Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Almetal (LIP-076)

Objektbezeichnung:

NSG Almetal

Kennung:

LIP-076

Ort: Extertal
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 92,32 ha
Offizielle Fläche: 94,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG insbesondere
- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines regional bedeutsamen mulden-
förmigen Wiesenbachtals mit mehreren Quellbächen im Landschaftsraum "Bösingfelder
Becken" als Lebensraum für seltene, gefährdete sowie landschaftsraum-typische wild-
lebende Tier- und Pflanzenarten.
Hierbei handelt es sich vor allem um folgende Lebensräume bzw. Biotoptypen:
- naturnahe Bachabschnitte mit Steilabbrüchen, altem Ufergehölz bzw. Auwaldresten,
- naturnahe Quellbereiche in bodensauren alten Buchenwäldern,
- Magerwiesen, -weiden, Grünland verschiedener Feuchtestufen sowie Uferhochstauden
und Waldbinsenwiesen,
- Gehölzstrukturen wie alte Obstbestände.

- zur Sicherung und Entwicklung eines Refugial- und Kernlebensraum für Arten des feuchten
Grünlandes und der Auen,

- zum Schutz der hier vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
U. a. kommen folgende gefährdete Rote-Liste-Pflanzenarten im Gebiet vor:

- breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis, RL 2)
- gelbe Segge (Carex flava, RL 2)
- behaarter Ginster (Genista pilosa,RL 3)
- Fuchs-Segge (Carex vulpina, RL 2)
Weiterhin stellt sich das Gebiet als wertvoller Bereich für Amphibien, Wiesenvögel und
Höhlenbrüter dar.
U. a. kommt hier folgende Rote-Liste-Tierart vor:
- Roter Milan (Milvus milvus, RL 2 N)

- aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit eines durch
kulturhistorische Landnutzungsformen geprägtes Wiesentals mit einer hohen strukturellen
Vielfalt.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3820-074
  • BK-3820-076
Kennung:

BK-3820-074

Objektbezeichnung:

Almetal zwischen Hüttenhof und Almena

Link zur Karte: BK-3820-074
Objektbeschreibung: Bei dem Gebiet handelt es sich um das breites Muldental der Alme mit mehreren Quellbächen. Die Aue wird vornehmlich von Grünland eingenommen, das Gehöfte und kleineren Siedlungen umgibt. Das Gebiet zeichnet sich durch die weitgehend naturnahen Quellbereiche aus, die innerhalb von bodensauren, teils alten Buchenwäldern entspringen. Im weiteren Verlauf sind große naturnahe Bachabschnitte mit altem Ufergehölz sowie kleinflächig wertvolle Biotope wie Auenwald, Feucht- und Nassgrünland erhalten. Die vielen in der Aue gelegenden Gehöfte sind von z.T. wertvollen alten Obstbeständen umgeben. Beeinträchtigt wird das Gebiet durch die das Tal zweimal querende und parallel verlaufende Straße sowie die Siedlungsbereiche in der Aue, in deren unmittelbarer Umgebung der Bach meist begradigt und naturfern gestaltet ist. Die Alme stellt als einer der größeren Zuflüsse zur Exter ein wichtiges Element im regionalen Fließgewässersystem dar und die strukturreiche Aue ein wertvoller Lebensraum. Das Gebiet bereichert das Landschaftbild in einer ackerbaulich dominierten Umgebung.
Kennung:

BK-3820-076

Objektbezeichnung:

Wald-Grünlandkomplex am Meiersberg und ötgenberg südlich Almena

Link zur Karte: BK-3820-076
Objektbeschreibung: Der Höhenrücken südöstlich des Almetales wird vornehmlich von altem, bodensaurem Buchenwald und eingestreutem Grünland eingenommen. Hervorzuheben sind eine kleine, artenreiche Magerwiese und eine ausgedehnte Magerweide südlich von Malmershaupt. Weitere wertvolle Biotope stellen die Quellbäche im zentralen Bereich sowie der naturnahe Quellbereich und naturnahe Bachabschnitt mit Auenwaldrest und Feuchtgrünland um die Siedlung Vogelsang dar. Das Grünland ist zudem durch Hecken, Gehölzstreifen und alte Baumreihe reich gegliedert. Das strukturreiche Gebiet grenzt im Westen an das wertvolle Almetal und wird ansonsten vornehmlich von Ackerflächen umgeben. Es stellt somit eine Ergänzung (Quellbäche) zum Almetal und einen wertvollen, strukturreichen Biotopkomplex in einer ackerbaulich dominierten Landschaft dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (70,56 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,89 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (6,78 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,18 ha)
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,75 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,50 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,69 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (70,56 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,72 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (5,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,04 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (20,00 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (7,00 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,28 ha)
  • Hecke <BD0> (0,03 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,00 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,01 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (60,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (25,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,08 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,46 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,11 ha)
  • Magerweide <ED2> (2,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,35 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Teich <FF0> (0,02 ha)
  • Bach <FM0> (1,00 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,40 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (1,40 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,09 ha)
  • Acker <HA0> (10,00 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (6,78 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee Sa. (Lotus corniculatus agg.)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Mandel-Weide (Salix triandra s.l.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Saat-Weizen (Triticum aestivum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Bachtalsystems mit stellenweise naturnahem Bachlauf, hohem Grünlandanteil mit Nassgrünlandresten und z.T. alten Obstwiesen sowie Quellsiefen mit alten Buchenwäldern und naturnahen Quellbereichen.
  • Erhaltung eines Wald-Grünlandkomplexes mit hohem Anteil an altem Buchenwald, Magergrünlandresten und naturnahen Quellen und Bachabschnitten in einer ackerbaulich dominierten Landschaft.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Quellfassung (WA)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Obstbaumpflege
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.