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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bellinghover Meer (KLE-056)

Objektbezeichnung:

NSG Bellinghover Meer

Kennung:

KLE-056

Ort: Rees
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 6,32 ha
Offizielle Fläche: 6,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck
Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) LG, insbesondere:
- zum Schutz und Erhalt wertvoller Altarmrinnen mit Schwimmblattgesellschaften,
- zum Schutz und Erhalt wertvoller Altarmrinnen als geowissenschaftliches Objekt,
- zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes wertvoller
Lebensräume für Amphibien, RL Pflanzenarten, gefährdete Pflanzengesellschaften und
RL Tierarten,
- zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen
Lebensräume für Wasservögel, RL Tierarten-Libellen und RL Tierarten-
Gastvögel.
Das Naturschutzgebiet liegt im Bereich des nach der Richtlinie 79/409/EWG von der Landesregierung
NRW erklärten, mit Erlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom 17. Dezember 2004 -III-9-
616.07.00.04- (MBl NRW. 2005 S. 66) bekannt gemachten und durch § 48c Abs. 5 LG unter
Schutz gestellten europäischen "Vogelschutzgebietes DE-4203-401 Unterer Niederrhein".
Die Festsetzung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung der Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsbiotope
seltener Wat- und Wiesenvögel und der Rast- und Äsungsplätze überwinternder
Wildgänse.
Die Festsetzung erfolgt des weiteren zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen
Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume von Arten von gemeinschaftlichem
Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften
zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom
25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) des "Vogelschutzgebietes ,DE-4203-401 Unterer Niederrhein"
(mit Angabe der NATURA 2000 - Kennziffer):
a) Arten des Anhangs I
- Rohrweihe (Circus aeruginosus), A081
- Wachtelkönig (Crex crex), A122
- Blaukehlchen (Luscinia svecica), A272
- Zwergsäger (Mergus albellus), A068
- Kampfläufer (Philomachus pugnax), A151
- Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), A140
- Bruchwasserläufer (Tringa glareola), A166
- Eisvogel (Alcedo atthis), A229
- Weißwangengans (Branta leucopsis), A045
- Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), A197
- Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), A193
- Kornweihe (Circus cyaneus), A082
- Weißstorch (Ciconia ciconia), A031
- Singschwan (Cygnus cygnus), A038
- Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii), A037
b) regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht in Anhang I aufgeführt sind;
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), A297
- Löffelente (Anas clypeata), A056
- Krickente (Anas crecca), A052
- Pfeifente (Anas penelope), A050
- Knäkente (Anas querquedula), A055
- Schnatterente (Anas strepera), A051
- Bläßgans (Anser albifrons), A041
- Saatgans (Anser fabalis), A039
- Wiesenpieper (Anthus pratensis), A257
- Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), A136
- Bekassine (Gallinago gallinago), A153
- Uferschnepfe (Limosa limosa), A156
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),A 271
- Gänsesänger (Mergus merganser), A070
- Großer Brachvogel (Numenius arquata), A160
- Pirol (Oriolus oriolus), A337
- Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), A276
- Rotschenkel (Tringa totanus), A162
- Kiebitz (Vanellus vanellus), A142
- Waldwasserläufer (Tringa ochropus), A165
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra), A275
- Grünschenkel (Tringa nebularia), A164
- Spießente (Anas acuta), A054
- Tafelente (Aythya ferina), A059
- Wasserralle (Rallus aquaticus), A118
- Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), A004
Die jeweils aktuelle Darstellung der schützenswerten NATURA 2000 Lebensräume und Arten
sowie ihrer Beurteilung ergibt sich aus den Standarddatenbögen, die im Internet unter
www.natura2000.munlv.nrw.de eingesehen werden können.
Schutzziele:
Schutzziele und Maßnahmen auf der Grundlage des Schutzzweckes sind:
- Erhalt des Rhein-Altwassers als geowissenschaftlich, landeskundlich, kulturhistorisch
und ökologisch besonders schutzwürdiger Biotopkomplex,
- Erhalt des wertvollen Gewässers mit Schwimmblattgesellschaften,
- Erhaltung von Althölzern,
- Beibehaltung der Grünlandnutzung,
- Vermeidung von Eutrophierung,
- Naturnahe Waldbewirtschaftung, ggf. Umwandlung in bodenständigen Gehölzbestand,
- Beschränkung der Freizeitaktivitäten,
- Vermeidung einer Übersandung ggf. durch Sperrung des von Süden zufließenden
Grabens.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4204-0010
Kennung:

BK-4204-0010

Objektbezeichnung:

NSG Bellinghover Meer (Kleve)

Link zur Karte: BK-4204-0010
Objektbeschreibung: Das Bellinghover Meer ist ein schmales, an der Rheinniederterrassenkante gelegenes Altwasser, welches die Lange Renne mit dem Hagener Meer verbindet und Fließcharakter hat. Im Kreis Kleve liegt nur ein sehr kleiner, südlicher Abschnitt des Altwassers, welcher zusammen mit angrenzendem Laubwald als NSG ausgewiesen wurde. Das Altwasser ist in dem hier beschriebenen Abschnitt maximal 5 m breit und weist eher grabenartigen Charakter auf. Teilweise sind die Ufer mit Steinplatten befestigt, nur sehr kleinflächig finden sich an den beschatteten Ufern Röhrichtfragmente. Auf beiden Seiten grenzt strukturreicher Eichenmischwald an diesen Abschnitt des Altwassers, welcher neben höherem Anteil von starkem Baumholz vereinzelt Altholz und starkes Totholz enthält. Neben vorherrschender Brombeere lokal Hain-Sternmiere, Waldsegge und andere Arten frisch-feuchter Standorte, außerdem ein kleiner Bestand des Winter-Schachtelhalms. Nach Norden geht der Wald in einen trockenen, bodensauren Eichenwald über, dem in Teilen Roteichen oder Kiefern beigemischt sind. Auf der gesamten Länge des westlichen Ufers des Altwassers erstreckt sich an der Böschung (welche die Grenze zum Kreis Wesel bildet) ein Ufergehölz aus Erlen, Weiden, lokal auch Pappeln. Kleinflächig wurde in der nördlichen Hälfte des Gebietes auch intensiv genutztes Grünland in das NSG einbezogen (Vernetzung mit nördlich gelegenen Naturschutzgebieten). Das Altwasser mit angrenzenden Laubholzbeständen stellt, zusammen mit dem im Kreis Wesel gelegenen Teil, einen wertvollen Bestandteil des Biotopverbundes auentypischer Lebensräume in der Unteren Rheinniederung dar, als Vernetzungselement liegt es zwischen der Langen Renne im Süden und dem Hagener Meer im Norden. Entwicklungsziele sind Erhalt und Optimierung eines Altwassers, sowie Erhalt und naturnahe Bewirtschaftung von Laubwald, insbesondere der Erhalt von Alt- und Totholz sowie die Entnahme nicht bodenständiger Gehölze.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (2,50 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,93 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,30 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,00 ha)
  • Altarm, Altwasser <FC0> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus var. alnus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlangenwurz (Calla palustris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines Altwassers, Erhalt und Optimierung von Laubwald und Ufergehölzen teils mit altem Baumbestand.
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Gewaesserausbau
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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