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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Worringer Bruch (K-009)

Objektbezeichnung:

NSG Worringer Bruch

Kennung:

K-009

Ort: Koeln
Kreis: Koeln
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 166,30 ha
Offizielle Fläche: 164,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das NSG "Worringer Bruch" wird nach Paragraph 20 Satz 1. a), b) und c) sowie Satz 2 LG festgesetzt

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines Lebensraumes bedrohter Tier- und Pflanzen-
arten der Auen- und Bruchwaldgesellschaften.
- Aus wissenschaftlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
- Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des inzwischen weitgehend naturnahen
Rheinarms im Gebiet eines Ballungszentrums,
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumtyps "Natuerliche eutrophe Seen und
Altarme",
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumtyps "Stieleichen-Hainbuchenwald",
- Zur Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumtyps "Hartholz-Auenwaelder",

Besondere Festsetzungen nach der FFH-Richtlinie

Die Unterschutzstellung des NSG "Worringer Bruch" erfolgt in Ausfuehrung des Paragraphen
48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung
der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFHRichtlinie).
Das Gebiet beinhaltet die FFH-Gebietsmeldung DE-4907-301 Worringer Bruch (Stand 16. Maerz 2001)
gemaess den Bestimmungen der FFH-Richtlinie. Die Unterschutzstellung erfolgt weiterhin gemaess
Paragraph 20 Satz 1 Buchstabe a) sowie gemaess Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen
Bedeutung des Gebietes.

a) Schutzziele fuer das Netz Natura 2000-Gebiet, die Lebensraumtypen und Arten, die fuer die Meldung
des Gebietes ausschlaggebend sind.

Schutzziel fuer Erlen-Eschen-Weichholz-Auenwaelder (EU-Code 91E0, Prioritaerer Lebens-
raum), einschliesslich Wespenbussard (Pernis apivorus) (Vogelart von gemeinschaftlichem
Interesse gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie, EU-Code A 072), Nachtigall
(Luscinia megarhynchos) (Zugvogel gemaess Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie,
EU-Code A271) und Pirol (Oriolus oriolus) (Zugvogel gemaess Artikel 4 Abs. 2 der Vogel-
schutzrichtlinie, EU-Code A337)

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung der Erlen-, Eschen und Weichholzauenwaelder mit
ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Alterspha-
sen und in ihrer standoertlich typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, -ge-
buesche, strukturreicher Waldraender (Nachtigall) und Staudenfluren auch auf Lichtungen
(Wespenbussard).

b) Schutzziele fuer Lebensraumtypen und Arten, die darueber hinaus fuer das Netz Natura
2000 bedeutsam sind und/oder fuer Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie:

- zur Erhaltung folgender Tierart:

- Kammmolch (Triturus cristatus) (1166),

- Erhaltung einer (kopfstarken) Kammmolch-Population durch Schutz ihrer aquatischen
und terrestrischen Lebensraeume,
- Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie:

- Rohrweihe (Circus aeruginosus) (A081),

- Erhaltung der Rohrweihenpopulation mit ihren Habitatstrukturen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4907-901
Kennung:

BK-4907-901

Objektbezeichnung:

NSG Worringer Bruch

Link zur Karte: BK-4907-901
Objektbeschreibung: Das NSG Worringer Bruch ist ein verlandeter Altarm des Rheins. Das Zentrum der Schlinge wird gebildet aus Röhricht und Auwaldresten. An den Randbereichen stehen meist strukturarme Laubholzmischwälder, die forstlich geprägt sind und zu einem großen Teil noch von Hybrindpappeln dominiert werden. Kleine Nitrophytenfluren liegen verstreut im Gebiet. Zwei Fettweiden befinden sich am Nordostrand. Nur wenige Wege durchziehen das Naturschutzgebiet, so dass es kaum betreten wird. Im Osten des Gebietes ist ein Bereich als Naturwaldzelle ausgewiesen. Der niedrige Grundwasserstand und die fehlende Überschwemmung haben die feuchtgeprägten Lebensräume degradiert und die Nitrophyten begünstigt. Nur kleine Bereiche des Röhrichts und Auwalds im Zentrum sind noch in einem guten Erhaltungszustand. Die Tendenz ist negativ. Seltene Vogelarten wie Pirol und Rohrweihe kommen nicht mehr vor und zur Zeit ist auch mit dem Fortbestand des Kammmolches nicht zu rechnen. Aufgrund der Seltenheit größerer zusammenhängender Wälder mit Röhrichten ist das Worringer Bruch von hoher Bedeutung für den Biotopverbund im Korridor der Rheinschiene. Die Umwandlung der Forste zu einem naturnahen Wald ist sicherlich ein Hauptentwicklungsziel, doch wird ohne Wasser der Bruch wohl noch weiter degradieren.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (112,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (30,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (11,44 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,59 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (11,31 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,32 ha)
  • Röhrichte (11,31 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,76 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,28 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,17 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (9,70 ha)
  • Weidenwald <AE0> (32,03 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (4,32 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (11,37 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (34,39 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,32 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (7,39 ha)
  • Eschenwald <AM0> (10,13 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (20,68 ha)
  • Eschenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AM6> (4,46 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (1,49 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,83 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,59 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,61 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (10,70 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,94 ha)
  • Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsbrache <HW0> (0,68 ha)
  • Feuchter Waldinnensaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA3> (0,40 ha)
  • trockener eutropher Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0b> (0,44 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (4,71 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,77 ha)
  • Rad-, Fussweg <VB5> (0,14 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Elsbeere (Sorbus torminalis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell Sa. (Symphytum officinale agg.)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Kriech-Quecke (Elymus repens subsp. repens)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wasserschwaden (Glyceria maxima subsp. maxima)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn Sa. (Galeopsis tetrahit agg.)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ulme (unbestimmt) (Ulmus spec.)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines Auen- und Bruchwaldkomplexes mit naturnahen Stillgewässern als Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
Maßnahmen:
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