Inhalt:
Naturschutzgebiet Schlackenhalde / Bruchhauser Feuchtwiesen in Erkrath<A> (ME-014)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Schlackenhalde / Bruchhauser Feuchtwiesen in Erkrath<A> |
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Kennung: |
ME-014 |
Ort: | Erkrath |
Kreis: | Mettmann |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 47,38 ha |
Offizielle Fläche: | 47,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung des NSG erfolgt gemaess Paragraph 23 Abs. 1 Nr. 1,2 und 3 BNatSchG,
insbesondere - Zur Erhaltung der Feuchtwiesen, der Roehrichtbestaende und Seggenrieder, - Zur Erhaltung der Quellen, - Wegen der hohen strukturellen Vielfalt und wegen seiner besonderen Eigenart und der Seltenheit dieses Gelaendes, - Zur Erhaltung von Lebensstaetten und Lebensgemeinschaften seltener und gefaehrdeter Tierarten und wildwachsender Pflanzenarten. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4707-0076 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Schlackenhalde, Bruchhauser Feuchtwiese |
Link zur Karte: | BK-4707-0076 |
Objektbeschreibung: | Das nach Süden abfallende Gebiet umfasst die bewaldeten Quellregionen des Bruchhauser Grabens, durch Feldgehölze gegliederte Pferde- und Rinderweiden im Mittelteil (teils als Obstweide) und einem großen Feuchtgrünland-Komplex im Süden auf großflächigen Niedermoorböden. Die nördlich gelegenen Hänge liegen teils auf einer Schlackenhalde der ehemaligen Hochdahler Hütte. Das Material ist kalkführend. Hier entspringende naturnahe Quellen und Quellbäche mit moosdominierter Vegetation weisen oft Kalksinter-Ausfällungen auf. Weiterhin sind im ehemaligen Haldenbereich südexponierte Hänge mit kleinflächig offenen Felsfluren von Bedeutung. Es finden sich hier Fragmente von Trockenrasen (unterhalb der Kartierschwelle für §62-Biotope). Die Waldfläche im Norden wird ansonsten von jungen, birkendominierten Sukzessionswäldern und nach Osten hin durch kleinere Eschen, sowie Buchenwälder geprägt. Ein kleiner Buchenwald-Bestand fällt positiv durch seinen hohen Alt- und Totholzanteil auf (Stammdurchmesser bis 100 cm). Im obersten, offen gehaltenen Talabschnitt wurden verschiedene Kleingewässer angelegt, die sich naturnah entwickelt haben. Der angrenzende Abschnitt ist durch einen großflächig versumpften Quellwald geprägt. Der hier anzutreffende Silberweiden-Auwald weist eine durch den Riesen-Schachtelhalm geprägte Krautschicht auf, die normalerweise den Schachtelhalm-Eschenwald (Equiseto-Fraxinetum) charakterisiert (vegetationskundlich eine dem Winkelseggen-Eschenwald zugerechnete Ausbildung auf Kalksinter). Der Abfluss eines Karpfenteichs, der im Hauptschluss des Bruchhauser Grabens liegt, unterhält eine folgende Feuchtwiese. In der folgenden obstbaumreichen Weidelandschaft ist der Bach teils verrohrt. Eine hier vorhandene Tümpelquelle mit starker Quellschüttung ist möglicherweise durch ein gebrochenes Rohr bedingt, weist aber eine faunistisch wie floristisch interessante Quellbachregion mit artenreichen Flutrasen auf. Ein weiterer naturnaher Fischteich befindet sich im Randbereich des angrenzenden landwirtschaftlichen Anwesens. Im weiteren Verlauf durchfließt das begradigte Gewässer die Bruchhauser Feuchtwiesen, die durch ein Mosaik von Nassgrünland, deren Brachen, großflächigen Röhrichten bzw. Seggenriedern und zahlreichen alten Kopfbäumen geprägt sind. Möglicherweise aufgrund der derzeit vorherrschenden Tendenz zur Unterbeweidung mit der Zunahme von Brachen und langgrasigen Bereichen kommen die für diesen kopfbaumreichen Feuchtwiesenbiotop ehemals bezeichnenden Arten Steinkauz, Wiesenpieper und Schafstelze nicht mehr vor. Allerdings befinden sich dafür Vogelarten der Röhrichte in Ausbreitung (Rohrammer, Sumpfrohrsänger, Feldschwirl, ggf. Teichrohrsänger). Mehrere Amphibien- und Reptilienarten besiedeln das Gebiet, wobei die schutzbedeutsame Kreuzkröte ihre reproduktiven Biotope auf einem angrenzenden staunassen Acker und in einer angrenzenden Sandgrube hat. Das Gebiet hat Bedeutung als floristisch wie faunistisch artenreicher Lebensraumkomplex mit großflächig ausgebildeten schutzrelevanten Biotopen. Ferner hat das Gebiet regionale Bedeutung als Vernetzungskorridor zwischen ansonsten dicht bebauten Stadtflächen von Erkrath. Für die weitere Entwicklung ist eine Fortsetzung der extensiven Bewirtschaftung nötig. Da der Fraßdruck der in der letzten Zeit für den südlichen Abschnitt eingesetzten Schafherde deutlich zu klein ist, wird eine Ausweitung der extensiven Beweidung, z.B. über Robust-Rinderrassen empfohlen. Auch eine im Südosten liegende Magergrünland-Brache mit Besenginster-Verbuschung wäre hier einzubeziehen. Während ein Großteil des nördlichen Waldes der freien Entwicklung überlassen werden kann, sind v.a. die faunistisch und floristisch wertvollen Trockenbiotope regelmäßig freizuschneiden. Die Gewässerstruktur grabenartiger Bäche und eines im Hauptschluss des "Bruchhauser Grabens" gelegenen extensiv genutzten Karpfenteichs ist deutlich zu verbessern. Die angrenzende Sandgrube sollte nach Aufgabe der Nutzung in das NSG einbezogen werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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