Inhalt:
Naturschutzgebiet Vogelsangbachtal <B> (ME-022)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Vogelsangbachtal <B> |
---|---|
Kennung: |
ME-022 |
Ort: | Heiligenhaus |
Kreis: | Mettmann |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 158,79 ha |
Offizielle Fläche: | 159,00 ha |
Flächenanzahl: | 6 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1990 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung des Naturschutzgebietes erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1 und 3 BNatSchG,
insbesondere: - zur Erhaltung und Wiederherstellung des ausgedehnten alkomplexes mit Grünlandnutzung und naturnahen Fließgewässerabschnitten , - zur Erhaltung der naturnahen Quellen, - zur Erhaltung der Röhricht- und Seggenbestände, - zur Erhaltung des Feucht- und Magergrünlandes und der Feuchtbrachen, - zur Erhaltung der Kleingewässer, - zur Erhaltung der strukturreichen Hangwälder mit hohem Altholzanteil, - zur Erhaltung der Auenwälder, - zur Erhaltung von Lebensstätten und -gemeinschaften seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, - wegen des Vorkommens von gefährdeten Pflanzengesellschaften der Roten Liste NRW und Biotoptypen nach § 30 BNatSchG, - aufgrund der hohen Bedeutung im Biotopverbund der Fließgewässer und der Gehölzbiotope, - wegen der strukturellen Vielfalt und der besonderen landschaftlichen Eigenart und Schönheit des Tales. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4607-911 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Vogelsangbachtal (östliche Teilfläche) |
Link zur Karte: | BK-4607-911 |
Objektbeschreibung: | Die hier beschriebene östliche Teilfläche des Naturschutzgebietes ist ein mehr als 3 km langer Abschnitt des Vogelsang- oder Rinderbachtales, das sich von Osten nach Westen erstreckt. Die Talhänge sind, vor allem in den steileren Lagen, überwiegend bewaldet. Ein großer zusammenhängender Grünlandbereich (Rinderweide) ist nur im Osten am hier flacheren Nordhang vorhanden und in das NSG integriert. Das waldreiche Gebiet grenzt im Süden unmittelbar an Heiligenhaus, wobei die südlichen Seitentäler in den oberen Bereichen bebaut sind. Im Norden schließt an das Gebiet eine intensiv ackerbaulich genutzte Landschaft mit einzelnen Feldgehölzen. Nach Westen schließt ebenfalls eine Ackerlandschaft mit vielen Feldgehölzen bzw. kleineren Waldgebieten an, die bis zum Landsberger Busch an der Stadtgrenze zu Essen und bis zum Oberbusch nördlich Ratingen als größtem geschlossenen Waldgebiet im Kreis Mettmann reicht. Der gesamte, landschaftlich schoene Talraum dient als Naherholungsgebiet. Mehrere Wandwege führen an den Unterhaengen durch das Tal bzw. durch die Hangwälder und die nördlichen und südlichen Seitentälchen. Im Westen verlaeuft durch das Tal eine wenig befahrene Asphaltstrasse u.a. zur Erschließung der Kläranlage und einzeln stehender Wohngebäude bis zum Reiterhof Roßdelle. Querende Wege sind, soweit sie überhaupt asphaltiert sind, nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge bzw. die wenigen Anlieger geöffnet. Das Tal ist in diesem Abschnitt somit völlig frei von Durchgangsverkehr. Im Osten des Gebietes ist das Wasserwerk mit parkaehnlichem Umfeld inselförmig aus der NSG-Abgrenzung genommen, ebenso wie das Gebäude am Kalkofen. Der Rinder- bzw. Vogelsangbach wurde laut altem BK-Bogen vor mehreren Jahrzehnte ausgebaut, ist aber über längere Abschnitte naturnah (§ 62 LG NW). Er fliesst zum Teil maeandrierend und in einer Breite von max. 6 m am suedlichen Hangfuss, begleitet von häufig alten Hainbuchen, Weiden, Eschen und Erlen. Ehemals streckenweise vorhandene, nicht bodenstaendige Pappeln wurden im Fruehjahr 1988 gefaellt. Westlich der Kläranlage ist noch ein Erlen-Pappelbestand in der Aue vorhanden. Unterhalb des Reiterhofes Roßdelle wurde ein über 300 m langes Hochwasserrückhaltebecken als Trockenbecken mit Grünland und Gehölzgruppen angelegt. Der Bach fließt hier naturnah mit beidseitig Ufergehölzen am südlichen Talrand. Unterhalb des HRB speist ein kleiner Quellbach (lt. altem BK bestehendes Naturdenkmal) mit üppiger Bitterschaumkraut-Quellflur den Vogelsangbach. Die Quelle enthaelt laut altem BK-Bogen (1995) reophile Arten wie Bytinella dunkeri und Batrachospermum. Auch andere Angaben zu Tieren stammen aus dieser Quelle. Die bis zu 50 m breite, weitgehend ebene Talsohle wird oberhalb des HRB von Fettgrünland eingenommen, dass überwiegend von Pferden beweidet wird. Streckenweise wurden rechts des Baches im Grünland Gruppen von Gehölzen gepflanzt. Oberhalb des querenden Weges Kalkofen geht das Auengrünland in einen mit Rindern beweideten Hang über. In Hofnähe sind hier Streuobstweiden vorhanden. Westlich davon unterhalb Hof Farrenberg sind zwei Magerweiden in steiler südexponierter Lage erhalten, die östliche Fläche liegt gerade außerhalb des NSG (und BK). Die recht steilen und bis etwa 25 m hohen Talhaenge weisen zahlreiche kleine aufgelassene Gesteinsabgrabungen auf. Die antrhopogen bedingten Kalkfelsen sind z.T. stark zerklüftet und weisen Spalten und Hoehlen auf (Eignung für Fledermäuse?). Das Landschaftsbild des Vogelsangbachtales wird vor allem von seinen ueber einhundertjaehrigen Buchenwaeldern mit Baeumen (Hoehlenbaeumen) von Stammdurchmessern von 1 m und mehr gepraegt. Je nach Untergrund (Kalkstein, kalkhaltiger Tonstein oder Sandstein im äußersten NW) handelt es sich entweder um eher artenarme Buchenwaelder (Hainsimsen-Buchenwälder) oder im überwiegenden Teil des Gebietes um artenreiche Buchenwaelder des Typs Waldmeister-Buchenwald. Ganz im NW (nördlich Laupenmühle) herrschen auf eher basenarmem Standort alte Buchen-Eichenwälder mit typischen Säurezeigern in der Krautschicht vor. In den lichtreicheren Eichenbeständen hat sich jedoch vor allem die Brombeere bestandsbildend entwickelt. Suedlich Laupenmuehle ist der steile Talhang vorwiegend mit Bergahorn in Rein- und Mischbestand bewachsen ist (außerdem kleinflächig Fichten- und Eschenbestände). Weiter südlich ist auch hier die Buche dominierend. Zur Landstraße (L 156) schließt ein langgestreckter, bewaldeter Steinbruch mit bis zu rd. 30 m hohen Steilwaenden an,die zum groessten Teil bewachsen sind. Mit noch geringerem Flächenanteil finden sich Fichten- und Lärchenbestände, oft mit Laubhölzern gemischt, im Gebiet. Ein enges, kühl-feuchtes Kerbtal im nordexponierten Hang des Rinderbachtals ist mit einem Hirschzungen-Schluchtwald (§ 62) bestanden. Nahe Rossdelle muendet der von Norden kommende Stemmenbach in das Vogelsangbachtal. Er fliesst tief eingekerbt innerhalb eines alten Buchenwaldstreifens. Oberhalb erstreckte sich lt. alter BK-Beschreibung ein z.T. nicht begehbarer Quellhorizont mit Sumpfdotterblumenwiese, Hochstaudenflur und einem grossen Riesenschachtelhalmbestand (unterhalb eines Ackers gelegen). 2008 findet sich unterhalb des Mühlenweges Fettgrünland (Neuansaat). Im Talgrund herrscht Brennnessel, Brombeere und lokal Rohrgrlanzgras vor. Statt eines Quellbereiches tritt Wasser oberhalb am oberen Rand der ruderalisierten Grünlandbrache aus einem Rohr. Fast 600 m unterhalb mündet der von Ufergehölzen begleitete Hannsheiderbach von Norden in den Stemmenbach ein. Das Tal im Mündungsbereich ist hier v.a. unter alten, mehrstaemmigen Baumweiden sumpfig. Hier im Übergang zu einer kleinflächig vernässten Intensivweide findet sich noch Riesen-Schachtelhalm. Unterhalb fließt der Bach abschnittsweise auffällig eingetieft durch eine ca. 30 m breite Aue, die mit einem Erlen-Bestand (Stangen bzw. geringes Baumholz) bewachsen ist (z.T. § 62-Auwald). Das Gebiet ist Teil des NSG Vogelsangbachtal, das aus mehrern Teilflächen besteht. Neben den auentypischen Lebensräumen ist vor allem die Erhaltung / Optimierung der Buchenwälder an den Talhängen wesentliches Schutzziel und ausschlaggebend für die regionale Bedeutung dieses Gebietes im Ballungsraum zwischen Düsseldorf und Essen. Die Bedeutung dieser größten Teilfläche ergibt sich Insbesondere aus den ausgedehnten Talhangwälder mit Althölzern und den naturnahen Fließgewässerabschnitten mit Auwäldern von Rinderbach und seinen Seitenbächen. Dieser Abschnitt des Rinderbaches ist Teil des Biotopverbundes Vogelsangbachtal. Es ist gerade wegen der aus regionaler Sicht bedeutenden Größe der zusammenhängenden Wadlfläche ein wichtiges Rückzugsgebiet und Trittsteinbiotop für Waldarten. Dabei ist es wichtig, dass in der unmittelbaren Umgebung weitere Feldgehölze und kleinere Wälder, vor allem auch Buchenwaldbestände vorhanden sind. Sie vermitteln auch zum größten zusammenhängenden Waldgebiet im Kreis Mettmann nördlich von Ratingen, einschließlich dem Landsberger Busch. Erhaltung der Buchen- und Buchenmischbestände durch naturnahe Bewirtschaftung oder besser Aufgabe der Nutzung, Umbau kleinflächiger Fichten- und Lärchenkulturen (oder der Sukzession überlassen). Erhaltung und Optimierung der Auenlebensräume Fließgewässer, Auenwald, Grünland (u.a. Renaturierung des Gewässers, Wiedervernässung der Aue) sowie des Schluchtwaldes. |
Kennung: |
BK-4607-065 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Auenbereich des Vogelsangbachtales noerdlich Walkmuehle |
Link zur Karte: | BK-4607-065 |
Objektbeschreibung: | Ca. 400m langer Abschnitt der Aue des Vogelsangbaches an der nördlichen Kreisgrenze südlich von Essen-Kettwig mit ausgedehnten Sumpf- und Röhrichtbereichen und Auwaldresten. Lokal bedeutsam aufgrund der Ausdehnung und Qualität der Sumpf- und Auwaldbereiche (Teilfläche des NSG Vogelsangbachaue). Wichtiger Trittsteinbiotop zwischen der Hauptfläche des NSG Vogelsangbachaue und dem angrenzenden NSG Fuchslochbachtal. Erhaltung und Pflege des Sumpf- und Röhrichtbereiche (Sicherung des Wasserhaushaltes, Schutz vor Eutrophierung), Erhaltung und Sicherung der Auwaldbereiche (durch Überlassen der Sukzession). |
Kennung: |
BK-4607-0004 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Rinderbachtal oberhalb der Walkmühle (Teilfläche des NSG Vogelsangbachtal) |
Link zur Karte: | BK-4607-0004 |
Objektbeschreibung: | Naturnaher Abschnitt des Rinderbaches (§62 LG NRW) mit Auwaldrest (§ 62) unterhalb einer Ausbaustrecke mit nordexponiertem Talhang, der von einem älteren Buchenwald mit Altholz bestanden ist. Im Westen des Buchenwaldes entspringt der Rosenthal-Siefen in einem Quellsumpf direkt unterhalb des Waldweges (§ 62). Oberhalb war 2008 keine Schüttung festzustellen und auch keine quelltypische Vegetation. Der Auwald am Rinderbach ist geprägt von Schwarzerle und einer Sickernässe anzeigenden Krautschicht, im Westen mehr Esche und ganz im Osten lokal häufig Baumweide. Zwischen Rinderbach und Straße wurde ein Eichenwald aufgeforstet, der eine stark nitrophytische Krautschicht aufweist. Westlich schließt ein Fichtenbestand und daran eine Teichanlage mit parkähnlicher Gestaltung an. Das Gebiet ist Teil des NSG Vogelsangbachtal, das aus mehrern Teilflächen besteht. Neben den auentypischen Lebensräumen ist vor allem die Erhaltung / Optimierung der Buchenwälder an den Talhängen wesentliches Schutzziel und ausschlaggebend für die regionale Bedeutung dieses Gebietes. Dieser Abschnitt des Rinderbaches ist Teil des Biotopverbundes Vogelsangbachtal. Es ist ein weiteres wichtiges Rückzugsgebiet und Trittsteinbiotop für Waldarten mit relativ geringem Minimumareal. Dabei ist es wichtig, dass in der unmittelbaren Umgebung weitere größere Buchenwaldbestände vorhanden sind. Erhaltung der (alten) Buchenbestände durch naturnahe Bewirtschaftung oder besser Aufgabe der Nutzung, Umbau einer kleinflächigen Fichtenkulur (oder der Sukzession überlassen). Erhaltung und Optimierung der Auenlebensräume Fließgewässer und Auenwald. |
Kennung: |
BK-4607-064 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Aue des Vogelsangbaches bei Laupendahl suedlich der Bahnlinie Essen - Ratingen |
Link zur Karte: | BK-4607-064 |
Objektbeschreibung: | Ueber 100m breite, ebene Talaue des Vogelsangbaches, Teilfläche des NSG Vogelsangbachaue an der Grenze zur nördlich benachbarten Stadt Essen (Stadtteil Kettwig-Laupendahl). Im Nordteil dominieren Erlen- und Eschenauwaldreste, der Südteil enthält teils verbuschte Sumpf- und Röhrichtbereiche. Lokal bedeutsam aufgrund der eng verzahnten Auwald-, Sumpf- und Röhrichtbiotope, die in dieser Qualität im Umfeld selten sind. Wichtiger Trittsteinbiotop des NSG Vogelsangbachtal zwischen den anderen NSG-Teilflächen und den ausgedehnten Waldbereichen bei Mintard. Schutz und Erhalt der Auwaldbiotope durch Sukzession, Schutz und Erhalt der Sümpfe und Röhrichte durch Sicherung des Wasserhaushaltes. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.