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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Moylaender Bruch (KLE-059)

Objektbezeichnung:

NSG Moylaender Bruch

Kennung:

KLE-059

Ort: Bedburg-Hau
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 59,13 ha
Offizielle Fläche: 59,00 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2010
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt gemäß § 23 BNatSchG

a) zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten (hier: insbesondere der wertvollen Feuchtbiotope mit Vorkommen von Böden, die wegen extremer Standortbedingungen schutzwürdig sind),
b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen wegen der Bedeutung der Altstromrinnen als Geotope, die die Entwicklung des jüngsten Abschnitts der Erdgeschichte dokumentieren, und
c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines Landschaftsbestandteils (hier: des Niederungsbereiches).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4203-0006
Kennung:

BK-4203-0006

Objektbezeichnung:

NSG Moyländer Graben

Link zur Karte: BK-4203-0006
Objektbeschreibung: An den steilen Nordost-Abfall der Stauch-Endmoräne östlich von Bedburg-Hau schließt sich die 100-300 m breite Niedermoorrinne des Moyländer/Hasselter Grabens an, die auf mehr als vier Kilometern Länge mit ihren artenreichen Erlenbruchwäldern, Röhrichten, Feuchtgrünland (-brachen), Kleingewässern, dem begradigten Bachlauf, teilweise strukturreichem Weide-Grünland und angrenzenden, teilweise naturnahen und altholzreichen Laubwaldbeständen als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Niedermoor- und Gleyböden unterschiedlicher Feuchte herrschen vor. Nach Süden grenzt der bewaldete Moränenwall, nach Norden die von Intensiv-Landwirtschaft geprägte Niederung an. Der Bachlauf ist stark begradigt und meist 1-1,5 m breit, stellenweise wird der abschnittsweise nur periodisch wasserführende Bach von Röhrichten und Seggenbeständen gesäumt. Entlang des Bachs erstrecken sich an mehreren Stellen artenreiche und typisch ausgebildete, teils sehr nasse Erlenbruchwälder mit bedeutenden Vorkommen einiger gefährdeter Pflanzenarten wie der Sumpf-Calla, der Wasserfeder und mehrerer Seggen-Arten. Mehrere alte Torfkuhlen liegen im Zentrum der Bestände, teils naturnah und ohne Nutzung, teils als Angelgewässer genutzt und fast ohne Vegetation. Am Hasselter Graben und bei Bergkath fallen zwei nasse, teils verbrachte Grünlandflächen auf. Weide-Grünland nimmt etwa ein Viertel des Gebiets ein, hinzu kommt eine größere artenarme Mähwiese bei Schwanen. Das außerordentlich strukturreiche Gebiet zeichnet sich außerdem durch seine naturnahen, meist altholzreichen Buchen-Eichen- und Eichen-Buchenwälder aus, die ebenfalls etwa ein Viertel des Biotops einnehmen. Besonders schön ausgeprägte Bestände finden sich im Osten des Gebiets mit einem teilweise feuchten, geschlossenen Eichenmischwald, sowie mit alten, teils galerieartigen Beständen entlang der Terrassenkante. Daneben umfasst das Gebiet einige, meist kleinere Fichten-, Hybridpappel- und Roteichenbestände sowie teils ausgedehnte, entwässerte ehemalige Erlenbruchwaldbereiche, die inzwischen nur noch wenige Feuchtezeiger im Unterwuchs aufweisen (deutlich unter 10 % Deckung, meist Brombeer-Dominanz). Als wichtigste Entwicklungsziele sind neben einer Umwandlung der Fichten- und Pappelbestände in bodenständigen Laubwald eine Wiedervernässung trockener Bruchwaldflächen sowie eine durchgehend extensive Grünlandnutzung anzustreben. Das Gebiet ist zusammen mit weiteren strukturreichen Niederungsbereichen wie der Hohen Ley zwischen Kalkar und Xanten auch für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,90 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (5,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (13,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (13,65 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,52 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (7,22 ha)
  • Röhrichte (0,72 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,36 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,52 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,90 ha)
  • Eichenwald <AB0> (5,03 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (5,22 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (6,75 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (6,02 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,22 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,28 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,29 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,15 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (0,25 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (0,26 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,57 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,04 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (1,20 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,58 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,84 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,05 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,16 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,72 ha)
  • Fettwiese <EA0> (5,36 ha)
  • Fettweide <EB0> (13,65 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,66 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (1,36 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,70 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,22 ha)
  • Teich <FF0> (2,23 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,33 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlangenwurz (Calla palustris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zierliche Wasserlinse (Lemna minuta)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung einer naturnah erhaltenen, strukturreichen Bachniederung mit ausgedehnten, sehr artenreichen Erlenbruchwäldern, naturnahen Kleingewässern, Röhrichten, Nassgrünland (-brachen) und naturnahen, teils altholzreichen Laubmischwäldern als Lebensraum für zahlreiche, teilweise gefährdete Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • naturferne Ufergestaltung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Rodung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiedervernaessung
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