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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Biotopkomplex am Muehlenturm (LIP-072)

Objektbezeichnung:

NSG Biotopkomplex am Muehlenturm

Kennung:

LIP-072

Ort: Barntrup
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 9,35 ha
Offizielle Fläche: 9,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gem. § 20 LG insbesondere
- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines regional bedeutsamen vielfältigen
Biotopkomplexes aus einem Mosaik von schutzwürdigen und gefährdeten Gehölzbereichen,
schutzwürdigem und gefährdetem Magergrünland, naturnahen Kalk-Trockenrasen und deren
Verbuschungsstadien und schutzwürdigen und gefährdeten Fels- und Rohbodenstandorten
im Landschaftsraum Pyrmonter Höhen als Lebensraum für seltene, gefährdete sowie land-
schaftsraum-typische Pflanzen- und Tierarten;
hierbei handelt es sich vor allem um folgende Lebensräume und Biotoptypen:
- Schutzwürdiges und gefährdetes Grünland aus mäßig intensiv genutzter Fettwiese und einmal
jährlich gemähter Grünlandbrache,
- naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien aus Kalkhalbtrockenrasen,
Kalkmagerrasen mit gesellschaftstypischer Artenkombination,
- schutzwürdiges und gefährdetes Magergrünland aus ungenutzten, brachgefallenen Mager-
wiesen mit gesellschaftstypischer Artenkombination und Eutrophierungsstellen,
- schutzwürdige und gefährdete Gehölzstrukturen aus Gebüsch, Strauchgruppen, Feldgehölz
aus einheimischen Baumarten und Hecke mit verschiedenartiger Bestockung und aus kalk-
reichem Feldgehölz mit einheimischen Baumarten mit starkem Baumholz (BHD über 50 cm),
- schutzwürdige und gefährdete Fels- und Rohbodenstandorte mit stillgelegtem Kalksteinbruch
mit hoher Strukturvielfalt desKleinreliefs auf trocken-warmem sonnenexponierten blütenpflanzen-
reichen Standort mit Gebüsch im Pionier- und Vorwaldstadium;

- zur Sicherung eines strukturreichen Gebietes als Refugial-, Kern- und Vernetzungslebensraum für
Arten und Lebensgemeinschaften des Kalkbuchenwaldes, des Kalkmagerrasen und typischer
Kulturbiotope als Teil des regionalen und landesweiten Biotopverbunds des "Sandersberg,
Eilenberg, Knappberg und Riddersgrund" (VB-DT-3920-014) und der "Wald-Grünland-Komplexe
um Sonneborn" (VB-DT-3920-013),

- zum Schutz der hier vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
Unter anderem kommen im Gebiet folgende Arten der "Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in
Nordrhein-Westfalen" vor:
- Anthyllis vulneraria (Gemeiner Wundklee), RL 3,
- Galium verum (Echtes Labkraut), RL V,
- Inula salicina (Weiden-Alant), RL 3,
- Potentilla erecta (Blutwurz), RL V,
- Rhinanthus minor (Kl. Klappertopf), RL 3.
Das Gebiet stellt sich auch als wertvoller Bereich für wärmeliebende Arten (Schmetterlinge) und
Gebüsch- und Höhlenbrüter dar.

- Aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit verschiedener vegetationskundlich wertvoller Flächen, der besonderen
Eigenart und hervorragenden Schönheit in diesem strukturreichen Biotopkomplex,

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines geowissenschaftlich und landschaftskundlich
schutzwürdigen Objektes "Dolinenfeld bei der Mühlenruine südöstlich Alverdissen" (GK-3920-004).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3920-373
  • BK-3920-377
Kennung:

BK-3920-377

Objektbezeichnung:

Biotopkomplex am Mühlenturm zwischen Barntrup und Sonneborn

Link zur Karte: BK-3920-377
Objektbeschreibung: Vielfältiger Biotopkomplex aus Feldgehölz, Gebüsch, aufgelassenem Steinbruch mit Kalkmagerrasen sowie durch Hecken reich strukturiertem Grünland auf einer flachgründigen Bergkuppe, deren Umfeld von Ackerflächen geprägt ist, aber auch gliedernde Gehölzstrukturen aufweist. Im Süden des Gebietes liegt im Bereich einer zu einem Aussichtturm umgebauten ehemaligen Windmühle eine sehr magere Wiese mit einigen Arten der Kalkmagerrasen. Diese Fläche ist randlich ruderalisiert und war zum Kartierzeitpunkt frisch gemäht (offenbar Pflegeschnitt unter Belassung des Mähgutes auf der Fläche). Weiter nördlich liegt jenseits eines Gebüschs ein kleiner aufgelassener Steinbruch, auf dessen Sohle ein Kalkmagerasen wächst, der in gleicher Weise gemäht war. Die bis zu 8 m hohen, steilen Böschungen des Steinbruchs sind lückig mit Gehölzen bewachsen, die offenbar regelmäßig zurückgeschnitten werden. An der südexponierten Böschung wächst hier neben anderen Arten der Kalkmagerrasen und thermophilen Säume ein größerer Bestand des Weidenblättrigen Alants an seiner nordwestlichen Verbreitungsgrenze. Nördlich schließt ein artenreiches Feldgehölz vorrangig aus Buchen und Hainbuchen an. Die gut ausgebildete Krautschicht besteht vorwiegend aus Arten der Waldmeister-Buchenwälder. Im Osten grenzt an das Feldgehölz ein Hasel-Gebüsch mit ruderalisierter Krautschicht. Nördlich schließt eine Mähwiese an, die von überwiegend dichten Hecken umgeben ist. Im Südosten des Gebietes liegt eine wiesenartige Ackerbrache, die ebenfalls zahlreiche Magerkeitszeiger aufweist. Das Gebiet stellt mit seinen vielfältigen Strukturen ein wichtiges Refugial- und Trittsteinbiotop in der überwiegend ackerbaulich genutzten Umgebung dar.
Kennung:

BK-3920-373

Objektbezeichnung:

Feldgehölz östlich der Domäne Herborn

Link zur Karte: BK-3920-373
Objektbeschreibung: Ca. 1 ha großer Mischwaldbestand in Kuppenlage auf Oberem Muschelkalk mit Hainbuche und Buche, weitgehend geringes bis mittleres, teilweise auch starkes Baumholz. Die Krautschicht ist gut ausgebildet. Es überwiegen die charakteristischen Arten des Waldmeister-Buchenwaldes mit hohem Anteil an Waldbingelkraut. Am Nordrand stockt ein kleiner Fichtenbestand. Im Norden und Westen angrenzend ausgedehnte und zum Teil undurchdringliche Schlehen-Weißdorngebüsche.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (1,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (3,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,95 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,30 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (1,92 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (3,61 ha)
  • Hecke <BD0> (0,23 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,18 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,55 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,12 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,40 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Acker-Witwenblume Sa. (Knautia arvensis agg.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiden-Alant (Inula salicina)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines vielfältigen Biotopkomplexes aus Kalkmagerrasen, Feldgehölzen, Magergrünland und Hecken als Refugial- und Trittsteinbiotop in der überwiegend ackerbaulich genutzten Umgebung
  • Erhaltung und naturnahe Entwicklung eines Feldgehölzes als Refugial- und Trittsteinbiotop in der Agrarlandschaft
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rodung
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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