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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Abgrabungsseen Lohwardt und Reckerfeld (KLE-057)

Objektbezeichnung:

NSG Abgrabungsseen Lohwardt und Reckerfeld

Kennung:

KLE-057

Ort: Rees
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 192,02 ha
Offizielle Fläche: 192,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 a), b) und c) LG, insbesondere:
- als landesweit bedeutsamer Rheinauenabschnitt mit Feucht- und Magergrünland, gut
ausgeprägten typischen Ufer-Schlammfluren, Fischruhezonen und Weichholz-
Auenwald
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten wildlebender Pflanzen
und wildlebender Tierarten, insbesondere zur Sicherung der Nahrungs- und Brutbiotope
zahlreicher seltener und gefährdeter Wasser- und Watvogelarten.
Das Naturschutzgebiet ist Teil des nach der Richtlinie 79/409/EWG von der Landesregierung
NRW erklärten, mit Erlass des Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz NRW vom 17. Dezember 2004 -III-9-616.07.00.04- (MBl
NRW. 2005 S. 66) bekannt gemachten und durch § 48c Abs. 5 LG unter Schutz gestellten
europäischen "Vogelschutzgebietes DE-4203-401 Unterer Niederrhein"
Die Festsetzung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung der Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsbiotope
seltener Wat- und Wiesenvögel und der Rast- und Äsungsplätze überwinternder
Wildgänse.
Die Festsetzung erfolgt des weiteren zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen
Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume von Arten von gemeinschaftlichem
Interesse nach der Richtlinie 79/409/EWG des Rates der Europäischen Gemeinschaften
zur Erhaltung der wildlebenden Vogelarten vom 02. April 1979 (Abl. EG Nr. L 103 vom
25.04.1979 S. 1) (Vogelschutz-RL) des "Vogelschutzgebietes ,DE-4203-401 Unterer Niederrhein"
(mit Angabe der NATURA 2000 - Kennziffer):
a) Arten des Anhangs I
- Rohrweihe (Circus aeruginosus), A081
- Wachtelkönig (Crex crex), A122
- Blaukehlchen (Luscinia svecica), A272
- Zwergsäger (Mergus albellus), A068
- Kampfläufer (Philomachus pugnax), A151
- Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), A140
- Bruchwasserläufer (Tringa glareola), A166
- Eisvogel (Alcedo atthis), A229
- Weißwangengans (Branta leucopsis), A045
- Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), A197
- Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), A193
- Kornweihe (Circus cyaneus), A082
- Weißstorch (Ciconia ciconia), A031
- Singschwan (Cygnus cygnus), A038
- Zwergschwan (Cygnus columbianus bewickii), A037
b) regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht in Anhang I aufgeführt sind;
- Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), A297
- Löffelente (Anas clypeata), A056
- Krickente (Anas crecca), A052
- Pfeifente (Anas penelope), A050
- Knäkente (Anas querquedula), A055
- Schnatterente (Anas strepera), A051
- Bläßgans (Anser albifrons), A041
- Saatgans (Anser fabalis), A039
- Wiesenpieper (Anthus pratensis), A257
- Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), A136
- Bekassine (Gallinago gallinago), A153
- Uferschnepfe (Limosa limosa), A156
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),A 271
- Gänsesänger (Mergus merganser), A070
- Großer Brachvogel (Numenius arquata), A160
- Pirol (Oriolus oriolus), A337
- Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), A276
- Rotschenkel (Tringa totanus), A162
- Kiebitz (Vanellus vanellus), A142
- Waldwasserläufer (Tringa ochropus), A165
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra), A275
- Grünschenkel (Tringa nebularia), A164
- Spießente (Anas acuta), A054
- Tafelente (Aythya ferina), A059
- Wasserralle (Rallus aquaticus), A118
- Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), A004
Die jeweils aktuelle Darstellung der schützenswerten NATURA 2000 Lebensräume und Arten
sowie ihrer Beurteilung ergibt sich aus den Standarddatenbögen, die im Internet unter
www.natura2000.munlv.nrw.de eingesehen werden können.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4204-901
Kennung:

BK-4204-901

Objektbezeichnung:

NSG Abgrabungsseen Lohrwardt und Reckerfeld, Huebsche Graendort /Teilflaeche AbgrabungsseenTeilflaeche Abgrabungsseen

Link zur Karte: BK-4204-901
Objektbeschreibung: 1. Lohwardt: Der Biotop beinhaltet einen in der Stromaue gelegenen, weitest- gehend von Gruenland umgebenen Baggersee. Er erweist sich als eine der groessten Abgrabungen am unteren Niederrhein. Im westlichen und suedlichen Teil der Abgrabung wurden Rekultivierungsmassnahmen eingeleitet. Am Suedufer wurden Weiden, Binsen und Schilfrohr angepflanzt, die sich z.T. zur Weichholzaue zu entwickeln beginnen. Das Ostufer stellt ein ca. 1,5 km langes, 3 - 4 m hohes Steilufer dar. Im noerdlichen Teil des Baggersees wird grossflaechig Kies abgebaut. Auf dem Baggersee befinden sich 2 - 3 Brutfloesse. Im Suedwestzipfel der Flaeche befindet sich ein kleinerer Laubbaumbestand mit parkaehnlichem Charakter (ehemaliges Gut Huebsch). Dieser Sekundaerbiotop koennte sich langfristig als Refugium fuer gefaehrdete Tierarten, insbesondere fuer die Avifauna entwickeln. 2. Reckerfeld: Ein etwa 50 ha grosser Baggersee in der Rheinaue, dessen Rekultivierung bzw. Einbindung in die Landschaft schon vor Jahren abgeschlossen wurde. Der Uferbereich ist ueber weite Strecken vege- tationslos. Lediglich im Ostbereich befindet sich ein Gehoelz aus Bergahorn, Erle, Pappeln, und Weidenarten, welchem groessere Schilf- und Binsenbestaende vorgelagert sind. Inmitten der Wasserflaeche befindet sich eine mit Weidengehoelzen bestandene Insel. Die Flaeche ist von Gruen- und Ackerland umgeben. Eine weitere Abgrabung grenzt an. Der Baggersee wird von fast allen Seiten intensiv beangelt. Brennesselbestaende u.ae. auf den Brutinseln bedeuten eine Gefahr, da Moewen, Seeschwalben und Austernfischer abwandern koennen (im Bereich der Bislicher Insel verschwanden deshalb Moewen und Seeschwalben). Das Gebiet ist der bedeutendsten Brutplaetze der Sturmmoewe im Rheinland, wahrscheinlich sogar in Nordrhein-Westfalen. Fast im gesamten Nordbereich wird die Uferzone von Freizeitakti- visten stark frequentiert. Eine Vegetationszonierung ist am Ufer nicht erkennbar. Um dem Gebiet einen naturschutzwuerdigen Charakter zu verleihen, muessen viel mehr Uferabschnitte naturnah gestaltet werden, wobei die natuerliche Sukzession im Vordergrund stehen sollte. Eine weitgehende Uferabsperrung waere sinnvoll

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Fettweide <EB0> (73,27 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (118,82 ha)
  • Acker <HA0> (5,94 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) <RL 1S>
  • Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo) <RL 3S>
  • Knäkente (Anas querquedula) <RL 1S>
  • Löffelente (Anas clypeata) <RL 2S>
  • Steinkauz (Athene noctua) <RL 3S>
  • Tafelente (Aythya ferina) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbeerige Zaunrübe (Bryonia dioica)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
Tierarten:
  • Austernfischer (Haematopus ostralegus)
  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
  • Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)
  • Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Grosse Pechlibelle (Ischnura elegans)
  • Grosser Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Knäkente (Anas querquedula)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Lachmöwe (Larus ridibundus)
  • Löffelente (Anas clypeata)
  • Nilgans (Alopochen aegyptiacus)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Steinkauz (Athene noctua)
  • Sturmmöwe (Larus canus)
  • Tafelente (Aythya ferina)
  • Uferschwalbe (Riparia riparia)
  • Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus)
Schutzziele:
  • Schutz und Erhalt von Nassabgrabungen
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Freizeitaktivitaeten
  • Rekultivierung, unsachgemaess
  • Rodung (FW)
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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