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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Finkenberger Bruch (MG-010)

Objektbezeichnung:

NSG Finkenberger Bruch

Kennung:

MG-010

Ort: Moenchengladbach
Kreis: Moenchengladbach
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 28,95 ha
Offizielle Fläche: 29,40 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzwecke

- Schutz, Erhaltung und Regeneration des Feuchtgebietes als Quellbereich der Niers,
- Sicherung und Entwicklung der Auen- und Bruchwald-Vegetation, der standorttypischen
Hochstaudenfluren, der Kleingewaesser und Teiche,
- Sicherung und Wiederherstellung eines naturnahen Verlaufes der Niers einschliesslich
einer ausreichenden Wasserfuehrung,
- Erhaltung von Althoelzern und Kopfbaeumen,
- Erhalt und Wiederherstellung von Obstwiesen,
- Erhaltung, Stabilisierung und Weiterentwicklung der kleinraeumigen Biotopstrukturvielfalt und
damit der besonderen Eigenart und Schoenheit des Gebietes, Erhaltung und Wiederherstellung
einer artenreichen Gewaesserfauna und -flora,
- Erhaltung von seltenen und gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensraeume,
- Erhaltung und Wiederherstellung extensiv genutzter Feuchtwiesenbereiche,
- Erhaltung und Ausbau dieses Biotopbandes unter besonderer Beruecksichtigung der tragenden
Funktionen im Biotopverbundsystem,
- Wiederherstellung und Schutz von oekologischen Funktionen, die durch anthropogene Nutzungen
oder Massnahmen beeintraechtigt sind, mit dem Ziel, dauerhafte Lebensvoraussetzungen fuer z. T.
seltene Pflanzen und Tierarten zu schaffen, die auf das natuerliche Leistungsvermoegen dieser
Feuchtstandorte angewiesen sind.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-MG-00014
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Finkenberger Bruch

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das in der Niersaue gelegene NSG umfasst einen größeren, ehemaligen Auenwaldkomplex mit Weiden-, Erlen- und Eschen-Auwald in verschiedenen Altersstufen. Grauweidengebüsch und Reste von Röhricht und Feuchtgrünlandbrachen bereichern den Biotopkomplex. Vor allem im Bereich einer historischen Grabenanlage stockt noch Hybridpappelforst mit nachwachsenden Erlen. Die einstigen Entwässerungsgräben sind heute angestaut und werden mit Sümpfungswasser geflutet, wodurch vor allem die zentrale Auenzone mit Oberflächenwasser versorgt wird. Der erhoffte Wiedervernässungs-Efekt hat sich allerdings nicht eingestellt, sodass große Teile der ehemaligen Bruch- und Auwälder inzwischen fast flächendeckend mit Brennnesseln oder Brombeeren bewachsen sind. Typische Arten der Nass- und Feuchtwälder sind fast nur noch in der Nähe von Gräben zu finden. Auch die Röhrichtbestände sind mittlerweile so trocken gefallen, dass sie von Brennesseln und Kletten-Labkraut überwuchert werden. Durch Kopfweiden und andere Gehölze strukturiertes Grünland findet sich vor allem im südlichen und östlichen Teil des Gebietes zwischen dem Wald und der A 46. Es ist von zeitweise wasserführenden Gräben durchzogen. Ein Quellbereich mit Röhricht und Gräben mit Fließgewässervegetation werden ebenfalls durch eine Sümpfungswasser-Einleitung gespeist wird. Angrenzend an die umgebenden Siedlungsbereiche im Osten und Nordwesten ist das Weidegrünland durch zahlreiche Obstbäume bereichert. Die Niers fließt begradigt am Ostrand des Auwaldbereichs entlang. Im südlichenTeil des NSG wurde sie mittlerweile renaturiert. Durch Sauberwassereinleitung beginnen sich auch hier Wasserpflanzengesellschaften zu entwickeln. Trotz der stark abgetrockneten Auenwaldbereiche stellt der Finkenberger Bruch in der Niersaue ein wertvolles Relikt dar. Zudem besitzt das Gebiet nach der Renaturierung der Fließgewässer und der damit verbundenen Wiederherstellung der Überflutungsdynamik ein hohes Entwicklungspotential. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von Waldgebieten stellt der Niersbruch zudem mit seinen restlichen Auwaldpopulationen eine wertvolls Trittsteinbiotop des regional bedeutsamen Schutzgebietsystems entlang der Niers dar. Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses geschlossenen Waldgebietes mit seinen angrenzenden Grünländern haben im Naturraum einen hohen Stellenwert. Die Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Entwicklung standortgemäßer Waldgesellschaften sowie den Erhalt der Feuchtwaldrelikte durch Fortführung der Wiedervernässungsmaßnahmen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (19,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (5,89 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,81 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,62 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,26 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,16 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,46 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (4,76 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,64 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (1,35 ha)
  • Weidenwald <AE0> (2,42 ha)
  • Weidenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AE1> (0,28 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,02 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,18 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (3,93 ha)
  • Eschenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AM6> (0,21 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,61 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,29 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,67 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (0,05 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,05 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,06 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,87 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,50 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,07 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,00 ha)
  • Mühlenteich, Gräfte <FF3> (0,40 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,26 ha)
  • Graben <FN0> (0,54 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (0,05 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,22 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,62 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (1,07 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,28 ha)
  • Landwirtschaftliche Hof- und Gebäudefläche <SB5> (0,06 ha)
  • Werksstrasse <VB0a> (0,43 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Echte Zaunwinde (Calystegia sepium subsp. sepium)
  • Gewöhnliche Schlehe i.e.S. (Prunus spinosa s.str.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleinblütige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut i.e.S. (Galium palustre s.str.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
  • Wasser-Braunwurz (Scrophularia auriculata)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras i.e.S. (Agrostis stolonifera s.str.)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata subsp. glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und ökologische Optimierung einer strukturreichen Bachniederung mit Feucht- und Nasswäldern, Röhricht, Kleingewässern, Obstwiesen und Kopfbäumen als Teil eines regional bedeutsamen Schutzgebietssystems entlang der Niers
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Grundwasserabsenkung
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rodung (FW) (Obstbäume)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Auf den Stock setzen, abschnittsweise
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Aufforstung
  • keine Beweidung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Obstbaumpflege
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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