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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Huehnerbachtal <A> (ME-042)

Objektbezeichnung:

NSG Huehnerbachtal <A>

Kennung:

ME-042

Ort: Haan
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 24,42 ha
Offizielle Fläche: 24,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung dieses NSG erfolgt gemaess Paragraph 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,
insbesondere

- Zur Erhaltung des weitgehend naturnah maeandrierenden Bachlaufes,
- Wegen der Roehricht- und Seggenbestaende,
- Wegen der Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren,
- Wegen der Bruch- und Auenwaldfragmente,
- Wegen der Quellen und Quellbaeche,
- Wegen der strukturreichen Waldflaechen,
- Zur Erhaltung von Lebensstaetten und Lebensgemeinschaften seltener und gefaehrdeter
Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4807-0002
Kennung:

BK-4807-0002

Objektbezeichnung:

Naturschutzgebiet Hühnerbachtal bei Haan

Link zur Karte: BK-4807-0002
Objektbeschreibung: Das NSG Hühnerbachtal erstreckt sich südlich der A46 entlang des hier stark in die Landschaft eingesenkten Hühnerbaches zwischen der Bahnlinie im Osten und einer ca. 1700 m weiter im Westen folgenden Kreisstraße. Das Gebiet hat heute einen naturnahen Waldcharakter. Der Hühnerbach zeigt hier ein weitgehend natürlich mäandrierendes Bachbett. Die zumeist feuchte Talsohle wird geprägt durch flächige, den Hühnerbach begleitende Auwälder, einigen offen gehaltenen Naßgrünland-Parzellen mit Röhrichten und kleinen Großseggenriedern, stark verbuschten sonstigen Grünlandbrachen und wenigen Kleingewässern. Die Erlenwälder gehen an den Rändern teils in Quellwälder über, im zentralen Bereich besteht auch ein von Hybridpappel geprägter Bestand. Nahe dem westlichen Gebietszugang findet sich eine durch (kürzliche?) Intensivierung einer Glatthaferwiese entstandene Weidelgras-Wiese, an dessen Nordrand sich noch eine kleine seggenreiche Feuchtbrache findet. In diesem Umfeld wurde bei früheren Untersuchungen die Herbstzeitlose registriert. Ein aufgelassener und teilbeschatteter Fischteich im Westen ist jetzt naturnah durch Röhricht- und Wasserlinsendecken geprägt und dient im Frühjahr als wichtiges Amphibien-Laichgewässer. Weiter östlich folgt mitten in der Aue ein an die Besiedlung anschließendes Gartengelände mit weiteren gefassten Kleingewässern, die mit florenfremden Arten und Fischen besetzt sind. Buchen- und Eichenmischbestände dominieren auf den recht steilen Talrandkanten. Diese naturnah wirkenden Wälder werden oft durch Altholz, einem frequenten Vorkommen der Stechpalme (Ilex) und einer recht artenarmen und lückigen Krautschicht bestimmt. Als Folge älterer Brachen oder ungeregelter Waldnutzungsformen kommt an wenigen randlich gelegenen Flächen die Birke, oft zusammen mit der Stiel-Eiche, zur Dominanz. Das nördliche, zum Weiler "Vogelsang" führende Bachtal ist gewässerbaulich stärker überprägt, besonders durch Reste früherer Teichanlagen. Daneben fallen hier Dominanzbestände von Neophyten (Japanischer Staudenknöterich) zusammen mit angepflanztem Bambus (Fargesia spec), sowie einer Robinienhecke negativ auf. Ein weiteres Nebental ohne Fließgewässer mit einer am Nordrand gelegenen Obstwiesenbrache öffnet sich nahe der Bahnlinie nach Norden. Das Gebiet weist ein regional bedeutendes Biotopmosaik naturnaher Biotope um den Hühnerbach auf. Es ist ferner ein wichtiges Element der lokalen West-Ost-Biotopvernetzung. Ziel der weiteren Entwicklung ist die Sicherstellung einer naturnahen Entwicklung bei Zurückdrängung florenfremder Arten und einer extensiven Pflege eingestreuter Feuchtgrünlandflächen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,09 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (8,81 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,44 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (2,60 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,67 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,60 ha)
  • Röhrichte (0,13 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,44 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,09 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,35 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,47 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,98 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,22 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,67 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (2,94 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (0,15 ha)
  • Böschungshecke <BD4> (0,24 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,13 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,04 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,47 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,44 ha)
  • Teich <FF0> (0,09 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (2,60 ha)
  • Ziergarten <HJ1> (0,66 ha)
  • Streuobstbrache <HK9> (0,24 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,24 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula) <RL R>
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dünnährige Segge (Carex strigosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Beinwell i.e.S. (Symphytum officinale subsp. officinale)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seerose (unbestimmt) (Nymphaea spec.)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Fadenmolch (Triturus helveticus)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Grosser Abendsegler (Nyctalus noctula)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines tief eingeschnittenen, naturnahen Bachtales
    mit Feuchtgrünland/Roehrichten, naturnahen Waldbestaenden und
    Kleingewaessern als Lebensraum fuer Pflanzen und Tiere
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Freizeitaktivitaeten
  • gaertnerische Gestaltung (Gartennutzung auf Auenstandort)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Arten
  • Verlandung (Laichgewässer Amphibien)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlage eines Kleingewaesser
  • Beseitigung unerwuenschter Pflanzen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
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