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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tal der Exter (LIP-071)

Objektbezeichnung:

NSG Tal der Exter

Kennung:

LIP-071

Ort: Barntrup
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 15,01 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gem. § 20 LG insbesondere:
- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung einer regional bedeutsamen naturnahen
Flussaue mit Feuchtgrünlandflächen und bedingt naturnahem Bachlauf mit altem Ufergehölz-
saum und Auenwaldresten sowie den naturnahen Buchenwäldern am Steilhang der zum Exter-
tal abfallenden Westseite des Hettberges im Landschaftsraum Alverdissener Höhen als
Lebensraum für seltene, gefährdete sowie landschaftsraumtypische Pflanzen und Tiere;
hierbei handelt es sich vor allem um folgende Lebensräume und Biotoptypen:
- Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des
Callitricho-Batrachion mitmäandrierendem naturnahen Bachunterlauf im Mittelgebirge mit
Unterwasservegetation, Moosen, Flachufer, Steilufer, beidseitigem Ufergehölz, Uferhoch-
staudenfluren und Sand- und Kiesbänken,
- schutzwürdiges und gefährdetes Nass- und Feuchtgrünland mit kalkarmer Nass- und Feucht-
wiese und -weide,
- schutzwürdiges und gefährdetes Fließgewässer mit einem naturnahen Bachmittellauf
im Mittelgebirge,
- Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior als episodisch überfluteter, bachbe-
gleitender Erlenwald,
- Hainsimsen-Buchenwald als basenarmer Eichen-Buchenwald mit einem Waldmantel mit ge-
sellschaftstypischer Artenkombination und als Buchenwald mit starkem Baumholz (BHD über 50
cm);
- zur Sicherung eines strukturreichen Gebietes als Vernetzungsbiotop für Lebensgemeinschaften
der Grünlandauen und als Vernetzungs- und Trittsteinbiotop für Lebensgemeinschaften halb-
offener Landschaften als Teil des regional bedeutsamen Biotopverbunds des Oberlauftalsystems
der Exter und der angrenzenden Wald-Offenland-Höhen,

- zum Schutz der hier vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Unter anderem kommen
im Gebiet folgende Arten der "Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in Nordrhein-Westfalen" vor:
- Carex nigra (Braune Segge), RL 99 V,
- Carex riparia (Ufer-Segge), RL 99 3,
- Carex rostrata (Schnabel-Segge), RL 99 3,
- Galium uliginosum (Moor-Labkraut), 2.1-2 RL 99 V,
- Polygala amarella (Sumpf-Kreuzblümchen), RL 99 3N,
- Scutellaria galericulata (Sumpf-Helmkraut), RL 99 V,
- Ulmus glabra (Berg-Ulme), RL 99 3.
Das Gebiet stellt sich auch als wertvoller Bereich für Amphibien, Libellen, Schmetterlinge,
Mollusken, Fische, Wasserinsekten und die Avifauna (insbesondere Höhlen-, Hecken- und Gebüsch-
brüter, typische Arten der Fließgewässer und Wiesenvögel) dar.

- Aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit verschiedener vegetationskundlich wertvoller Flächen des Tales der Exter, der
besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit in diesem strukturreichen Biotopkomplex.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3920-0001
  • BK-3920-182
  • BK-3920-333
Kennung:

BK-3920-182

Objektbezeichnung:

Exter zwischen Alverdissen und Bösingfeld

Link zur Karte: BK-3920-182
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst die Talaue der Exter zwischen dem Sportplatz nördlich Alverdissen und dem südlichen Siedlungrand von Bösingfeld. Das kastenförmige Tal besitzt eine bis zu 120 m breite Aue, die vornehmlich von Grünland eingenommen wird, stellenweise sind Ackerflächen vorhanden. Der Bachlauf ist bedingt naturnah, nach Begradigung sind leichte Mäander ausgebildet. Er wird jedoch fast vollständig von einem alten Ufergehölzsaum begleitet, der sich stellenweise zu Erlenauenwald weitet. Das Grünland wird meist intensiv als Wiese oder Weide genutzt. Besonders wertvoll sind die südlich und nördlich von Eimke liegenden, großflächigen Feuchtgrünländer. In das Gebiet wurden die Grünlandflächen südlich Bösingfeld und den von Buchenwald dominierten östlichen Talhang nördlich Eimke einbezogen. In dem Gebiet sind mehrere kleine Siedlungen vorhanden, in deren Umfeld der Bach und die Aue stark umgeformt worden sind. So beeinträchtigen mehrere naturferne Fischteichanlagen den Bereich zwischen Asmissen und Bösingfeld sowie an einem ehemaligen Kloster im Süden des Gebietes. Bei Eimke reichen die Anlagen eines Campingplatzes in die Aue hinein. Eine weitere Beeinträchtigung stellt die stark befahrene Landesstraße am westlichen Rand der Talaue dar.
Kennung:

BK-3920-0001

Objektbezeichnung:

NSG Tal der Exter

Link zur Karte: BK-3920-0001
Objektbeschreibung:
Kennung:

BK-3920-333

Objektbezeichnung:

Buchenwälder am Hettberg

Link zur Karte: BK-3920-333
Objektbeschreibung: Zwei Buchenwaldbereiche mit starkem Baumholz am Steilhang der zum Extertal abfallenden Nord- bzw. Westseite des Hettberges. Eine Strauchschicht ist nicht ausgebildet. In der spärlichen Krautschicht treten neben den Arten der Hainsimsen-Buchenwälder stellenweise auch einige anspruchsvollere Arten auf.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (3,50 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (16,15 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,75 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,75 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (3,57 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,70 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,15 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (10,15 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,75 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (18,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (20,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,50 ha)
  • Teich <FF0> (0,15 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,07 ha)
  • Bachunterlauf im Mittelgebirge <FM3> (3,50 ha)
  • Acker <HA0> (2,00 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee Sa. (Lotus corniculatus agg.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Ross-Minze (Mentha longifolia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Saat-Weizen (Triticum aestivum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Kreuzblümchen (Polygala amarella)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe Sa. (Achillea ptarmica agg.)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel Sa. (Anthriscus sylvestris agg.)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung einer in Teilen naturnahen Flussaue mit Feuchtgrünlandflächen und bedingt naturnahem Bachlauf mit altem Ufergehölzsaum und Auenwaldresten.
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Buchenwälder
Gefährdungen:
  • Ackerbau (in der Aue)
  • Beseitigung alter Baeume
  • Drainage (LW)
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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