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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schönheitsbachtal und Mauerbachtal <B> (ME-054)

Objektbezeichnung:

NSG Schönheitsbachtal und Mauerbachtal <B>

Kennung:

ME-054

Ort: Ratingen
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 10,05 ha
Offizielle Fläche: 10,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung dieses Naturschutzgebietes erfolgt gemäß § 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,

insbesondere:

- zur Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Bachläufe,
- zur Erhaltung der naturnahen Quellbereiche,
- zur Erhaltung der Röhricht- und Seggenbestände,
- zur Erhaltung des Feuchtgrünlandes und der Feuchtbrachen,
- zur Erhaltung der Kleingewässer,
- zur Erhaltung und zur Entwicklung naturnaher Auenwälder,
- zur Erhaltung der strukturreichen Hangwälder,
- zur Erhaltung von Lebensstätten und gemeinschaften seltener und gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten,
- wegen des Vorkommens von gefährdeten Pflanzengesellschaften der Roten Liste NRW
und Biotoptypen nach § 30 BNatSchG,
- wegen dem Vorhandensein eines seltenen und typischen Biotopkomplexes,
- aufgrund der hohen Bedeutung im Biotopverbund des Schwarzbachtales.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ME-00015
Kennung:

BK-0002

Objektbezeichnung:

NSG Schönheitsbachtal und Mauerbachtal

Link zur Karte: BK-0002
Objektbeschreibung: Das schmale Muldental des Mauerbaches (gesetzlich geschützter Biotop) ist einschließlich der Talhänge fast vollständig bewaldet. An den Hängen stockt ein älterer Buchenmischwald (FFH-LRT), der am Talgrund in einen meist von Eschen dominierten Auwald (abschnittsweise gesetzlich geschützter Biotop und FFH-LRT) mit Arten auch des Eichen-Hainbuchenwaldes übergeht. Im Norden (in Höhe Hof Buschkamp) ist eine 2002 noch als Kohldistelwiese kartierte Grünlandfläche brachgefallen und völlig mit Großer Brennnessel und Drüsigem Springkraut zugewachsen. Das Tal des Schönheitsbaches ist südlich des Schönheitshofs von Rasen-Großseggenried geprägt, welches sich aus brachgefallenem Feuchtgrünland entwickelt hat. An den Hängen und weiter südlich schließen sich feuchte und trocken Hochstauden- und Neophytenfluren an, die am Hang auch in Brombeergebüsch übergehen. Kleinflächig wachsen in der Aue des Schönheitsbachs und in dem östlichen Quellbachtal bachbegleitende Erlen-Eschenwälder (gesetzlich geschützter Biotop), welche in der Krautschicht von Riesenschachtelhalm geprägt werden. Im Übergang zum östlichen Seitental befindet sich ein Rispenseggensumpf (gesetzlich geschützter Biotop). Das Seitental ist von ruderalisiertem Schilfröhricht geprägt. Südlich Großbuschhaus findet sich am oberen Talende ein ebenfalls schon recht stark ruderalisiertes Rasen-Großseggenried. Das westliche Quellbachtal am Reiterhof Landfrieden ist bewaldet. Ein großer Teil des großflächig von Riesen-Schachtelhalm geprägten Auenwaldes (gesetzlich geschützter Biotop) ist hier in einem Gebüschstadium (Strauchweiden). Der Quellbach ist teilweise stark eingetieft und wird von Entwässerungsgräben gespeist. Das Gebiet ist mit einer Vielzahl von gesetzlich geschützten Feuchtbiotopen wie naturnahem Bachlauf, Quellbereichen, Auwäldern, Röhrichten, Seggenrieden sowie Feuchtbrachen und älteren und strukturreichen Hangwäldern inmitten einer intensiv genutzten Landschaft ausgesprochen schutzwürdig und repräsentativ für den Naturraum. Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden hier ein Rückzugsgebiet. Auch durch die unmittelbare Anbindung an das Schwarzbachtal hat das Gebiet eine regionale Bedeutung. Für den regionalen Biotopverbund sind die beiden Bachtäler im Zusammenhang mit dem Talsystem des Schwarzbaches von herausragender Bedeutung. Im Vordergrund steht die Wiederherstellung, Erhaltung und Optimierung der schutzwürdigen bzw. geschützten Biotope. Dringender Handlungsbedarf besteht auf den großflächigen ruderalisierten Feuchtgrünlandbrachen im Schönheitsbachtal. Hier sind Neo- und Nitrophyten zurückzudrängen (mindestens eine Schnittnutzung im zeitigen Sommer vor Samenreife insbesondere des Indischen Springkrauts oder alternativ Beweidung nach erstmaligem Pflegeschnitt). Auch die Gewässerstrukturgüte des Schönheitsbaches ist durch geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Die Wälder sollten naturnah bewirtschaftet werden oder ungenutzt bleiben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,14 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,34 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,08 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,31 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,03 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,07 ha)
  • Röhrichte (0,64 ha)
  • Suempfe (0,66 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (2,10 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,05 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (0,06 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,03 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,08 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,06 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,16 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,21 ha)
  • Weidenmischwald mit nicht heimischen Baumarten <AE5> (0,12 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,13 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,11 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,84 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,43 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,43 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,07 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend nicht heimischen Straucharten <BB12> (0,02 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,74 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,58 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,03 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,13 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,61 ha)
  • Bulten-Großseggenried <CD2> (0,05 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,64 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,25 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,01 ha)
  • Bach <FM0> (NaN ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (NaN ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,04 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,63 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,71 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,67 ha)
  • Rad-, Fussweg <VB5> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell Sa. (Symphytum officinale agg.)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Liguster (unbestimmt) (Ligustrum spec.)
  • Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiden-Spierstrauch (Spiraea salicifolia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Im Vordergrund steht die Wiederherstellung, Erhaltung und Optimierung der schutzwürdigen bzw. geschützten Feuchtbiotope und Hangwälder. Auch die Gewässerstrukturgüte des Schönheitsbaches ist durch geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers (Teichanlage)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Neophyten beseitigen
  • Wiederaufnahme urspruenglicher Nutzung nach Nutzungsaenderung
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