Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Wambachtal und Oembergmoor (MH-004)

Objektbezeichnung:

NSG Wambachtal und Oembergmoor

Kennung:

MH-004

Ort: Muelheim an der Ruhr
Kreis: Muelheim an der Ruhr
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 194,14 ha
Offizielle Fläche: 194,60 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1982
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung eines in weiten Teilen noch naturnahen Bachtales,
- Zur Erhaltung und Entwicklung des vielfaeltigen Biotopkomplexes mit in NRWW gefaehrdeten
Biotoptypen,
- Wegen des Vorkommens zahlreicher, in NRW gefaehrdeter oder bedrohter Tier- und Pflanzenarten
und Pflanzengesellschafte,;
- Zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensraeumen fuer insbesondere an feuchte und nasse Standorte
gebundene Tier- und Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften,
- Wegen der Bedeutung des Bachtales als regional bedeutsamer Biotopverbundkorridor,
- Wegen der besonderen Eigenart und Schoenheit des Landschaftsraumes mit seinen vielfaeltigen
Biotopstrukturen,
- Zur Erhaltung einer noch gut strukturierten baeuerlichen Kulturlandschaft entlang von Teilabschnitten
des Wambaches.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4607-0020
Kennung:

BK-4607-0020

Objektbezeichnung:

Wambachtal und Oembergmoor

Link zur Karte: BK-4607-0020
Objektbeschreibung: Das südöstlich von Duisburg gelegene Waldgebiet entspricht der NSG-Abgrenzung "Wambachtal und Oembergmoor". Das im Norden liegende Oembergmoor ist derzeit nahezu vollständig bewaldet. Lediglich ein etwa 500 m² großer Bereich wird von einem gehölzfreien Übergangsmoor eingenommen. Charakteristische Arten wie Vaccinium oxycoccus und Erica tetralix, die während der Kartierung von 1993 noch erfasst wurden, konnten nicht mehr nachgewiesen werden. Gleiches gilt für Juncus squarrosus und J. bulbosus. Stattdessen hat die Flatter-Binse als typischer Eutrophierungszeiger inzwischen weite Teile der Fläche erobert. Die übrigen Bereiche werden von Pfeifengras dominiert. Der angrenzende Moorbirken-Bruchwald zeichnet sich lokal durch dicke Torfmoospolster aus. Neben dem bestandsprägenden Pfeifengras sind aber auch noch weitere gesellschaftstypische Arten vertreten. In weiten Teilen des Gebietes wird die Krautschicht allerdings von Adlerfarn eingenommen, der auf gestörte Standortverhältnisse hinweist. Torfmoose lassen sich hier nicht mehr verzeichnen. Kleinflächig hat sich ein Moorbirken-Faulbaum-Gebüsch ausgebildet. Die nähere Umgebung des Oembergmoores wird zumeist von alten Buchenbuchenbeständen eingenommen, in deren Strauchschicht die Stechpalme teilweise dominant vertreten ist. Vielerorts ist Totholz vorhanden. Im Nordosten des NSG befindet sich der Oberlauf des Wambaches, der sich in diesem Abschnitt durch eine stark mäandrierende Gestalt auszeichnet. Prall- und Gleithänge sind vorhanden. An die bachbegleitenden Erlenbestände grenzen häufig Hainbuchen an. Auf den höher gelegenen Standorten stocken Buchen. Eichen sind zumeist beigemischt. Bachabwärts, westlich der Winsterstraße, schließt sich ein Gewässerabschnitt an, der stark durch Freizeitaktivitäten (Gelände-Radfahrer, Reiter und Spaziergänger) beeinträchtigt wird. Die Krautschicht ist dementsprechend spärlich entwickelt. Vielerorts fehlt sie sogar. Südlich der Markenstraße schließt sich das ehemalige NSG "Wambach Niederung" an. Neben alten (Eichen-)Buchenbeständen herrschen junge Buchenforste mit nahezu fehlender Krautschicht vor. Eine üppige Krautschicht findet sich dagegen an den unverbauten Flachufern eines kleinen Baches, der von Nordwesten in den Wambach mündet. Der Wambach ist im oberen Abschnitt der Niederung weitgehend naturnah. Im unteren Bereich durchfließt er ein begradigtes Bachbett. Hier verläuft in unmittelbarer Nähe zum Ufer ein Trampelpfad. Bachabwärts prägen Fett-Wiesen und Weiden das Landschaftsbild. Der Wambach wird in diesem Gebiet beidseitig von Gehölzen gesäumt. Uferbefestigungen verhindern eine natürliche Dynamik des Fließgewässers. Nachdem der Wambach das große Grünlandareal verlassen hat, fließt dieser in einem naturnahen Bachbett bis zur Autobahn 3, die das BK nach Westen begrenzt. Kurz darauf mündet der Wambach in den "Entenfang". Der Unterlauf des Wambaches ist von vielen verschiedenen Laubholzbeständen umgeben. Strukturreiche Eichenwälder herrschen vor. Daneben lassen sich aber auch kleine Buchen-, Erlen-, Roteichen- und Hainbuchenbestände verzeichnen. Letzteren sind lokal Eichen beigemischt. Die Schutzwürdigkeit des Gebietes begründet sich insbesondere mit dem über weite Strecken naturnah verlaufenden Wambach sowie seiner strukturreichen Zuflüsse (u. a. Unterlauf des Schengerholzbaches). Von besonderem ökologischem Wert sind zudem die torfmoosreichen Pfeifengras-Birkenwälder des Oembergmoores sowie die angrenzenden Buchenwälder. Daneben ist ein teilweise anmooriger Erlensumpf östlich "Auf dem Böllenroth" hervorzuheben, der trotz seiner geringen Flächenausdehnung einige seltene Pflanzenarten aufzuweisen hat. Darunter fällt beispielsweise das Gegenblättrige Milzkraut, als typische Art quelliger Standorte. Weitgehend naturnahe Fließgewässer und strukturreiche Laubwälder stellen im Ballungsraum Ruhrgebiet wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten dar. Darüber hinaus nehmen sie als Trittstein- bzw. Vernetzungsbiotop eine wichtige Funktion ein und haben für den Biotopverbund eine herausragende Bedeutung. Oberstes Ziel der Entwicklungsmaßnahmen sollte eine durchgängig naturnahe Fließgewässergestaltung sein. Darüber hinaus ist eine Förderung bzw. Optimierung bachbegleitender Erlenbestände anzustreben. Ein hohes Entwicklungspotential besteht diesbezüglich insbesondere im Norden des Gebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (51,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (54,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (2,78 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Hochmoore, Uebergangsmoore und Torfstiche (nicht FFH-LRT) <NCA0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (3,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,29 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,82 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,83 ha)
  • Moore (NaN ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (77,68 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (8,74 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (3,80 ha)
  • Eichenwald <AB0> (15,00 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,80 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,80 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,29 ha)
  • Erlen-Sumpfwald <AC6> (0,13 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,50 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (2,49 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,50 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,90 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (5,80 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (3,50 ha)
  • Kiefernmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AK3> (1,50 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (1,50 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (1,80 ha)
  • Ahornwald <AR0> (2,80 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (1,80 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,50 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,50 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,80 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,00 ha)
  • Hochmoor, Übergangsmoor <CA0> (NaN ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,05 ha)
  • Fettwiese <EA0> (5,50 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,05 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,05 ha)
  • Teich <FF0> (0,10 ha)
  • Bach <FM0> (0,10 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (3,33 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (1,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissflockiger Sumpfhäubling (Galerina paludosa)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung der naturnahen Fließgewässerabschnitte sowie der angrenzenden Erlenbestände. Entwicklung einer naturnahen Fließgewässermorphologie in den begradigten Teilbereichen.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entnahme Totholz (FW)
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Uferbefestigung (WA)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker (Grünland)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Vermeidung Eutrophierung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.