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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bachtal bei Gruenau (LIP-043)

Objektbezeichnung:

NSG Bachtal bei Gruenau

Kennung:

LIP-043

Ort: Bad Salzuflen
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 35,95 ha
Offizielle Fläche: 36,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG insbesondere
- Zur Erhaltung und Foerderung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten von Pflanzen
und Tieren, die an durch Gruenland, Wald Gewaesser gepraegte Biotopstrukturen gebunden
sind,
- zur Sicherung und Entwicklung gut ausgepraegter naturnaher Laubwaelder,
- Zur Sicherung eines bedeutenden Vorkommens des Riesenschachtelhalms,
- Zur Erhaltung eines typischen Bachtales des Lipper Berglandes von hervorragender Schoenheit,
- Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines kleinraeumig strukturierten Wechsels aus feuchten und
mager-trockenen extensiv genutzten Gruenlandflaechen,
- Zur Erhaltung von naturnahen Quellbereichen des Berglandes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3918-463
Kennung:

BK-3918-463

Objektbezeichnung:

Bachtal nordöstlich Grünau

Link zur Karte: BK-3918-463
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um ein ca. 2,5 km langen, weitgehend naturnahen Bachoberlauf eines Nebenbaches des Sudbaches in einem teils kerb-, teils muldenförmig eingeschnittenen Tal mit typischen Quellbereichen, begleitenden Bach-Erlen-Eschenwäldern, Feuchtwiesenresten sowie angrenzenden naturnahen Laubwaldbeständen. In seinem Entstehungsgebiet, im Bereich Kuhlenholz, entspringen zahlreiche naturnahe Quellbäche, meist innerhalb begleitender Erlen-Eschenwälder, einzelne verlaufen durch Grünland und sind örtlich durch Weidevieh stark geschädigt. Der Bach fliesst ansonsten durchweg sehr naturnah mäandrierend über meist kiesig-steinigem Untergrund, z.T. mit Felsblöcken. Das Wasser ist klar und optisch unbelastet. In Höhe Berghof wird auf ein auf der Ostseite gelegener, naturnaher Teich mit Wasser aus dem Bach gespeist. Bei Kuhlenholz liegen einige Grünlandflächen, die tlw. beweidet werden; an Hangkanten bzw. steileren Böschungen finden sich Anklänge von Magergrünland, bachnah ist zu dem an zwei Stellen typisches, tlw. brachliegendes Feuchtgrünland (Kohldistelwiese) ausgebildet, südlich Berghof und bei Kuhlenholz zu dem Obswteiden, tlw. mit älterem Obstbaumbestand und Schweinebeweidung (Berghof). Die begleitenden Erlen--Eschenwälder sind im oberen und mittleren Abschnitt meist nur als schmales Band vorhanden, im südlichen Abschnitt weitet sich der Wald zu einem ca. 80 m breiten flächigen Bach-Erlen-Eschenwald aus, hier u. a mit größeren Vorkommen des Riesen-Schachtelhalmes. Auf den steilen Kerbtalhängen im oberen Gebietsteil stocken gut ausgebildete Hainsimsen-Buchenwälder, meist aus starkem Baumholz, südlich Berghof wächst ein ilexreicher Hainsimsen-Buchenwald, im unteren Gebietsteil stocken auf den auf flach geneigten Hängen ebenfalls naturnahe Hainsimsen-Buchenwälder (mittleres bis starkes Baumholz). Das Gebiet ist besonders wertvoll aufgrund der hohen strukturellen Vielfalt , der gut ausgebildeten Pflanzengesellschaften und des hohen Anteils naturnaher Lebensräume. Zu dem hat es eine hohe Bedeutung als Refugial- und Vernetzungsbiotop.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (17,08 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (0,70 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (5,58 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,44 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,39 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (6,81 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (14,64 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,44 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,44 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (3,14 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,70 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,44 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,70 ha)
  • Teich <FF0> (0,08 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,03 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,35 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,08 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,39 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zartes Hornblatt (Ceratophyllum submersum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines weitgehend naturnahen Bachtales mit Resten auentypischer, naturnaher Biotoptypen wie Quellbereiche, mäandrierender Bachlauf, fächenhaft ausgebildeter Auenwald sowie naturnahe Laubholzbestände
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Duengerdrift (LW)
  • Entnahme Altholz (FW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Veraenderung des Wasserchemismus (Teich mit Bachwasser)
  • Wasserentnahme aus naturnahem Fliessgewaesser (für Teich)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Obstbaumpflege
  • Pufferzone anlegen
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