Inhalt:
Naturschutzgebiet Rethlage (MI-005)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Rethlage |
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Kennung: |
MI-005 |
Ort: | Stemwede |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 45,16 ha |
Offizielle Fläche: | 45,21 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1984 |
Inkraft: | 2010 |
Außerkraft: | 2030 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzen- arten, insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung eines aus feuchten bis nassen Wiesen und Weiden bestehenden, geschlossenen Grünlandkomplexes, der den im Zentralbereich liegen- den Erlenbruchwald auf Niedermoorstandorten umgibt. Das zu schützende Biotopgefüge wird ergänzt durch Stillgewässer, Gräben, Röhrichte, Seggenrieder, Gehölzreihen, Kopfbäume und Grünlandbrachen. Der Bereich stellt einen gut ausgebildeten, strukturreichen Biotopkomplex dar, der insbesondere durch einen naturnahen, seltenen Waldbestand und wertvolle Grünlandflächen mit dem Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten und -gesellschaften geprägt ist. Das Gebiet ist ferner wertvoll für Wiesen- vögel, Amphibien, Libellen und Schmetterlinge. Neben seiner Funktion als Lebensraum für feucht- wiesen und bruchwaldtypische Tier und Pflanzenarten stellt das Gebiet auch einen wesentlichen Bestandteil des überregionalen Biotopverbundes dar. b) aus wissenschaftlichen, landeskundlichen, erdgeschichtlichen und naturgeschichtlichen Gründen, insbesondere zur Erhaltung schutzwürdiger Niedermoorböden, Moorgleye und Anmoorgleye mit hohem Entwicklungspotential, c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des insbesondere durch Bruchwald, Grünland und Kopfbäume geprägten Feuchtgebietes innerhalb des Naturraums der Rhaden -Diepenauer Geest. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3617-0002 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rethlage |
Link zur Karte: | BK-3617-0002 |
Objektbeschreibung: | Ca. einen Kilometer östlich des Stemweder Ortsteils Destel gelegener, ursprünglich offener Niedermoorstandort aus einer langgestreckten Waldinsel mit Sumpf- und Bruchwäldern, die von einem Gürtel aus überwiegend feuchtem und extensiv genutztem Grünland umgeben wird. Der Waldkomplex besteht aus einem vielfältigen Mosaik unterschiedlicher Wald- und Gebüschgesellschaften. Neben zum Teil seggenreichen Erlenbruchwaldbeständen und von Grau-Weiden geprägten Bruchgebüschen kommen an naturnahen Laubwaldbeständen Erlen- und Erlenmischwälder örtlich mit höheren Anteilen an Moor- und Sand-Birke, Esche oder Stiel-Eiche vor. Vereinzelt sind zudem Überhälter aus Hybrid-Pappeln eingestreut. Als Sumpfwälder sind diese Bestände vegetationskundlich als Traubenkirschen-Erlen-Eschenwäldern einzustufen. Ein größerer Teil der Waldinsel wird auf Bruchwaldstandorten aus älteren Pappelmischwäldern aufgebaut, bei denen bodenständige Baumarten wie Schwarz-Erle oder Esche häufig im Unterstand wachsen. In der Krautschicht bilden zudem Schilf oder Großseggen wie Sumpf-Segge und Steife Segge Dominanzbestände. Zahlreiche, zum Teil jedoch nur flache Gräben durchziehen die Bestände, während randliche Gräben deutlich tiefer ausgebildet sind. Das umgebende Grünland wird nach den Vorgaben des Naturschutzes seit Jahren extensiv bewirtschaftet. Vor allem im Westteil des Gebietes haben sich hierdurch gut ausgebildete, seggenreiche Feuchtwiesen (typische Sumpfdotterblumenwiesen) sowie Feuchtweiden mit artenreichen Flutrasenbeständen entwickelt. Weiteres Feuchtgrünland kommt im Gebiet zumeist im Kontakt zu den Waldbeständen vor, denen im Norden zum Teil auch schmale Schilfbestände vorgelagert sind. Ausgebildet sind hier Feuchtwiesen (im Norden örtlich auch mit dem stark gefährdeten Wasser-Greiskraut), Flutrasen sowie feuchte Glatthaferwiesen, die auf trockeneren Standorten in typische, zum vom Wiesen-Fuchsschwanz geprägte Wiesen übergehen. Die vier naturnahen Kleingewässer des Gebiets werden zumeist von dichten Schilfgürteln umgeben, örtlich kommt auch die gefährdete Wasserfeder vor. Die Gräben im Offenland sind örtlich durch Großsseggen, häufiger durch Schilfbestände geprägt. Im Nordwesten gliedern alte Kopfbäume sowie eine Obstbaumreihe das Grünland. Das Gebiet beherbergt noch eine Vielzahl der charakteristischen Feuchtwiesenarten, darunter einige zum Teil stark gefährdete Pflanzenarten der Roten Liste NRW (wie Wasser-Greiskraut, Sumpf-Sternmiere, Röhrige Pferdesaat, Trauben-Trespe, Blasen-Segge u. a.). Auch im Großteil der Waldbestände sind noch typische Sumpf- und/oder Bruchwaldarten wie die gefährdete Walzen-Segge, Steife Segge, der Sumpf-Porst oder das Sumpf-Veilchen zu finden. Insofern hat das Gebiet eine hohe Bedeutung als Refugiallebensraum und ist wichtig als Trittsteinbiotop zur Ausbreitung und Wiederbesiedlung geeigneter Feuchtstandorte. Hauptziele sollten der Erhalt und die Entwicklung feuchter und nasser Wald- und Grünlandstandorte durch Wiedervernässung, eine weiterhin extensive Grünlandnutzung sowie der Bestandsumbau nicht bodenständiger Gehölze (Hybrid-Pappeln) in naturnahe Bruch- und Sumpfwaldbestände sein. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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