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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rottbachtal (MH-013)

Objektbezeichnung:

NSG Rottbachtal

Kennung:

MH-013

Ort: Muelheim an der Ruhr
Kreis: Muelheim an der Ruhr
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 65,10 ha
Offizielle Fläche: 65,40 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung eines in weiten Teilen noch naturnahen Bachtales,
- Zur Erhaltung und Entwicklung des vielfaeltigen Biotopkomplexes mit in NRW gefaehrdeten
Biotoptypen,
- Wegen des Vorkommens zahlreicher, in NRWestfalen gefaehrdeter oder bedrohter Tier- und
Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften,
- Zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensraeumen fuer insbesondere an feuchte und nasse
Standorte gebundene Tier- und Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften,
- Wegen der Bedeutung des Bachtales als regional bedeutsamen Biotopverbundkorridor,
- Wegen der besonderen Eigenart und Schoenheit des Landschaftsraumes mit seinen vielfaeltigen
Biotopstrukturen,
- Zur Erhaltung von Relikten baeuerlicher Kulturlandschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4607-0037
Kennung:

BK-4607-0037

Objektbezeichnung:

Rottbach

Link zur Karte: BK-4607-0037
Objektbeschreibung: Das BK-4606-039 besitzt eine lang gestreckte Form mit ost-westlicher Ausdehnung. Es umfasst nahezu den gesamten Rottbach sowie angrenzende Wald- und Grünlandparzellen. In seiner Ausdehnung entspricht es dem NSG "Rottbachtal" (MH-013). Im Osten, südlich der Mühlenbergheide, prägen verschiedene Grünlandtypen das Landschaftsbild. Je nach Standort und Nutzung lassen sich hier frische Fettwiesen, Feuchtwiesen und nasse Grünlandbrachen verzeichnen. Ein Vergleich mit der Kartierung von 1993 zeigt, dass das Feuchtgrünland inzwischen deutlich an Fläche verloren hat. Der Grünland-Komplex wird von mehreren Gräben durchzogen, die sich zum Rottbach vereinigen. Dieser durchfließt zunächst einen alten Eichenbestand, dem bachnah ein Eichen-Hainbuchenwald vorgelagert ist, bevor er eine Ackerfläche und weiteres Grünland passiert. Bachabwärts schließen sich verschiedene Laubholzbestände an. Im wechselfeuchten Uferbereich sind neben Erlen-, auch Eichenwälder mit einigen Carpinion-Arten vertreten. Gesellschaftstypische Artenkombinationen sind allerdings nicht vorhanden. Stattdessen herrschen vielfach Störzeiger wie Adlerfarn und Brombeere vor. Auf den grundwasserfernen Standorten stocken überwiegend Buchenbestände mit unterschiedlicher Altersstruktur. Im Unterlauf bestimmen insbesondere Moorbirkenbestände das Bild, die sich durch eine üppige Krautschicht auszeichnen. Neben typischen Arten der Eichen-Hainbuchenwälder dominiert das Drüsige Springkraut die Krautschicht. Örtlich sind Nadelhölzer beigemischt. Kurz bevor der Rottbach in den "Entenfang" mündet, unterquert das Fließgewässer die Autobahn 3, die die westliche Grenze des Gebietes darstellt. Wertbestimmendes Merkmal des Gebiets ist der naturnahe Rottbach, der über weite Strecken von Erlengehölzen begleitet wird. Das sandig-kiesige Bachbett zeichnet sich durch einen mäandrierenden Verlauf aus. Neben ruhigen Flachwasserbereichen finden sich örtlich auch kleine Abbruchkanten und Auskolkungen. Daneben ist ein kleiner Hainbuchen-Eichenwald südlich Weidmannsheil hervorzuheben. Das Gebiet wird von mehreren Gräben durchzogen. Dennoch ist die Krautschicht zumeist gut ausgebildet. Sträucher treten lokal in Erscheinung. Vielerorts lässt sich Totholz verzeichnen. Im Ballungsraum Ruhrgebiet stellen naturnahe Waldgesellschaften und Fließgewässer für viele Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum-Komplex dar, der darüber hinaus als Trittstein- und Vernetzungsbiotop fungieren kann. Das Gebiet hat herausragende Bedeutung für den Biotopverbund des Ballungsraumes. Oberstes Ziel der Entwicklungsmaßnahmen sollte der Erhalt des naturnahen Fließgewässers und seiner bachbegleitenden Erlenbestände sein. Darüber hinaus ist eine Optimierung der gewässernahen Waldparzellen, in einen Bestand mit standortgerechter Waldgesellschaft (Carpinion) anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,41 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (1,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (26,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (2,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (6,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,28 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,23 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,66 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (11,04 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,87 ha)
  • Eichenwald <AB0> (9,13 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,50 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (2,94 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,22 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,28 ha)
  • Birkenwald <AD0> (4,24 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (0,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,26 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,30 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (2,52 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (1,59 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,80 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (2,39 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (NaN ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,63 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,28 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (2,46 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,08 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,59 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,87 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,01 ha)
  • Bach <FM0> (0,23 ha)
  • Graben mit Stillgewässervegetation <FN2> (0,01 ha)
  • Ziergarten <HJ1> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Viermänniges Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissflockiger Sumpfhäubling (Galerina paludosa)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bluthänfling (Carduelis cannabina)
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung des naturnahen Fließgewässers sowie der bachnahen Waldbestände
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA) (kleines Teilstück)
  • Grundwasserabsenkung
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker (Grünland)
Maßnahmen:
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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