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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Alt-Sternberg und Steinberg (LIP-070)

Objektbezeichnung:

NSG Alt-Sternberg und Steinberg

Kennung:

LIP-070

Ort: Doerentrup
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 63,00 ha
Offizielle Fläche: 63,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gem. § 20 LG insbesondere:
- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines lokal bedeutsamen Biotopkomplexes
aus naturnahem Buchenwald, fragmentarischem Erlen-Auwald, naturnahen Quellbächen, natur-
nahen Stillgewässern, naturnahen Blockschutt- und Geröllhalden sowie durch Gehölzbestände
gegliedertem Grünland einschließlich ihrer Saumgesellschaften in der naturräumlichen Einheit
der Heidelbecker Höhen im Übergang zum Hillentruper Becken;
hierbei handelt es sich vor allem um folgende Lebensräume und Biotoptypen:
- naturnahe Waldbereiche in der Ausprägung als artenarmer Hainsimsenbuchenwald und als
Auwaldfragmente des bachbegleitenden Erlen-Eschen-Auwaldes mit Alnus glutinosa und
Fraxinus excelsior (beides Biotoptypen nach Anhang I gem. FFH-RL 92/43/ EWG),
- schutzwürdige und gefährdete Fließgewässer in der Ausprägung von naturnahen Quellbächen
mit naturnaher Quellflur und im weiteren Verlauf von Bachoberläufen des Mittelgebirges,
- schutzwürdige und gefährdete Gehölzstrukturen aus einer Hecke mit verschiedenartiger
Bestockung,
- schutzwürdige und gefährdete Stillgewässer in Form von Teichen,
- schutzwürdiges und gefährdetes Grünland aus mäßig intensiv genutzter Fettweide,
- schutzwürdiger und gefährdeter Magerrasen in der fragmentarischen Ausprägung als
Geest-Rotschwingelweide,
- schutzwürdige und gefährdete Obstbaumbestände,
- planarer, submontaner Borstgrasrasen;

- zur Sicherung eines strukturreichen Gebietes großer, altholzhaltiger Buchenwälder und Vernetzung
mit angrenzenden Grünlandbereichen als Kern-, Refugial- und Vernetzungsbereiche für waldge-
prägte Lebensräume im Landschaftsraum Waldberge der westlichen Alverdissener Höhen,

- zum Schutz der hier vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
Unter anderem kommen im Gebiet folgende Arten der "Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in
Nordrhein-Westfalen" vor:
- Alchemilla vulgaris (Gemeiner Frauenmantel), RL 3,
- Arabis glabra (Kahle Gänsekresse), RL 2,
- Caltha palustris (Sumpfdotter-Blume), RL V,
- Campanula rotundifolia (Rundblättrige Glockenblume) RL V,
- Galium uliginosum (Moor-Labkraut), RL V,
- Potentilla erecta (Blutwurz), RL V,
- Primula elatior (Hohe Schlüsselblume), RL V,
- Ranunculus flammula (Brennender Hahnenfuß), RL V,
- Viola palustris (Sumpf-Veilchen), RL3.
Das Gebiet stellt sich auch als wertvoller Bereich für Amphibien, Libellen und die Avifauna (insbeson-
dere Höhlen-, Hecken und Gebüschbrüter und Wiesenvögel) dar.
Unter anderem kommen im Gebiet folgende Arten der "Roten Liste der gefährdeten Tiere in Nord-
rhein-Westfalen" vor:
Vögel:
- Corvus corax (Kolkrabe), RL 1,
- Emberiza citrinella (Goldammer), RL V,
- Lanius excubitor (Raubwürger), RL 1,
- Milvus milvus (Rotmilan), RL 2N,
- Streptopelia turtur (Turteltaube), RL 3,

Fledermäuse:
- Eptisecus serotinus (Breitfl.-Fledermaus), RL 3,

Nachtfalter:
- Chloroclysta siterata (Olivgrüner Bindenspanner), RL 2,
- Conistra erythrocephala RL 3,
- Eilema sororcula (Dottergelbes Flechtenbärchen), RL 3,
- Lithophane ornitopus (Hellgraue Holzeule), RL 3,
- Nola confusalis (Hainbuchen-Graueulchen), RL 3,
- Paradarisa consonaria (Birken-Baumspanner), RL 2,
- Ptilophora plumigera (Haarschuppen-Zahnspinner), RL 3,

- aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3920-167
  • BK-3920-348
Kennung:

BK-3920-348

Objektbezeichnung:

Biotopkomplex an der Burg Alt-Sternberg

Link zur Karte: BK-3920-348
Objektbeschreibung: Vielfältig strukturierter Biotopkomplex aus altem Buchenwald, ausgedehntem Weidegrünland mit zahlreichen Hecken und Streuobstbeständen, einem abschnittsweise naturnahem Bach und mehreren kleinen Teichen in einem von Grünland- und Ackerbrachen geprägten Umfeld am nördlichen Ortsrand von Schwelentrup. Im Bereich der ehemaligen Burganlage Alt-Sternberg auf einem Bergvorsprung des Mühlingsbergs stockt ein alter Buchenwald mit Hallenwaldcharakter. Die Bäume erreichen einen Stammdurchmesser von ca. 30-70 cm. Eine Strauchschicht fehlt, die Krautschicht ist nur schwach ausgeprägt. Durch die Ringwälle und ca. 7 m eingetieften Kerbwege der ehemaligen Burganlage ist der ohnehin steile Hang stark reliefiert. Nördlich der Burganlage entspringt aus mehreren Quellen ein kleiner Bach, der zunächst von einem Eschenwald begleitet wird. Im weiteren Verlauf fließt er naturnah in einem Kerbtal, dessen Böschungen mit Buchen, Eichen und Eschen bestockt sind. Westlich und nördlich liegen recht ausgedehnte Mähweiden, die mit Schafen und Pferden beweidet werden. Am Westrand sowie entlang von Böschungen und Wegen stocken zahlreiche dichte Hecken und Gehölzstreifen. Der Bach wir am nordöstlichen Siedlungsrand von Schwelentrup zu mehreren Zierteichen angestaut, die parkähnlich angelegte Umgebung aufweisen. Weiter südwestlich wird der Bach von Weidegrünland, teilweise als Obstweide ausgebildet, und abschnittsweise von Ufergehölz begleitet. Am südöstlichen Talrand stehen auf einer Böschung eine Obstbaumreihe, anschließend ältere Eschen und Pappeln.
Kennung:

BK-3920-167

Objektbezeichnung:

Link zur Karte: BK-3920-167
Objektbeschreibung:

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,00 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (18,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,21 ha)
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (NaN ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,00 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,21 ha)
  • Hecke <BD0> (0,50 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (NaN ha)
  • Fettweide <EB0> (18,00 ha)
  • Teich <FF0> (0,20 ha)
  • Bach <FM0> (0,10 ha)
  • Quellbach <FM4> (NaN ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,50 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Ross-Minze (Mentha longifolia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Biotopkomplexes aus naturnahem Buchenwald, naturnahem Bach sowie durch Gehölzbestände gegliedertem Grünland
    Sicherung einer kulturhistorisch bedeutsamen Burganlage
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Fischerei, Teichbau (FI)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung kulturhistorischer Strukturen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Vermeidung Eutrophierung
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