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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Menkhauser Bachtal mit Schopketal <LIP> (LIP-016)

Objektbezeichnung:

NSG Menkhauser Bachtal mit Schopketal <LIP>

Kennung:

LIP-016

Ort: Oerlinghausen
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 16,09 ha
Offizielle Fläche: 18,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 1990
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess LG Paragraph 20
- Zur Erhaltung und Entwicklung des morphologisch besonders ausgepraegten
Kastentales mit seinen naturnahen Baechen und Quellen, Laubwaldbestaenden,
den wertvollen Lebensraeumen fuer unterschiedliche gefaehrdete Tier- und
Pflanzenarten,
- Zur Wiederherstellung naturnaher Waldbereiche und Bruchwaelder,
- Zur Erhaltung und Entwicklung nasser mesotropher Lebensraeume der
Gewaesser und der Talsohle.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4017-331
Kennung:

BK-4017-331

Objektbezeichnung:

NSG "Menkhauser Bachtal mit Schopketal"

Link zur Karte: BK-4017-331
Objektbeschreibung: Ca. 5,5 km langer, überwiegend in südsüdwestlicher Richtung abfallender Abschnitt des Menkhauser Bachtales im östlichen Teutoburger Wald. Die Talaue wird durch naturnahe Feuchtwälder und brachgefallenem Nassgrünland geprägt, während der mittlere Bereich stark anthropogen überformt ist. Der Schopkebach wird von einer permanent schüttenden Sickerquelle mit typischer Quellvegetation gespeist. Der Quellbereich ist durch wasserbauliche Einrichtungen (Brunnen, kurze Verrohrung) und Schuttablagerungen z.T. beträchtlich gestört. Der Bach fließt in südöstlicher Richtung durch ein Kerbtal mit einem fragmentarisch ausgebildeten Erlensaum, das sich im unteren Teil zu einem Kerbsohlental aufweitet und von einem Erlenauwald eingenommen wird. Der naturnahe Bachlauf ist gestreckt bis stark geschwungen, das Sohlsubstrat besteht vornehmlich aus kantigen Steinen. Das Menkhauser Bachtal setzt sich in südwestlicher Richtung fort und weist streckenweise die regionaltypische Kastenform eines Sieks auf. Im Bereich des Menkhauser Berges sind die steilen Talhänge mit Buchen- und Buchenmischwäldern bestanden, die bis an den Bach reichen und dort von schmalen Eschen-Erlen-Wäldern abgelöst werden. Südlich der Menkhauser Mühle ist die Talaue durch Fischteichkaskaden stark überformt, welche die Durchgängigkeit des Bachaue beeinträchtigen und zu einer organischen Belastung des Fließgewässers führen. Der anschließende Talabschnitt zwischen Hellweg und Kindsgrab wird vorwiegend von frischen Grünland bestimmt. Der Bach wird von einem durchgehenden Eschen-Erlengehölz begleitet und lokal haben sich feuchte Ufer-Hochstaudensäume entwickelt. Südlich folgt ein sehr naturnaher Talbereich mit Erlenbrüchern unterschiedlicher Trophie- und Feuchtestufen und einer Nassgrünlandbrache. Der nördliche, wechselfeuchte bis feuchte Erlenbruchwald zeichnet sich durch torfmoos- und seggenreiche Talrandversumpfungen mit Anklängen an ein Caricetum fuscae polytrichetosum aus. Die talabwärtigen, z.T. lichten Erlenbrücher sind deutlich nasser. Hier üben querende Wegdämme einen wasserstauenden Effekt aus und erlauben das Betreten nur in Teilbereichen. Das brachgefallene Nassgrünland besteht aus einem Mosaik aus Großseggenriedern und Röhrichtbeständen. Der naturnahe Bach fließt in diesem Abschnitt auf einen sandigen, nur vereinzelt von Pflanzen besiedelten Untergrund und hat wiederholt Sandaufschüttungen mit typischen Rippelmarken ausgebildet. Nahe dem südwestlichen Gebietsrand wurde der Bach zu einem Teich mit Schwimmblattvegetation und Verlandungszonen angestaut. An der östlichen Teichseite streichen die letzten Ausläufer einer mit Kiefern bestandenen Binnendüne aus (außerhalb der NSG-Abgrenzung; eigene BK-Beschreibung). Das NSG "Menkhauser Bachtal mit Schopketal" zeichnet sich durch einen naturnahen, abschnittsweise unterbrochenen Komplex aus Feuchtwäldern und nassen Grünlandbrachen aus und ist wesentlicher Bestandteil im regionalen Biotopverbund innerhalb des östlichen Teutoburger Waldes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,28 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,20 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,77 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,75 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,06 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (4,98 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,28 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (1,20 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,21 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,77 ha)
  • Teich <FF0> (1,75 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,06 ha)
  • Bach <FM0> (1,11 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bäumchenartiges Leitermoos (Climacium dendroides)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eibenblättriges Spaltzahnmoos (Fissidens taxifolius)
  • Einseitwendiges Kleingabelzahnmoos (Dicranella heteromalla)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Muschelmoos (Plagiochila asplenioides)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Japanische Lärche (Larix kaempferi)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Punktiertes Wurzelsternmoos (Rhizomnium punctatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Sparriges Torfmoos (Sphagnum squarrosum)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Tamarisken Thujamoos (Thuidium tamariscinum)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wimper-Segge (Carex pilosa)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines naturnahen Bachtales mit streckenweise charakteristischer Morphologie eines Sieks und einem vielfältigen Biotopkomplex aus teilweise naturbelassenen Bachläufen, wertvollen Feuchtwäldern und nassen Grünlandbrachen.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Muellablagerung (Quellbereich)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Hybridpappeln)
  • nicht einheimische Arten (durch Wegeausbau eingeschleppt (Reynoutria japonica))
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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