als Lebensraum für zahlreiche, teils stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,52 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (3,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (35,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (6,66 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (30,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,66 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (30,95 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,70 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,00 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,50 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (2,00 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (3,00 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,50 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,02 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,10 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,20 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (35,00 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (30,00 ha)
  • Flutrasen <EC5> (1,66 ha)
  • Nass- und Feuchtmähweide <EC6> (5,00 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,94 ha)
  • Teich <FF0> (0,19 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (42,00 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (29,84 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (1,00 ha)
  • Acker <HA0> (4,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton perfoliatus)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula (subsp. esula))
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
  • Gegensätzliche Armleuchteralge (Chara contraria)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Quirl-Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens)
  • Spreizender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus circinatus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines vielfältig strukturierten Biotopkomplexes aus Abgrabungsgewässern in unterschiedlichen Sukzessionsstadien und teilweise feuchtem Grünland als Lebensraum für zahlreiche, teils gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • Umwandlung von Gruenland in Acker (LW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Jagdausuebung beschraenken
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