Inhalt:
Naturschutzgebiet Fraunhofer Steinbruch<A> (ME-030)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Fraunhofer Steinbruch<A> |
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Kennung: |
ME-030 |
Ort: | Erkrath |
Kreis: | Mettmann |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 5,34 ha |
Offizielle Fläche: | 5,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1993 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Im Gebiet sind folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG
(FFH-Richtlinie) vom 21. Mai 1992 vertreten: - Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210), - Schlucht- und Hangmischwaelder (9180) als prioritaere Lebensraeume. Die Festsetzung des NSG erfolgt gemaess Paragraph 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG, insbesondere - Wegen der Lage des Gebietes innerhalb des FFH-Gebietes DE-4707-302 "Neandertal", - Zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von Lebensraeumen, die im Anhang I der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind, - Zur Erhaltung und Wiederherstellung der typischen waerme- und kalkliebenden Steinbruchflora, - Zur Erhaltung der Felswandvegetation, - Zur Erhaltung des Ahorn-Eschen-Schluchtwaldrestes, - Zur Erhaltung von Lebensstaetten und -gemeinschaften seltener und gefaehrdeter Arten. - Als Standort fuer gefaehrdete Biotoptypen (insbesondere Felsformationen, Schluchtwaelder, Kalktrockenstandorte). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-ME-00010 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Fraunhofer Steinbruch und NSG westliches Neandertal |
Link zur Karte: | BK-ME-00010 |
Objektbeschreibung: | Talsohle und südlicher Talhang der Düssel sowie ehemaliger Kalksteinbruch im FFH-Gebiet Neandertal. Die Düssel verläuft im westlichen Teil relativ naturnah parallel der L 357 und des ehemaligen Steinbruchs und quert dann Grünland- und Waldflächen. Hier wurde die Düssel aus ihrem historischen Verlauf an den Talrand verlegt, der ehemalige Verlauf ist als trockener Graben erhalten. Südlich des Gewerbegebietes ist die Düssel stark ausgebaut. Unterhalb ist zeigt sie einen naturnahen Verlauf und mäandriert in der Aue mit einem Bett aus Schotter, Grobschotter und anstehendem Fels. Die Aue wird teils von artenarmen Fettwiesen und -weiden eingenommen, teils von bachbegleitenden Erlen-Eschenwäldern, in deren Krautschicht Brennnesseln und Drüsiges Springkraut dominieren. In einem nicht angebundener Altarm im Nordwesten hat sich ein Weidengebüsch und ein Neophytenflur entwickelt. Auf dem steilen Talhang südlich der Düssel stocken saure und mesophile Buchen- und Buchenmischwälder zum Teil beachtlichen Alters mit Windwurfflächen und verschiedenen Sukzessionsstadien. Am Hangfuß sind Übergänge zum Eichen-Hainbuchenwald festzustellen. Kleinere Teilflächen sind mit Lärche und Fichte bestockt. Westlich des Fraunhofer Steinbruchs, ist ein Ahorn-Eschen-Schluchtwald mit alten Berg-Ulmen vorherrschend, der ein für die Region einzigartiges Vorkommen darstellt. Die Charakterart Hirschzungenfarn wächst dort individuenstark vor allem am Unterhang. Der südliche Talhang ist von zwei Siepen unterbrochen, von denen einer ganz im Buchenwald verläuft und der andere von einer brachgefallenen Extensivweide umgeben ist. Im Osten schließt sich der, seit den 1950er Jahren stillgelegte, Fraunhofer Steinbruch an. Die nordexponierten Kalkfelsen werden von zwei Bermen unterbrochen, auf denen sich ein Pionierwald entwickelt hat. Der südlich Bereich der Steinbruchsohle wird von licht- und wärmeliebenden Kalk-Pionierrasen, Magerwiesen und mageren Säumen eingenommen, welche regelmäßig gemäht werden. Diese werden teilweise von einzelnen hohe Gehölzen beschattet. Im nördlichen Teil der Sohle entwickelt sich aus einem Weißdorngebüsch ein Hainbuchen-Wald mit Vogelkirsche und Bergulme. Hier kommt das im NRW-Flachland stark gefährdete Moos Rhytidiadelphus triquestrus vor, welches halboffene Standorte benötigt und durch die Beschattung gefährdet ist. Der süd-östlichste Teil der Sohle ist im Bereich ehemaliger Gebäude befestigt. Hier wurde ein aufgeständertes Holzhaus als Fledermausquartier errichtet. Am nördlichen Ausgang des Steinbruchs (zur Fundstelle des Neandertalers hin) befindet sich ein kleiner offener Bereich mit südexponierten Felsen, der vom aufkommenden Wald beschattet wird. Bedeutung hat das Gebiet besonders durch seinen ulmenreichen Schluchtwald (prioritärer FFH-Lebensraumtyp 9180), die Kalkpionierrasen (prioritärer FFH-LRT 6110) und Magerwiesen, den naturnahem Bach und das Vorkommen gefährdeter Moose sowie als potentieller Lebensraum für Zauneidechsen. Das Neandertal stellt insgesamt einen regional bedeutenden West-Ost-Vernetzungskorridor dar und ist ein international bedeutsames Gebiet zum Schutz der Natur. Hauptentwicklungsziele sind Erhaltung und Optimierung eines ehemaligen Steinbruchs mit einer teilweise offenen, besonnten Steinbruchsohle als Standort für Kalkpionierrasen und Magerrasen sowie schattigen und offenen Felswänden als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, die Entwicklung der Buchenwälder und der bachbegleitenden Erlen-Eschenwälder, die Entwicklung eines naturnahen Bachlaufs durch Wiederherstellung eigendynamischer Prozesse sowie die Entwicklung artenreicher Talwiesen und -weiden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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