Inhalt:
Naturschutzgebiet Bastauwiesen (MI-003)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Bastauwiesen |
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Kennung: |
MI-003 |
Ort: | Hille |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 1.805,91 ha |
Offizielle Fläche: | 1.776,70 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Schutzausweisung ist für das Naturschutzgebiet Bastauwiesen erforderlich
- zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten, - aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen, - wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Gebietes, - zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Vogelarten, auf die sich Artikel 4 der Richtlinie 79/409/EWG (EU-Vogelschutzrichtlinie) bezieht, sowie regelmäßig vorkommender Zugvögel, die in diesem Teilbereich des EU- Vogelschutzgebietes 3618-401 "Bastauniederung" auftreten, und ihrer Lebensräume, - das Gebiet ist für folgende Vogelarten, auf die sich Artikel 4 der EU- Vogelschutzrichtlinie bezieht, sowie für folgende regelmäßig vorkommende Zugvögel von gemeinschaftlichen Interesse: Arten, die im Gebiet brüten: - Bekassine (Gallinago gallinago) - Braunkehlchen (Saxicola rubetra) - Flußregenpfeifer (Charadrius dubius) - Großer Brachvogel (Numenius arquata) - Kiebitz (Vanellus vanellus) - Krickente (Anas crecca) - Knäkente (Anas querquedula) - Löffelente (Anas clypeata) - Nachtigall (Luscinia megarbynchos) - Neuntöter (Lanius colluno) - Pirol (Oriolus oriolus) - Rohnweihe (Circus aeruginosus) - Tafelente (Aythya ferinä) - Wachtelkönig (Crex crex) - Wasserralle (Rallus aquaticus) - Weißstorch (Ciconia ciconia) - Wiesenpieper (Anthus pratensis) - Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) Arten, die Nahrungsgäste bzw. Durchzügler sind: - Bruchwasserläufer (Tringa glareola) - Eisvogel (Alcedo atthis) - Grünschenkel (Tringa nebularia) - Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) - Kornweihe (Circus cyaneus) - Kampfläufer (Philomachus pugnax) - ranich (Grus grus) - Rotmilan (Milvus milvus) - Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) - Uhu (Bubo bubo) - Waldwasserläufer (Tringa ochropus) - Wanderfalke (Falco peregrinus) - Wespenbussard (Pemis apivorus) (auf die Teilfläche des EU- Vogelschutzgebietes angepasster Auszug aus dem Natura 2000 Standard- datenbogen) sowie zur Bewahrung, Entwicklung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der folgenden Arten gemäß Anhang II der FFH- Richtlinie sowie deren natürlichen Lebensräume - Steinbeißer (Cobitis taenia), - Schlammpeitzger (Misgumus fossilis). 1.21.1- Zur Erreichung des Schutzzweckes dienen die unter 1.30 genannten Gebote und Verbote. Darüber hinausgehende für das Erreichen des Schutzzweckes erforderliche Einschränkungen der landwirtschaftlichen Bodennutzung in Teilbereichen der Kernzonen bleiben ausschließlich freiwilligen Vereinbarungen mit den betroffenen Landwirten vorbehalten. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3618-0007 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Bastauwiesen |
Link zur Karte: | BK-3618-0007 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Bastauwiesen" umfasst große Teile des vermoorten Weserurstromtales zwischen Minden und Lübbecke. Es erstreckt sich im Vorland des Wiehengebirges über eine Länge von ca. 14 km. Zusammen mit den benachbarten Naturschutzgebieten Großes Torfmoor, Neuenbaumer Moor und Altes Moor bildet es das Vogelschutzgebiet "Bastauniederung". Die Bastauwiesen werden größtenteils von Grünland auf Niedermoorböden geprägt. Vor allem am nördlichen und östlichen Rand des Gebietes nehmen auch Ackerflächen größeren Raum ein. Strukturiert wird es durch verschiedene Gehölzbestände wie Feldgehölze, Feldhecken, Kopfbaumreihen, Ufergehölze u.ä.. Vor allem im Westen des Gebietes, im Übergang zum Großen Torfmoor, befinden sich auch von Birken dominierte Pioniergehölze im Bereich ehemaliger Torfstiche (teilweise mit höherem Anteil der neophytischen Späten Traubenkirsche). Die namensgebende Bastau, ein begradigtes und ausgebautes Fließgewässer, verläuft größtenteils an der Südgrenze des Gebietes. Überwiegend werden ihre Ufer von Röhrichten und Hochstaudenfluren gesäumt. Vereinzelt sind auch Weiden als Ufergehölze anzutreffen. Im Wasser wachsen üppige Bestände von Teichrosen und Wasserpest. In den 1950er Jahren wurde in der Moorniederung ein intensives Grabensystem angelegt. Diese Gräben werden zumeist von Binsen- und Großseggenriedern, Röhrichten oder Hochstaudenfluren gesäumt. Im Zentrum verläuft parallel zur Bastau als Hauptvorfluter der sogenannte "Entlaster". Die nördliche Grenze des Naturschutzgebietes bildet der von einer durchgehenden Gehölzanpflanzung gesäumte Mittellandkanal. Im Gebiet befinden sich insgesamt vier größere Kernbereiche, die sich größtenteils im Besitz des Kreises Minden-Lübbecke bzw. der NRW-Stiftung befinden. Hier wurden in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Hierzu zählen die Extensivierung der Grünlandnutzung, die Umwandlung von Acker in Grünland, die Anlage zahlreicher naturnaher Kleingewässer und Blänken, die Durchführung von Wiedervernässungsmaßnahmen oder die Beseitigung störender Gehölzbestände. Hier haben sich deshalb zumindest in ersten Ansätzen landschaftstypische Feuchtwiesen mit entsprechender Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Das NSG Bastauwiesen umfasst mit seiner Fläche von 1.776 ha eines der größten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Nordrhein-Westfalens. Die Torfmächtigkeiten nehmen von West nach Ost von 3 m auf unter 1m ab. Besondere Bedeutung hat das Gebiet als Lebensraum für feuchtgebietstypische Vogelarten. So brüten hier zahlreiche Wiesenvogelarten (Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Feldlerche, Neuntöter, Wachtelkönig, Wachtel), Watvögel (Kiebitz, Großer Brachvogel) und Wasservögel (Teichralle, Krickente, Zwergtaucher). Eine besondere Erfolgsgeschichte stellt die Wiederbesiedlung der gesamten Bastauniederung durch den Weißstorch dar. Im oder am Naturschutzgebiet Bastauwiesen brüten mittlerweile 12 Storchenpaare (Stand: 2018). Der Kranich hat sich ebenfalls neu im Gebiet angesiedelt. Das Gebiet wird außerdem von zahlreichen Vogelarten zur Rast und Überwinterung genutzt (z.B. Sumpfohreule, Kranich, Bekassine). Es gilt deshalb als landesweit bedeutsames Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet (Important Bird Area) und ist zentraler Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes Bastauniederung. Infolge der oben genannten Naturschutzmaßnahmen konnten sich in den Kernbereichen artenreiche Kleingewässer, Feuchtwiesen und Flutrasen oder mesophiles Extensivgrünland entwickeln. Hier wachsen zahlreiche bedrohte Pflanzenarten. Von den Naturschutzmaßnahmen haben auch viele Libellenarten, feuchtgebietstypische Heuschreckenarten oder Amphibien wie Laub- und Moorfrosch profitiert. Die Bastau spielt trotz ihres derzeit noch relativ naturfernen Zustandes eine wichtige Rolle für bedrohte Kleinfische wie den Schlammpeitzger und den Steinbeißer. Den Bastauwiesen kommt aufgrund ihrer Ost-West-Ausdehnung und ihrer Großflächigkeit eine sehr große Bedeutung im landesweiten Biotopverbund zu. Des Weiteren bildet es im Zusammenhang mit weiteren Feuchtgebieten wie dem Dümmer, dem Stein |
Kennung: |
BK-3618-901 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Bastauniederung |
Link zur Karte: | BK-3618-901 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Bastauniederung erstreckt sich ueber eine Laenge von ca. 14 km zwischen Minden und Luebbecke. Die Breite des Gebietes belaeuft sich meist auf 1,4 bis 2,1 km, einzig im Westen umrandet das Gebiet das Grosse Torfmoor in einem schmaleren Streifen. Im Norden wird das Gebiet weitgehend vom Mittellandkanal begrenzt, im Sueden bildet die Bastau ueber weite Strecken die Gebietsgrenze. Die Boeden sind nahezu ausschliesslich organogen. Waehrend im Westen im Bereich des Grossen Torfmoors Hochmoortorf mit einer Maechtigkeit von ueber 2 m ueberwiegt, breiten sich nach Osten hin Niedermoorboeden mit deutlich abnehmender Maechtigkeit aus. Noch Ende der 50er Jahre wurde die Bastau-Niederung grossteils als Gruenland genutzt. Mit der im Rahmen der Flurbereinigung 1958 bis 1960 begonnenen, verstaerkten Entwaesserung des Gebietes wurden die Gruenlandflaechen intensiver genutzt oder umgebrochen und der Ackernutzung zugefuehrt. Aktuell werden die landwirtschaftlichen Nutzflaechen im NSG zu etwa gleichen Anteilen als Gruenland und Acker genutzt. Innerhalb der Gruenlandbewirtschaftung dominiert die Weidenutzung, nur wenige Parzellen lassen sich noch als Feuchtgruenland ansprechen. Das NSG Bastauniederung ist weitgehend offen, nur lokal tritt eine schwache Gliederung durch juengere Feldgehoelze, Baumreihen und Einzelgehoelze, seltener auch durch Kopfweiden(reihen) und Hecken auf. Das Gebiet wird von mehreren Strassen und Feldwegen sowie von einem Bahndamm gequert. Die im Osten um 5 m breite Bastau ist begradigt, ein Ufergehoelz fehlt. Im Gruenland wurden einige Blaenken angelegt. Am Mittellandkanal befindet sich ein stark verschilftes Spuelfeld. Im westlichen Gebietsteil sind in einigen Birkengehoelzen und Weiden- Faulbaum-Gebueschkomplexen kleinflaechige Torfstiche zu verzeichnen. Die Bastau-Niederung ist ein landesweit bedeutsamer Brut- und Durchzugsbiotop fuer zahlreiche Vogelarten und wurde 1987 durch die Deutsche Sektion im Internationalen Rat fuer Vogelschutz beim Europarat als Important Bird Area angemeldet. Durchgefuehrte Entwaesserungsmassnahmen, Gruenlandumbruch und intensivierte Gruenlandbewirtschaftung haben allerdings zu einer ornithologischen Wertminderung gefuehrt. So sind die in den 70er Jahren im Gebiet nachgewiesenen Brutvorkommen u.a. von Weissstorch, Krickente, Kornweihe, Wachtel und Wachtelkoenig mittlerweile erloschen, Braunkehlchen und Uferschnepfe unterlagen einer starken Bestandsminderung. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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