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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Juergensberg (LIP-077)

Objektbezeichnung:

NSG Juergensberg

Kennung:

LIP-077

Ort: Extertal
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 12,15 ha
Offizielle Fläche: 12,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG insbesondere
- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederher stellung eines regional bedeutsamen Wald-
Grünlandkomplexes im Landschaftsraum "Bösingfelder Becken" als Lebensraum für
seltene, gefährdete sowie landschaftsraumtypische wildlebende Tier- und Pflanzen-
arten.
Hierbei handelt es sich vor allem um folgende Lebensräume bzw. Biotoptypen:
- Niederwald unterschiedlicher Ausprägung,
- magere Grünlandbereiche, wie Kalkhalbtrockenrasen und Magerwiesen,
- Steilabbrüche, Klippen und Felsen.

- zur Sicherung und Entwicklung eines Refugial- und Trittsteinbiotops für Lebensgemeinschaf-
ten trocken-warmer Wälder und Magergrünland bzw. eines Kernbereiches im Landschaftsraum
für Niederwald diverser Ausbildungen,

- zum Schutz der hier vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten.
U. a. kommen folgende gefährdete Rote-Liste-Pflanzenarten im Gebiet vor:

- gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris, RL 3)
- gewöhnlicher Wundklee (Anthyllis vulneraria, RL 3)
- Färberginster (Genista tinctoria, RL 3).

Weiterhin stellt sich das Gebiet als wertvoller Bereich für Reptilien dar. Insbesondere ist hier
die Rote-Liste-Tierart Zauneidechse (Lacerta agilis, RL 3) zu nennen.

- aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, natur- und erdgeschichtlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit eines Wald-
Grünlandkomplexes als Relikt einer ehemaligen kleinbäuerlichen Kulturlandschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3820-083
Kennung:

BK-3820-083

Objektbezeichnung:

Wald-Grünland-Biotopkomplex am Reckersberg und Jürgenberg

Link zur Karte: BK-3820-083
Objektbeschreibung: Der westexponierte Hang des Reckersberg und Jürgenberg stellt den östlich Talhang des Extertales nördlich Vallentrup dar. Der insbesondere im mittleren Abschnitt extrem steile Hang trägt vornehmlich durchgewachsene Eichen- und Eichen-Buchenwälder, in die Fichten- und Kiefern z.T. parzellenweise eingebracht worden sind. Im mittleren Abschnitt schließen sich nach Süden Grünlandbrachen und Gebüsche an, die nach Westen hin in unzugängliche Magerstandorte und schließlich offene Felswände übergehen. Nach Süden hin folgen im steilen Abschnitt durchgewachsener Eichen-Niederwald, in flacheren Partien bis zur Siedlungsgrenze Grünland mit einer artenreichen Magergrünlandbrache. Die Wälder sind im oberen, zugänglichen Randbereich dicht geschlossen und weisen nur eine lückige Krautschicht auf, die sowohl aus Basen- als auch Säurezeigern aufgebaut ist. In der Baumschicht treten stellenweise Eschen, an anderer Stelle Birken hinzu. Entsprechend werden sie den Eichenwäldern trocken-warmer Standorte und den Buchenwäldern auf basenreichen Standorten zugeordnet. Die im früheren BK-Dokument benannten Orchideen-Buchenwälder und Magerrasen konnten in dem zugänglichen Bereich des Biotops nicht nachgewiesen werden (aufgrund der Steilheit des Geländes konnten die steilsten Hangbereiche nicht kartiert werden). Die extremen Standortbedingungen stellen jedoch einen im Naturraum aussergewöhnlichen und seltenen Biotopkomplex dar, der seltenen und an trockenwarme Standorte angepassten Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten kann, wie aus dem früheren BK-Dokument hervorgeht (verschiedene Orchideen und wärmeliebende Pflanzenarten, Zaun- und Mauereidechse).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (11,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,71 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,43 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (11,33 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (3,08 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,00 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,50 ha)
  • Hecke <BD0> (0,50 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,00 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,71 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Bibernelle Sa. (Pimpinella saxifraga agg.)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Lupine (unbestimmt) (Lupinus spec.)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
Tierarten:
  • Brauner Grashüpfer (Chorthippus brunneus)
  • Colias spec. (Colias spec.)
  • Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines wertvollen Biotopkomlexes in steiler, westexponierter Hanglage mit basenreichem Buchenwald, ehemaligen Eichen-Niederwaldparzellen, Gebüschen und Magergrünland, der aufgrund der besonderen Exposition einen seltenen Sonderstandort darstellt.
Gefährdungen:
  • Emission von Laerm
  • Eutrophierung (LW)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Verkehr (angrenzende Straße)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • Vegetationskontrolle
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