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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kiesgrube Paulsmaar (K-016)

Objektbezeichnung:

NSG Kiesgrube Paulsmaar

Kennung:

K-016

Ort: Koeln
Kreis: Koeln
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 24,68 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 1991
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung als NSG erfolgt gemaess LG Paragraph 20

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung eines wertvollen Lebensraumes
fuer bedrohte Wasservoegel.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-K-00022
Kennung:

BK-5108-902

Objektbezeichnung:

NSG Kiesgruben Paulsmaar

Link zur Karte: BK-5108-902
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet beinhaltet einen eingezäunten rekultivierten Abgrabungsbereich mit drei Wasserflächen. Arrondiert wurde eine ehemalige landwirtschaftliche Nutzfläche im Süden, auf der eine artenreiche Glatthaferwiese und standorttypische Gebüsche angelegt wurden. Der Abgrabungsbereich ist an einen Angelverein verpachtet. Das große ältere Abgrabungsgewässer im Osten wird fischereilich genutzt, das neuere Abgrabungsgewässer im Westen unterliegt keiner Nutzung und soll ausschließlich dem Naturschutz dienen. Ein kleines Gewässer im Nordosten besitzt eine Verbindung zum großen Abgrabungsgewässer und wird von einigen der eingesetzten Fischarten als Laichgewässer genutzt. Die Verlandungszonen der beiden großen Gewässer sind nur sehr schmal und werden von fragmentarischen Silberweidenauwäldern eingenommen. Am östlichen Abgrabungsgewässer finden sich neben typischen vegetationsarmen Kiesufern auch abschnittsweise Schilfröhrichtzonen, die von Mittgliedern des Angelvereins begründet worden sind. Im kleinen nordöstlichen Gewässer wurde neben Schilf auch Weiße Seerosen eingebracht, die eine Schwimmblattzone ausbilden. Die Unterwasservegetation sollte durch zusätzliche Tauchgänge näher untersucht werden. Es konnten beim Kartierdurchgang im Herbst 2018 im westlichen Abgrabungsgewässer lediglich eine Armleuchteralgenart nachgewiesen werden sowie in den beiden östlichen Gewässern eine Wasserschlauchart. An das kleinere Gewässer schließ östlich eine großflächigere Verlandungszone mit einem überstauten Weiden-Erlengehölz an. Die äußeren steilen Abgrabungsböschungen sind überwiegend mit einheimischen Laubbäumen bepflanzt, auf den Böschungen des westlichen Abgrabungsgewässers nehmen jedoch auch Roteichen und Robinien eine erhöhten Anteil ein. Flachere Bereiche sind mit artenreichen standorttypischen Gebüschen bepflanzt worden. Die beiden großen Abbaugewässer trennt ein hoher Damm, der nicht abgebaut wurde und die ursprüngliche Geländehöhe markiert. Im Inneren des Damms verläuft eine Gasleitung, die Dammkrone ist mit jungen Sukzessionsgebüschen bewachsen. Offene lückige Bereiche sind nur noch abschnittsweise entlang der Wege und im Nordosten nahe des Unterstand des Angelvereins in Form lückiger ruderalisierter Tritt- und Magerrasen sowie lichten Birkensukzessionsgehölzen vorhanden. Das Gebiet repräsentiert einen typischen im Sinne des Natur- und Artenschutz rekultivierten Abgrabungsbereich und weist auenähnliche Vegetationsbestände auf. Die Wasserflächen des Paulsmaar sind ein wichtiger Trittstein im Verbund größerer beruhigter Schutzzonen für Wasservögel entlang des Rheines. Neben der Bedeutung des Gebietes als Rast-, Nahrungs- und Brutbiotop ist es auch ein wichtiger Lebensraum für bedrohte Amphibien und Libellen. Aktuelle Untersuchungen der Wasservögel und Libellenfauna liegen nicht vor. Sie sollten zu Beurteilung der Schutzwürdigkeit des Gebietes durchgeführt werden. Die Erhaltung und Entwicklung naturnaher Stillgewäser stellt das wichtigste Ziel für das Gebiet dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,40 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (3,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,56 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (6,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (6,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (7,82 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,56 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,40 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (6,03 ha)
Biotoptypen:
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,56 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (2,81 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (6,14 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,40 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (13,86 ha)
  • Trittrasen, Rasenplatz, Parkrasen, Sportrasen <HM4> (0,37 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,05 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,26 ha)
  • Rad-, Fussweg <VB5> (0,25 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Büschel-Rose (Rosa multiflora)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feine Armleuchteralge (Chara virgata)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea subsp. arundinacea)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wasserschlauch Sa. (Utricularia vulgaris agg.)
  • Gewöhnliches Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris subsp. vulgaris)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Mispel (Mespilus germanica)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Silber-Pappel (Populus alba)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Naturnahe Entwicklung eines Abgrabungsbereiches mit wertvollen Gewässer-Lebensräumen und auentypischen Gehölzbeständen.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Arten
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • der Sukzession ueberlassen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Vermeidung Eutrophierung
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