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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rheinufer Monheim <D> (ME-031)

Objektbezeichnung:

NSG Rheinufer Monheim <D>

Kennung:

ME-031

Ort: Monheim
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 76,22 ha
Offizielle Fläche: 76,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des NSG erfolgt gemaess § 23 Abs. 1 Nr. 1 und 3 BNatSchG,
insbesonder:

- Zur Erhaltung eines unbe-festigten Rheinuferabschnittes,
- Zur Erhaltung der Weichholzaue,
- Zur Erhaltung des alten Kopfbaumbestandes,

- Wegen des Vorkommens des Steinkauzes (Brutvogel).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4907-0052
Kennung:

BK-4907-0052

Objektbezeichnung:

NSG Rheinufer Monheim

Link zur Karte: BK-4907-0052
Objektbeschreibung: Westlich von Monheim befindet sich zwischen Rheinufer und dem ehemaligen Deich, der im Süden noch als Leitdeich vorhanden ist, eine ausgedehnte von Grünland geprägte Auenlandschaft. Das überwiegend unbefestigte Rheinufer mit flachen Kies- und Sandflächen weist ein Mosaik aus Pionierfluren, Flutrasen, Rohrglanzgrasröhricht und Hochstaudensäumen auf. Hier kommen größere Bestände des gefährdeten Kleinen Flohkrautes vor. Die Böschungen werden von z.T. blütenreichen, trockenen Säumen bewachsen. In einer temporär wasserführenden Hochflutrinne wächst ein Relikt der Weichholzaue mit einem Mosaik aus Baumweiden, Weidengebüsch, Schilf- und Rohrglanzgras-Röhricht, Schlammfluren sowie ausgedehnten Hochstaudenfluren. Im Süden der Rinne befindet sich eine Pappelanpflanzung. Das Grünland ist als artenarme, frische bis feuchte Mähwiesen, Mähweiden und kleinflächig auch als Weide ausgebildet und wird durch rheinparallele Rinnen leicht reliefiert. Es wird gegliedert durch Pappelreihen und -gruppen, ausgedehnten Kopfweidenbestände, mit teilweise sehr alten Exemplaren. Im Südosten befindet sich ein Pappelforst, in dessen zweiter Baumschicht bereits Eschen dominieren. Entlang der stellenweise vernässten Flutrinne, die sich durch den Wald zieht, wachsen Erlen; in der Krautschicht dominiert das Drüsige Springkraut. Zwei Flächen im Zentrum des Gebietes werden ackerbaulich genutzt, wobei teilweise das angrenzende Schilf bis in den Acker wächst. Im Gebiet befinden sich mehrere Brunnenanlagen. Parallel zum Rheinufer verläuft ein Trampelpfad. Die Bedeutung des Gebietes liegt vor allem in der Bereitstellung von Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten der Auen und Gewässer sowie einer strukturreichen Kulturlandschaft. Die weiten Kies-und Sanduferflächen entlang des Rheins sind Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzen- und Vogelarten, wie dem Flußregenpfeifer. Wasservogelarten wie Spießenten und Gänsesäger, Limikolen wie Grünschenkel, Flußuferläufer und Bekassine nutzen das Rheinufer als Rast- und Nahrungsplatz. Dieser wird jedoch durch die Erholungsnutzung gestört. Die örtlichen Flach- und Ruhigwasserbereiche zwischen den Buhnen stellen einen wichtigen Lebensraum und Trittstein für rheintypische Fischarten dar. Die Weichholzaue in der Flutrinne ist ein auentypischer FFH-Lebensraumtyp und bietet mit dem eng verzahnten Mosaik aus Weidenwald, Röhricht, Hochstauden, Schlammfluren und trockenfallenden Wasserflächen einen hervorragenden Lebensraum für verschiedene Vogelarten und Insekten. Hier finden Teichrohrsänger und Rohrammer ein Bruthabitat. Die stattlichen, alten Kopfweiden sind ein wichtiges Bruthabitat für den gefährdeten Steinkauz. Auf den Wiesen brüten Wiesenpieper und Austernfischer. Als Durchzügler halten sich Braunkehlchen, Steinschmätzer, Baumpieper und Wendehals in dem Gebiet auf. Das Gebiet hat eine wichtige Vernetzungsfunktion im System der naturnahen Rheinauen. Es steht seit der Deichrückverlegung 2003 im Verbund mit dem angrenzenden Monheimer Rheinbogen, der nach der Deichrückverlegung wieder regelmäßig überschwemmt wird. Hauptentwicklungsziele sind die Sicherung der Kopfweidenbestände durch Nachpflanzung und Pflege, die Besucherlenkung insbesondere am Rheinufer zum Schutz der Wasservögel, die langfristige Umwandlung der Pappelwälder in Auenwälder sowie die Umwandlung der Ackerflächen in Grünland. Das Grünland soll weiterhin als Mähwiese und Weide erhalten bleiben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,49 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (6,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (6,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,89 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (3,32 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (6,50 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (0,49 ha)
  • Röhrichte (0,89 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,96 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (6,50 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (6,48 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,01 ha)
  • Weiden-Auengebüsch <BB4> (1,72 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,34 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,98 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,89 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,49 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (17,22 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,51 ha)
  • Fett-Mähweide <EB0a> (4,06 ha)
  • Flutrasen <EC5> (19,40 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,26 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (3,48 ha)
  • Fluss <FO0> (5,13 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (3,32 ha)
  • junge Sukzessions-Ackerbrache <HB0> (0,45 ha)
  • Deich mit Extensivgrünland <HE4> (0,69 ha)
  • Gewässerbegleitender trockener Saum bzw. Hochstaudenflur, linienförmig <KB2> (0,62 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,34 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,24 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ulme Sa. (Ulmus minor agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kleines Flohkraut (Pulicaria vulgaris)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge Sa. (Carex acuta agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Tierarten:
  • Austernfischer (Haematopus ostralegus)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines naturnahen Rheinuferabschnittes als Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten, insbesondere der Wasservögel sowie als Standort von Flussröhrichten.
    Erhaltung der Weichholzaue und Röhrichte in der Flutrinne.
    Erhaltung des alten Kopfbaumbestandes als Habitat des Steinkauzes durch regelmäßigen Schnitt und Nachpflanzungen.
    Lenkung der Erholungsnutzung
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erholungsverkehr lenken
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Kopfbaumpflege
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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