Inhalt:
Naturschutzgebiet Oppenweher Moorlandschaft (MI-001)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Oppenweher Moorlandschaft |
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Kennung: |
MI-001 |
Ort: | Stemwede |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 491,61 ha |
Offizielle Fläche: | 492,48 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1952 |
Inkraft: | 2010 |
Außerkraft: | 2030 |
Schutzziel: | Schutzzweck und Schutzziel
Die Unterschutzstellung erfolgt a) zur Erhaltung Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzen- arten, insbesondere zur Erhaltung und weiteren Entwicklung eines großflächigen, überwiegend wiedervernässten, naturnahen Hochmoorkomplexes sowie des unmittelbar angrenzenden nie- dermoorgeprägten Grünlandgürtels mit Wiesen und Weiden unterschiedlicher Ausprägung und Nässegrade. Der gut ausgebildete Biotopkomplex des Hochrnoores mit ausgdehnten, ehemaligen Torfstichen und dem Vorkommen von Übergangs- und Schwingrasenmooren sowie leuchten Heidegebieten wird insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung der typischen l-lochmoorvegetation und der Fun- ktion als Lebensraum für gebietstypische Vogelarten und für Reptilien besonders geschützt. Dem landschaftsraumtypischen, durch extensiv genutzte Wiesen und Weiden geprägten Feucht- wiesengebiet mit Kleingewässern, Blänken, und Gräben kommt eine besondere Bedeutung als Lebensraum zahlreicher Wiesen- und Watvögel, Sumpf- und Röhrichtbrüter, feuchtwiesentypischer Pflanzenarten und -gesellschaften sowie einer Vielzahl seltener und gefährdeter Amphibien, Libellen und Schmetterlinge zu. Der Bereich hat zudem eine besondere Bedeutung als Schutz- und Pufferz- zone für das vom Wasserhaushalt, Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalt geprägte Hochmoor. Besonders zu schützen und zu fördern sind: - ehemalige Torfstiche mit Moorregenerationsflächen, - Pfeifengras-Feuchtheiden, - Nass- und Feuchtgrünland - Nass- und Feuchtweiden, - Calluna-Heiden, - Bodensaure Kleinseggenrieder Aufgrund der Lage, Struktur und Größe des Gesamtkomplexes im nordwestdeutschen Moorkorridor kommt der Sicherung und Optimierung dieses Gebietes in seiner Funktion als Rast-, Brut-, Nahrungs- und Mauserplatz für Wat-, Wasser- und Wiesenvögel besondere Bedeutung zu. Die ausgedehnten Moorregenerationsflächen sind wesentlicher Bestandteil des Biotopverbundes der nordwestdeut- schen Hochmoore. b) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebens räume und der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse im Gebietsnetz "Natura 2000" gemäß Artikel 4, Abs. 4 in Verbindung mit Artikel 2, Abs. 2 und Artikel 6, Abs. 2 der FFH- Richtlinie; hierbei handelt es sich um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang 1 der FFH-Richtlinie (FFH-Lebensraumtypen): - Feuchte Heidegebiete und Glockenheide (NATURA 2000-Code 4010) - Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (NATURA 2000-Code 7120) - Ubergangs- und Schwingrasenmoore (NATURA 2000- Code 7140) - Moorschlenken-Pioniergesellschaften (NATURA 2000- Code 7150) c) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen; insbesondere zur Erhaltung schutzwürdiger Moor-Podsole, Plaggenesch-Gleye und Hochmoor; d) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses im Naturraum der Diepholzer Moorniederung gelegenen, überwiegend offenen, hochmoortypischen und grünland- geprägten Landschaftsteils; e) zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Lebensräume für die folgenden Arten von gemein- schaftlichem Interesse gemäß Anhang 1 der FFH-Richtlinie, für die im Vogelschutzgebiet DE-3417-471 "Oppenweher Moor" vorkommenden Vogelarten, auf die sich Art. 4 der Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Abl. L 20 vom 26. Januar 2010, S. 7) bezieht bzw. für folgende regelmäßig vorkommende Zugvögel: - Feldlerche (Alauda arvensis), - Sumpfohreule (Asio flammeus), - Baumpieper (Anthus trivialis), - Weißstorch (Ciconia ciconia), - Rohrweihe (Circus aeruginosus), - Kornweihe (Circus cyaneus), - Wiesenweihe (Circus pygargus), - Wachtelkönig (Crex crex), - Schwarzspecht (Dryocopus martius), - Baumfalke (Falco subbuteo), - Kranich (Grus grus), - Neuntöter (Lanius collurio), - Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), - Rotmilan (Milvus milvus), - Wiesenschafstelze (Motacilla flava), - Kampfläufer (Philomachus pugnax), - Bruchwasserläufer (Tringa glareola), - Krickente (Anas crecca), - Knäkente (Anas querquedula), - Wiesenpieper (Anthus pratensis), - Bekassine (Gallinago gallinago), - Raubwürger (Lanius excubitor), - Großer Brachvogel (Numensis arquata), - Pirol (Oriolus oriolus), - Braunkehlchen (Saxicola rubetra), - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata), - Grünscherikel (Tringa nebularia), - Waldwasserläufer (Tringa ochropus), - Kiebitz (Vanellus vanellus). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3416-902 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Am Oppenweher Moor |
Link zur Karte: | BK-3416-902 |
Objektbeschreibung: | Das 257 ha grosse Gebiet schliesst unmittelbar suedlich und oestlich an das NSG Oppenweher Moor an und besitzt somit auch eine Pufferfunktion fuer die Hochmoorregerationsflächen. Die vorherrschenden Bodentypen sind Gley-Podsole und Podsol- Gleye mit stellenweise auftretender Torfauflage. Durch Meliorationsmassnahmen waehrend einer Flurbereinigung (Graben- und Rohrentwaesserung, Tiefumbruch und Tiefpfluegen) wurde das ehemalige Gruenlandgebiet suedlich des Moores stark veraendert. Der natuerliche Grundwasserstand wurde als Voraussetzung fuer eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung grossflaechig von 4 - 8 dm unter Flur auf 8 - 13 dm unter Flur abgesenkt. Die Entwaesserung des Gebietes erfolgt hauptsaechlich in oestlicher Richtung ueber den Tielger Bruchgraben zum Grossen Dieckfluss. Einzig im suedwestlichen Bereich fuehren die Graeben nach Sueden aus dem Gebiet heraus. Neben den tiefen Entwaesserungsgraeben bestehen als weitere Ober- flaechengewaesser einige Teiche sowie, vor allem im westlichen Bereich an der Landesgrenze zu Niedersachsen, zeitweilig ueberstaute Brachflaechen. Die Agrarflaeche wird heute etwa zu gleichen Anteilen als Acker und Gruenland bewirtschaftet. Als Ackerfruechte wird meist Getreide (Roggen, Hafer, Gerste) oder Mais angebaut. Die Gruenlandbewirtschaftung erfolgt als Weide oder Maehweide. Teilweise sind Feuchtweiden bzw. -wiesen eingestreut. Einige kleinflaechige Parzellen werden forstlich genutzt. Forstbaumarten sind Waldkiefer, Fichte sowie vereinzelt andere Koniferen, haeufig verzahnt mit Birken-Eichenwald oder Birkenwäldern. Neben den zahlreichen gefaehrdeten Brut- und Gastvoegeln ist die Schmetterlingsfauna bemerkenswert. In den Jahren 1981 und 1982 erfolgte eine Bestandsaufnahme der Grossschmetterlinge in den NSG Oppenweher Moor und Am Oppenweher Moor. Dabei wurden 29 Tagfalter- und 390 Nachtfalterarten nachgewiesen. Im NSG Oppenweher Moor ist nach BUND-AGNL (1988) der Moorfrosch die haeufigste Amphibienart neben Grasfrosch, Wasserfrosch und Erdkroete. Der Moorfrosch laicht auch in einem Teich im Gebiet ab. In den Uebergangs- bereichen vom Moor zum Kulturland findet die Art geeignete Graeben und Teiche als Laichgewaesser (BUND-AGNL 1988). Das Feuchtwiesenschutzgebiet wird durch asphaltierte oder geschotterte Wege in regelmaessige Kammern von ca. 350 m Breite und 700 m Laenge geteilt. Nur der noerdlich verlaufende, die Grenze zum Moor markierende "Kulturdamm" ist streckenweise nicht mit dem PKW befahrbar. Das Verkehrsaufkommen ist gering (Anlieger, Landwirte, Zufahrt zum Parkplatz am Oppenweher Moor, Pferdekutschen mit Ausflueglern). Sieben Anwesen liegen einzeln im Osten des Gebietes, meist an der "Wagenfelder Strasse" (K 60) und am "Mitteldamm", der die suedliche Grenze des Naturschutzgebietes bildet. |
Kennung: |
BK-3516-0012 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Oppenweher Moor |
Link zur Karte: | BK-3516-0012 |
Objektbeschreibung: | Nordrheinwestfälischer Teil eines großen Moorgebietes in der Diepholzer Moorniederung mit ehemaligen Torfstichen, Hochmoorresten, Zwergstrauchheiden, Wollgras- und Pfeifengraswiesen sowie örtlich randlichen Moorwäldern. Das Oppenweher Moor wurde ehemals ausschließlich im bäuerlichen Handtorfstichverfahren und nicht maschinell abgetorft. Seit gut 30 Jahren erfolgen Maßnahmen zur Wiedervernässung/Renaturierung. Zahlreiche der wiedervernässten Handtorfstiche weisen inzwischen ein gutes Torfmooswachstum auf, Hochmoorregenerationskomplexe des FFH-LRT 7120 nehmen große Flächen des Gebietes ein. Trockenere Bereiche mit Moorheidevegetation werden durch Schafbeweidung, Mäh-, Mulch und Entbirkungsarbeiten offengehalten. Der Moorkörper bietet trotz der ehemaligen Entwässerung einer beeindruckenden Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten eine geeignete Lebensgrundlage. Neben charakteristischen Torfmoosen kommen die typischen Hochmoorpflanzen der Bult- und Schlenkenvegetation wie Moosbeere, Rosmarinheide, Weißes Schnabelried, Rundblättriger Sonnentau sowie Scheiden- und Schmalblättriges Wollgras vor. Das Scheiden-Wollgras bildet dabei bereichsweise große Bestände. Trockenere Moorheideflächen mit unterschiedlichen Anteilen von Glocken-Heide, Besenheide, Schwarzer-Krähenbeere und Pfeifengras umgeben die ehemaligen Torfstiche bzw. vernässten Bereiche. Die offenen Moorflächen dienen dem Kranich als Rastplatz und stellen Brut- und Nahrungshabitat für hochmoortypische Vogelarten wie Bekassine und Großer Brachvogel und viele weitere gefährdete Vogelarten dar. Für den Kranich sind die offenen Moorbereiche Rast- und Schafplätze, selten auch Brutstandort. Die vom Aussterben bedrohte Kreuzotter hat im Oppenweher Moor ihren nordrhein-westfälischen Verbreitungsschwerpunkt. Mit Moor- und Laubfrosch kommen zwei stark gefährdete Amphibienarten vor. Das Gebiet ist Teil des FFH-Gebiet DE-3417-301 "Oppenweher her Moor" und des Vogelschutzgebiet esDE-3417-471 "Oppenweher Moor" und damit Bestandteil des kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete "Natura 2000". Es zählt zu den bedeutendsten Moorbildungen Nordwest-Deutschlands und weist landesweit bedeutsame Vorkommen von Übergangs- und Schwingrasenmooren auf, in denen auch Moorgewässer und wiedervernässte Torfstiche mit Hochmoorwachstum eingebettet sind. Der Moorkörper und die angrenzenden Feuchtwiesen bzw. Magergrünlandflächen bieten trotz der ehemaligen Entwässerung einer beeindruckenden Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten geeignete Lebensräume. Der für den internationalen Vogelzug bedeutende Rast,- Brut-, Nahrungs- und Mauserplatz für Wat- und Wiesenvögel ist Kerngebiet im Naturpark Dümmer und im nordwestdeutschen Moorkorridor ein wesentliches Verbundzentrum. Die ausgedehnten Moorregenerationsflächen sind wesentlicher Bestandteil des Biotopverbundes der nordwestdeutschen Hochmoore. Hauptziel ist die Erhaltung und weitere Entwicklung eines großflächigen, überwiegend wiedervernässten, naturnahen Hochmoorkomplexes. |
Kennung: |
BK-3516-0033 |
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Objektbezeichnung: |
Grünlandkomplex "Im Moor" |
Link zur Karte: | BK-3516-0033 |
Objektbeschreibung: | Das ca. 60 ha grosse Gebiet schließt unmittelbar südwestlich an das NSG "Am Oppenweher Moor" an und besitzt damit eine Pufferfunktion für dieses NSG und auch für die daran sich anschließenden Hochmoorregerationsflächen des NSG "Oppenweher Moor". Durch Meliorationsmaßnahmen während einer Flurbereinigung wurde das Grünlandgebiet südlich des Moores stark verändert. So wurde der natürliche Grundwasserstand als Voraussetzung fuer eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung großflächig auf 10 - 15 dm unter Flur abgesenkt. Die Entwässerung des Gebietes erfolgt hauptsächlich in östlicher und südlicher Richtung. Niedermoor- und Podsol-Gleyböden herrschen vor. Das Gebiet wird heute noch etwa zu zwei Dritteln als Grünland (Fettweiden vom Typ Lolio-Cynosuretum typicum, teilweise Lolium-Einsaat) und zu einem Drittel als Ackerfläche (v.a. Mais, teilwise Getreide) bewirtschaftet. Entlang den Wirtschaftswegen finden sich vereinzelt Baumreihen. Innerhalb der Fläche und auch randlich finden sich Gräben mit Röhricht- und Feuchtgrünlandarten. Im Zentrum des Gebietes befinden zwei Gehöfte. Innerhalb des an das Oppendorfer Moor angrenzenden "Oppendorfer Fledder" stellt das Gebiet das einzige größere, aktuell noch von Grünlandnutzung geprägte Areal dar; die weiter südlich und südöstlich angrenzenden Landwirtschaftsflächen werden von großflächigem Maisanbau beherrscht. Das Gebiet ist Teil eines großen und bedeutenden Zugvogel-Rastgebietes (Oppenweher Moor/Oppendorfer Fledder), in dem alljährlich eine bedeutende Zahl u.a. von Kranichen, Goldregenpfeifern und anderen Limikolenarten rasten. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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