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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ratinger Sandberge <B> (ME-050)

Objektbezeichnung:

NSG Ratinger Sandberge <B>

Kennung:

ME-050

Ort: Ratingen
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 7,48 ha
Offizielle Fläche: 7,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung dieses Naturschutzgebietes erfolgt gemäß § 23 Abs. 1Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,

insbesondere:

- zur Erhaltung der Trocken- und Magerrasen,
- zum Erhalt der Sumpiflächen, Seggenrieder und Röhrichtbestände,
- zum Erhalt von Kleingewässern,
- zur Wiederherstellung von vegetationsarmen Rohbodenstandorten,
- wegen des Vorkommens von Biotoptyp nach § 62 LG NW,
- zur Erhaltung von Lebensstätten und gemeinschaften seltener und gefährdeter und Pflanzenarten,
- wegen der Strukturvielfalt.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4707-0138
Kennung:

BK-4707-0138

Objektbezeichnung:

NSG Ratinger Sandberge

Link zur Karte: BK-4707-0138
Objektbeschreibung: Die Ratinger Sandberge umfassen 7,5 ha und befinden sich südöstlich der Ratinger Kernstadt. Es handelt sich um ein ehemaliges Sandabbaugebiet, das seit 1972 nicht mehr genutzt wird. Das Gebiet ist durch einen Zaun gesichert und unzugänglich. Im Süden und Südosten ist es durch die Autobahn A44, im Norden durch einen Friedhof und eine Kompostieranlage und im Westen durch ein Wohngebiet eingegrenzt. Das Gelände ist von Norden nach Süden, zur Autobahn hin, abschüssig. Durch Sukzession ist das Gebiet weitgehend bewaldet mit vereinzelten, kleinflächigen Offenlandbiotopen. Im Westen des Gebiets befinden sich Kiefern-, Erlen- und Birkenmischwald. Im Nordwesten, an den Friedhof angrenzend sind zwei kleinflächige, mit Erlenwald umschlossene Heiderestflächen zu finden. Im Zentrum liegt ein größerer Eichen-Birkenwald. Darin gibt es eine kleine Lichtung mit Flohkraut-Hochstaudenflur, die von Gebüschen umschlossen ist. Im Osten hat sich in einer großflächigen feuchten Senke Weidenbruchwald mit mosaikartig eingestreuten offenen Wasserflächen etabliert. Nach Norden schließt sich ein kleinflächiger Röhrichtbestand an. Dieser ist von einem Weidenbruchwald-Gürtel und einem Gürtel aus Erlen-Bruchwald umgeben. Umschlossen wird dieser Komplex von Laubmischwald und Pappelmischwald. Im Süden befindet sich ein offenerer Bereich mit Rasen-Großseggenried, Feuchtgrünland und brachgefallenem Magergrünland mit vereinzelten Gebüschen. Nördlich und westlich von diesem offenerem Biotopkomplex grenzt Weidenbruchwald an. Die Ratinger Sandberge sind aufgrund der gut ausgeprägten feuchten Waldbiotope, Seggenriede und Kleingewässer bedeutsam für feuchte Standorte bevorzugende Tier- und Pflanzenarten, beispielsweise Flohkraut, Teichhuhn und verschiedene Amphibien-Arten z.B. Berg- und Teichmolche. Durch natürliche Sukzession sind die ursprünglich im Gebiet vorhandenen Rohbodenstandorte bis auf wenige kleinflächige Bereiche zugewachsen. Die ehemals dort vorkommenden Zauneidechsen konnten trotz intensiver Suche 2010 nicht mehr nachgewiesen werden. Sandlaufkäfer sind auf diesen Reliktflächen aber vorhanden. Besondere Bedeutung hat das Gebiet aufgrund des Mosaiks aus nassen, trockenen und mageren Lebensräumen und dem Nebeneinander von offenen und bewaldeten Flächen. Diese hohe Strukturvielfalt und die vorhandenen Ameisen sind förderlich für den im Gebiet nachgewiesenen Grünspecht. Die nassen Bereiche bieten den im Umfeld (Kompostieranlage) nachgewiesenen Ringelnattern feuchte Teilhabitate. Aufgrund der Abgrenzung durch die Autobahn und die Siedlungsflächen ist das Gebiet weitgehend isoliert. Für die im Ratinger Raum vorkommenden Ringelnattern tragen die Ratinger Sandberge zur Biotopvernetzung bei, problematisch hierfür ist jedoch die Isolierung. Diese Unzugänglichkeit führt jedoch auch dazu, dass die Ratinger Sandberge einen störungsarmen Rückzugsort in einem sonst stark besiedelten Raum darstellen. Durch Entbuschungsmaßnahmen und anschließende regelmäßige Beweidung oder Mahd sollen die offenen Bereiche freigehalten werden, um die mosaikartigen Biotopkomplexe zu erhalten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,31 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,91 ha)
  • Suempfe (0,16 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,66 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,31 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,71 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (0,53 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,57 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,09 ha)
  • Weiden-Bruchwald <AE3> (0,91 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,14 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,64 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,37 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,66 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,41 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,16 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,04 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,16 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Niederliegendes Johanniskraut (Hypericum humifusum)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Sparriges Torfmoos (Sphagnum squarrosum)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Streifensternmoos (Aulacomnium palustre)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt der Sumpfflächen und Seggenrieder
    Wiederherstellung trockener und magerer Offenlandbiotope
    Erhalt der Strukturvielfalt
Gefährdungen:
Maßnahmen:
  • Heide wiederherstellen, anlegen, optimieren
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