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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bachtäler von Hasselbach und Conesbach <B> (ME-052)

Objektbezeichnung:

NSG Bachtäler von Hasselbach und Conesbach <B>

Kennung:

ME-052

Ort: Ratingen
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 26,08 ha
Offizielle Fläche: 26,00 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung dieses Naturschutzgebietes erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,

insbesondere:

- zur Erhaltung und Wederherstellung naturnaher Bachläufe,
- zur Erhaltung der naturnahen Quellbereiche,
- zur Erhaltung der Röhricht- und Seggenbestände,
- zur Erhaltung des z.T. mageren Feucht- und der Feuchtbrachen,
- zur Erhaltung der Kleingewässer,
- zum Erhalt und zur Entwicklung naturnaher Auenwälder,
- zur Erhaltung der strukturreichen Hangwälder
- zur Erhaltung von Lebensstätten und gemeinschaften seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten,
- wegen des Vorkommens von gefährdeten der Roten Liste NRW und Biotoptypen nach § 62 LG NW,
- dem Vorhandensein eines seltenen und typischen Biotopkomplex,
- aufgrund der hohen Bedeutung im Biotopverbund des Schwarzbachtales,
- wegen des hohen Entwicklungspotenzials.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4707-005
Kennung:

BK-4707-005

Objektbezeichnung:

Hasselbach mit Nebentälern von Diepensiepen bis zum Schwarzbachtal einschließlich NSG "Bachtäler von Hasselbach und Conesbach"

Link zur Karte: BK-4707-005
Objektbeschreibung: Der Hasselbach hat sich in eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Landschaft eingeschnitten. Das Tal und vielfach auch die Talhänge sind von Grünlandnutzung geprägt. Ackerflächen fehlen völlig im Talgrund. Diverse Kleingehölze gliedern das Gebiet, so sind vor allem die Talkanten mit häufig alten Baumhecken bzw. Feldgehölzen meist bodenständiger Gehölze bestanden. Am Südende des Conesbachtales überwiegt in einem Feldgehölz die Pappel mit nitrophytischem Unterwuchs. Auch die hier befindliche Quelle ist von nitrophytischen Hochstauden überwachsen und 2008 ohne Schüttung. Neben häufig extensiv mit Pferden oder Rindern bzw. Ziegen (Conesbachtal) beweideten Nass- und Fettweiden sind auch größere Flächen brachgefallen und dann mit einem geschlossenen Schilfbestand, Seggenriedern oder seggen- und binsenreichen Brachestadien bewachsen (gesetzlich geschützter Biotop). Trotz extensiver Beweidung kommt die Schwarzerle auf den nassen Grünlandflächen z. T. stark auf, so dass sich z. B. im Westen der des Gebietes dichte Bestände im Dickungsalter etabliert haben. Der Hasselbach und seine Nebenbäche werden meist von Ufergehölzen begleitet, z. T. sind Auenwälder (gesetzlich geschützter Biotop) ausgebildet. Letztere sind häufig sickernass. Der Hasselbach und seine Nebenbäche sind nur abschnittsweise naturnah, häufig begradigt und mit Ufer- und z. T. auch Sohlenverbau. Das Ökosystem Fließgewässer wird außerdem durch zahlreiche Teichanlagen innerhalb und außerhalb des Gebietes belastet. Der sich im Hasselbachtal findende Biotopkomplex aus Nassgrünland, Sümpfen, Rieden, Auwäldern und Hangwäldern mit typischen Arten dieser Lebensräume ist für den Naturraum repräsentativ und in hohem Maße schutzwürdig. Das Gebiet hat als Teil des Schwarzbachtalsystems eine regionale Bedeutung für den Biotopverbund und als Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen verschiedener Habitatansprüche wie insbesondere Arten der Sümpfe und Riede einschließlich Feuchtgrünland sowie Arten der Auwälder und naturnaher Hangwälder mit älterem Gehölzbestand. Der hier noch vorhandene Komplex verschiedener schutzwürdiger bzw. geschützter Biotope ist durch geeignete Maßnahmen zu erhalten und weiter zu entwickeln. Vor allem die Gewässerstrukturgüte des Hasselbaches und seiner Nebengewässer ist durch naturnahen Gewässerumbau deutlich zu verbessern. Intensiv genutzte Grünlandflächen sind zu extensivieren, auf Brachen ggf. die Bewirtschaftung wieder aufzunehmen bzw. die Sukzession zum Auwald zuzulassen. Standortfremde Gehölze sollten naturnah umgebaut werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,71 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (9,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Sekundärstandorten <NCA1-ung.> (1,17 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (5,89 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,98 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,31 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,71 ha)
  • Röhrichte (1,17 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,27 ha)
  • Suempfe (0,17 ha)
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,60 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,11 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (2,29 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (6,55 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,98 ha)
  • Baumhecke, ebenerdig <BD6> (0,66 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,98 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,17 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,17 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,55 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,48 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (3,78 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,62 ha)
  • Teich <FF0> (0,98 ha)
  • Bach <FM0> (0,98 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,31 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hain-Rispengras (Sa.) (Poa nemoralis agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Greiskraut Sa. (Senecio aquaticus agg.)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Feuchtbiotopkomplexes und von Hangwäldern sowie Optimierung des Biotopverbundes bis zum Schwarzbachtal
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers (Teichwirtschaft)
  • Drainage
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (z.B. Pappelforst)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederaufnahme urspruenglicher Nutzung nach Nutzungsaenderung
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