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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hildener-Heide, suedlich Sandberg <D> (ME-028)

Objektbezeichnung:

NSG Hildener-Heide, suedlich Sandberg <D>

Kennung:

ME-028

Ort: Hilden
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 8,10 ha
Offizielle Fläche: 8,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1938
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Im Gebiet sind folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG
(FFH-Richtlinie) vom 21. Mai 1992 vertreten:

- Moorwaelder (91D1) als prioritaerer Lebensraum,
- Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010).

Die Festsetzung des NSG erfolgt gemaess § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,
insbesondere:

- Wegen der Lage des Gebietes innerhalb des FFH-Gebietes "Hilden-Spoerkelnbruch" - DE 4807-302,
- Zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von Lebensraeumen und zur Foerderung
von Arten, die in den Anhaengen der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie aufgefuehrt sind,
- Zur Erhaltung und Optimierung des Heidemoores,
- Zur Erhaltung und Entwicklung der Bruch- und Moorwaelder,
- Zur Erhaltung von Lebensstaetten und -gemeinschaften seltener und gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten,
- wegen der Bedeutung im Biotopverbund.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4807-0123
Kennung:

BK-4807-0123

Objektbezeichnung:

NSG Hildener Heide

Link zur Karte: BK-4807-0123
Objektbeschreibung: Moorwälder, Erlenbruchwälder, feuchte Eichen- Birkenwälder sowie Feuchtheiderelikte auf Decksanden der Heideterrasse zwischen Hilden und Haan südlich von Jaberg und Sandberg. Nördlich der Itter befindet sich Grünland sowie Brachflächen, zum Teil mit Aufforstungen und lückigen Pappelbeständen. In dem Bruchwaldgebiet Puttersträucher liegen drei Kleingewässer. Das Gebiet südöstlich des Sandbergs (Naturschutzgebiet 8 D) besteht zum größten Teil aus Erlenbruchwald, Moorwald sowie einer Feuchtheidefläche im Norden des Gebiets. In der mit Faulbaum und Moorbirke verbuschten Feuchtheide dominiert das Pfeifengras, das zum Teil hohe Bulte bildet. Die Feuchtheide wird südlich von einem Streifen Moorwald mit Moorbirken, wenig Gagel, Pfeifengras und Torfmoosen abgeschlossen. Weitere Moorwaldbereiche, zum Teil mit Fichten durchmischt, finden sich am westlichen Rand des Naturschutzgebiets 8D. In den anderen feuchten und nassen Waldbereichen kommen moorbirkenreiche Erlenbruchwälder vor. In der Strauchschicht dominiert Faulbaum, in der Krautschicht das Pfeifengras; Adlerfarnbestände sind eingestreut. Im Osten ziehen sich zahlreiche Rinnsale durch den Wald, die nach Osten in einen Graben entwässern. Hier dominiert in der Krautschicht die Winkelsegge. Südlich des Jabergs und südwestlich des Sandbergs (Naturschutzgebiet 8C) dominieren feuchte Eichen-Birkenwälder sowie Erlenbruchwälder und Moorwälder. Weiterhin gibt es trockenere Moorbirkenwälder, in denen Moorbirke und Pfeifengras dominant auftreten, die aber kaum Torfmoose aufweisen. In den Eichen-Birkenwäldern ist die Moorbirke zumeist dominant, weiterhin finden sich wechselnde Anteile von Stieleiche, Sandbirke, Eberesche und Schwarzerle. Die Strauchschicht bilden Faulbaum und Vogelbeere, die Krautschicht überwiegend Adlerfarn und Pfeifengras. Zwei Moorwaldbereiche kommen im Gebiet vor. Ein sehr nasser Moorwald mit Torfmoosen liegt südlich des Jabergs nördlich eines von West nach Ost verlaufenden Weges. In der Baumschicht dominiert die Moorbirke neben der Erle, einige Gagelsträucher finden sich zusammen mit Faulbäumen in der Strauchschicht. Die Krautschicht besteht aus Pfeifengras, als Störzeiger kommt hier ein lückiger Bewuchs mit Schilf vor. In den Moorwaldbereichen bei Püttersträucher kommen die Torfmoose teilweise flächendeckend vor. Mosaikartig eingestreut sind kleine Bereiche mit Schwertlilien. Teilweise erreicht die Erle neben der Moorbirke erhebliche Anteile. Erlenbruchwälder sind zum Teil torfmoosreich mit Pfeifengras in der Krautschicht und einem hohen Anteil an Moorbirke ausgebildet, wie der Bruchwald südwestlich des Sandbergs, östlich eines von Nord nach Süd verlaufenden Weges. Zum Teil bilden Schwertlilien und Seggen, z.B. die Sumpfsegge die Krautschicht wie in dem Bruchwald südlich des Moorwaldes bei Püttersträucher. Ein Feuchtheidekomplex mit einem Gagelbestand sowie Pfeifengrasbulten befindet sich südwestlich des Sandbergs, weitere kleine degenerierte Feuchtheideflächen, liegen westlich eines in Richtung B228 verlaufenden Weges in einem Moorbirkenwald. Weiterhin kommt ein kleines Trockenheidefragment mit Besenheide auf einer abgeholzten Fläche südwestlich des Sandbergs vor. Im Süden des Gebietes schließen sich an den Wald einige Grünlandflächen an. Nördlich der Itter befinden sich lückige Pappelbestände sowie ehemals mit Pappeln bestandene zum Teil aufgeforstete Brachflächen, die einige Feuchtezeiger aufweisen. An die Itter schließen sich im Norden artenarme Grünlandflächen an. Besonders hervorzuheben sind die bedeutenden Gagelbestände und Moorlilienvorkommen in den beiden größeren Feuchtheidekomplexen südöstlich und südwestlich des Sandbergs. Auf einzelnen, wenige Quadratmeter großen abgeplaggten Stellen wächst hier auch der Mittlere und der Rundblättrige Sonnentau. Einzelne Exemplare des seltenen Königsfarns kommen in dem Bruchwaldkomplex bei Püttersträucher vor. Das Gebiet ist eine Teilfläche von mehreren Naturschutzgebieten mit Moor- und Bruchwäldern, feuchten Eichen- Birkenwäldern, naturnahen Sandbächen, Feuchtheiderelikten und Trockenheide sowie Feuchtwiesen. Es bildet mit der Ohligser Heide und dem Further Moor einen Biotopverbund auf der Bergischen Heideterrasse, die sich bis zur Wahner Heide erstreckt. Hauptentwicklungsziele sind hier die Entwicklung der Feuchtheidegebiete durch Entbuschung und Beweidung mit einer Hüteschafherde. In den Moor- und Bruchwälder ist einer Entwässerung entgegenzuwirken sowie in den Wäldern insgesamt der Alt- und Totholzanteil weiter zu fördern. Soweit möglich, sollten Grünlandflächen in Richtung artenreiche Feuchtwiesen entwickelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,06 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,37 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,08 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (1,40 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,00 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,96 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (4,72 ha)
  • Birkenwald <AD0> (7,00 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (4,74 ha)
  • Birken-Moorwald <AD5> (5,74 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (2,70 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,65 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (1,74 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,52 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,57 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,15 ha)
  • Feuchtheide <DB0> (2,63 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (1,41 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,55 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,14 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,11 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Beinbrech (Narthecium ossifragum)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gagel (Myrica gale)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)
Tierarten:
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung der Moor- und Bruchwälder. Erhalt, Optimierung und Ausdehnung der Feuchtheiderelikte. Umwandlung der Nadelholzbestände in standortgerechte Laubholzbestände. Erhöhung des Alt- und Totholzanteils in den Waldbereichen.
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben (FW)
  • freilaufende Hunde (SP)
  • Isolationseffekt (Feuchtheiderelikte)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (Feuchtheide)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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