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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Morper Bachtal <A> (ME-006)

Objektbezeichnung:

NSG Morper Bachtal <A>

Kennung:

ME-006

Ort: Erkrath
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 73,65 ha
Offizielle Fläche: 74,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Im Bereich des NSG "Morper Bachtal" kommen folgende Lebensraeume nach Anhang I
der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) vom 21. Mai 1992 vor:

- Hainsimsen-Buchenwald (9110),
- Feuchte Hochstaudenfluren (6430).

Das Gebiet hat darueber hinaus im Gebietsnetz Natura 2000 Bedeutung fuer:

- Teichrohrsaenger,
- Eisvogel,
- Schwarzspecht,
- Wespenbussard,


Die Festsetzung des NSG erfolgt gemaess Paragraph 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,
insbesondere:

- Wegen der Lage des Gebietes innerhalb des FFH-Gebietes "Rotthaeuser und Morper Bachtal"
(DE-4707-301),
- Zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von Lebensraeumen und zur Foerderung
von Arten, die im Anhang I der FFH-Richtlinie oder Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgefuehrt
sind oder fuer die gemaess Artikel 4 Absatz 2 der Vogelschutzrichtlinie Schutzmassnahmen erforderlich sind,
- Zur Erhaltung von Amphibienlaichgewaessern,

- Zur Erhaltung mehrerer Nasswiesen, Roehrichtbestaende und Seggenrieder,
- Zur Erhaltung des Erlenbruches,
- Zur Erhaltung der grossflaechigen, z. T. alten Waldbestaende,
- Wegen seiner grossen Biotopvielfalt,
- Zur Erhaltung von Lebensstaetten und -gemeinschaften seltener und gefaehrdeter Tier- und
Pflanzenarten,
- Als Standort fuer stark gefaehrdete oder vor der Vernichtung stehender Biotope, insbesondere
Bruchwaelder, Nasswiesen, Roehrichtbestaende, Seggenrieder,
- Wegen seiner besonderen Eigenart und Schoenheit des Tales und seiner regionalen Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4707-0044
Kennung:

BK-4707-0044

Objektbezeichnung:

NSG Moper Bachtal

Link zur Karte: BK-4707-0044
Objektbeschreibung: Das Morper Bachtal stellt sich als vielgestaltig gegliederter Biotopkomplex dar. Der begradigte Rotthäuser Bach durchfließt im Norden ein ausgedehntes Schilf-Röhricht. Im weiteren Verlauf wird er zu zwei hintereinander geschalteten Teichen aufgestaut, wobei der höhergelegene eine ausgeprägte Flachwasserzone mit angrenzendem Weidengebüsch besitzt. Die Teiche sind im Osten von ausgedehnten Weiden umgeben. Auf den südlich angrenzenden Grünlandflächen entlang des Baches hat sich eine typische Feuchtgrünlandkomplex mit Feuchtweiden, brachgefallenem Feuchtgrünland mit flächigen Hochstaudenfluren und Schilfröhricht entwickelt. Der Rotthäuser Bach wird hier von einer gut ausgebildeten linienförmigen Hochstaudenflur (FFH-Lebensraumtyp) begleitet. Weiter bachabwärts befindet sich der Morper Bruch, ein ausgedehnter Erlenbruch mit offenen Wasserflächen und seltenen Arten wie Riesenschachtelhalm und Wasserfeder. In diesem verlaufen zahlreiche Entwässerungsgräben. In dem höher gelegenen Bereich des Bruchs dominieren Brombeere und Brennnessel. Vereinzelt kommen Hybridpappeln vor. Nach Osten hin grenzt an den Bruchwald, getrennt durch einen Weg ein Acker an. Weiter südlich durchfließt der Bach einen größeren Seggenbestand, Wiesenbrachen und eine kleine Feuchtwiese. An das Gebiet angrenzend liegen zwei Hofstellen mit hofnahen Obstwiesen. Auf dem steilen Osthang wächst ein geschlossener Waldbestand. Nur im südlichen Teil ist auch der Westhang bewaldet. Bei den Wäldern handelt es sich zum großen Teil um naturnahe bodensaure Hainsimsen- Buchenwälder mit teilweise hohem Altholzanteil. Daneben sind die Hänge auch mit Eichen- und Buchen- Eichenwälder sowie Hainbuchen-Eichenwälder bestockt. Im Südosten verläuft von Nord nach Süd ein alter bewaldeter Hohlweg. Das parallel verlaufende Tälchen wurde mit Eschen aufgeforstet. Am Südost kleine Flächen mit Bergahorn und Lärche. Die stark reliefierten großen Waldflächen im Süden werden von zahlreichen Wegen durchzogen, die intensiv von Mountainbikern genutzt werden. Die besondere Bedeutung ergibt sich aus den großflächigen alten und jungen Buchenwäldern (FFH-Lebensraumtyp). Durch seinen Alt- und Totholzreichtum stellen sie für Höhlenbrüter wie dem Schwarzspecht einen wichtigen Lebensraum dar. Der seltene Bruchwald ist Lebensraum für den seltenen Riesenschachtelhalm und die Wasserfeder. Die Gewässer erfüllen eine wichtige Funktion als Amphibienlaichgewässer und stellen einen wertvollen Lebensraum für andere an offene Wasserflächen gebundene Organismen dar. Die reichhaltige Ausstattung im Auenbereich mit den geschützten Biotoptypen Röhricht, feuchten Hochstaudenfluren, Feuchtweiden, Seggenbestände und der Verzahnung dieses Teilbereiches mit den angrenzenden Wäldern bildet ein gut ausgeprägtes Bachtal, wie es typisch ist für Täler am Westrand des Bergischen Landes Für den landesweiten Biotopverbund hat das Gebiet als Bindeglied zwischen Lößlandschaft und Mittelgebirge Bedeutung innerhalb des Rheinterrassen-Korridors. Im regionalen Biotopverbund steht es in Wechselwirkung mit den Naturschutzgebieten der Düsselaue. Im Gebiet gilt es den vielgestaltig gegliederter Biotopkomplex mit zu erhalten und zu optimieren. Schutz und Erhalt der großflächigen Buchenwälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung. Schutz und Optimierung des Bruchwaldes durch Schließen der Entwässerungsgräben. Anlegen von Kleingewässern. Wiederherstellung eines naturnahen Fließgewässers. Schaffung einer Pufferzone zu den angrenzenden Äckern nach Westen hin (außerhalb des NSG).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,28 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (29,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (18,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (2,73 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,51 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,35 ha)
  • Röhrichte (2,31 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,51 ha)
  • Suempfe (0,42 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (20,21 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,21 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (7,63 ha)
  • Eichenwald <AB0> (6,70 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (8,70 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,20 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,80 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,54 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (1,35 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,80 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,50 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,30 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (2,00 ha)
  • Waldrand <AV0> (1,60 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,60 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,20 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,42 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,14 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (2,17 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,80 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,16 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,96 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,50 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,40 ha)
  • Fischteich <FF2> (1,90 ha)
  • Acker <HA0> (1,50 ha)
  • Hohlweg <HG0> (0,30 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,40 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,20 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,28 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. serotina))
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge Sa. (Carex acuta agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eine Alt- und totholzreichen Hainsimen-Buchenwaldes mit naturnaher Bewirtschaftung. Erhaltung und Entwicklung eines Erlenbruches durch Schließen der Entwässerungsgräben, Erhalt des Feucht- und Nassgrünlandes, der feuchten Hochstaudenfluren, der Röhrichtbestände, Seggenrieder und des Grünlandes. Anlegen von Kleingewässern. Wiederherstellung eines naturnahen Fließgewässers. Entwicklung eines Pufferstreifens zu den angrenzenden Ackerflächen zur Verminderung des Nährstoffeintrags.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten (Mountainbiking)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Horst- und Hoehlenbaeume erhalten, sichern
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