Inhalt:
Naturschutzgebiet Ellerburger Wiesen (MI-007)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ellerburger Wiesen |
---|---|
Kennung: |
MI-007 |
Ort: | Nordwalde |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 87,70 ha |
Offizielle Fläche: | 87,95 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1989 |
Inkraft: | 2011 |
Außerkraft: | 2031 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung eines grossflaechigen, durch unterschiedliche Nutzungsformen und Naessegrade gepraegten Gruenland komplexes, der vom Gewaesser der "Grossen Aue" durchfloessen und insbesondere durch naturnahe Waldflaechen auf Auenstandorten, Feldgehoelze, Hecken, Baumreihen, Kleingewaesser, Blaenken und Graeben strukturiert wird. Der gut ausgebildete Biotopkomplex weist aufgrund des mosaikartigen Nebeneinanders unterschiedlicher Lebensraeume eine hohe strukturelle Vielfalt und eine besondere Artenvielfalt auf, die durch die extensive, naturschutzgerechte Nutzung der ausgedehnten Gruenlandflaechen besonders gefoerdert wird. Insbesondere im suedlichen Bereich des Gebietes haben sich Feucht- und Nasswiesen mit besonderer vegetationskundlicher Bedeutung entwikkelt. Darueber hinaus stellen die Kleingewaesser, Blaenken und Graeben Standorte fuer besonders schuetzenswerte Vegetationsbestaende dar. Insbesondere folgende Lebensraeume sind besonders zu schuetzen und zu entwickeln: - Feuchtwiesen und -weiden, - Nasswiesen, - Nassbrachen, - Roehrichte, - Seggenrieder, - Kleingewaesser und Blaenken, - Graeben, - Hecken, - Baumreihen, - Kopfbaeume, - Eschenwaelder, - Erlenmischwaelder; Geschuetzt werden ferner im Gebiet vorkommende, seltene und gefaehrdete Libellen und Amphibienarten sowie Vogelarten der Feuchtwiesen, Waelder und Gebuesche. Das Gebiet hat in seiner Funktion als grossflaechiger Gruenlandkomplex mit eingelagerten Wald- und Gehoelzbestaenden besondere Bedeutung als Trittstein- und Vernetzungsbiotop im regionalen Biotopverbund; b) aus wissenschaftlichen, landeskundlichen und naturgeschichtlichen Gruenden, insbesondere zur Erhaltung schutzwuerdiger Gleye und Anmoorgleye mit hohem Entwicklungspotential. c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit dieses durch Gruenland und Gehoelzflaechen gepraegten, ueberwiegend innerhalb des Naturraums des Luebbecker Loesslandes im Uebergangsbereich zur Rahden-Diepenauer Geest gelegenen Gebietes, dessen Landschaftsbild durch das mosaikartige Nebeneinander von Gruenland- und Gehoelzstrukturen einen besonderen Charakter aeufweist. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-3617-0003 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Ellerburger Wiesen |
Link zur Karte: | BK-3617-0003 |
Objektbeschreibung: | Südwestlich des Ortsteiles Fiestel, nördlich des Mittellandkanals, liegt beidseits der Großen Aue ein strukturreicher Biotopkomplex aus zusammenhängenden, zum Teil feuchten bis nassen Grünlandflächen mit Kleingewässern und Blänken sowie Auwäldern, Feldgehölzen, Hecken und Baumreihen, Gräben und Bächen, die das Gebiet zum Teil kleinräumig strukturieren. Der überwiegende Teil des Grünlandes des Feuchtwiesen-Schutzgebietes wird in einem Mosaik aus Beweidung und Mahd extensiv bewirtschaftet. Besonders hervorzuheben sind für das Gebiet die gut ausgebildeten, seggenreichen Feucht- und Nasswiesen (u. a. als Wassergreiskraut-Wiese und artenreiche Flutrasenbestände) im Süden bzw. Südosten, nördlich des Kanals. Örtlich grenzen hier typische Großseggenriede (u. a. aus Uferseggen-Ried) sowie ein seggenreicher jüngerer Erlen-Bruchwald an. Die zahlreich angelegten Kleingewässer sind vor allem in den Wiesenflächen naturnah ausgebildet und häufig geprägt durch typische Röhrichtbestände. Die Ufervegetation einiger Weidetümpel und Blänken leidet jedoch wegen mangelnder Abzäunung örtlich unter Viehtritt und -verbiss. Ansonsten ist das Weidegrünland hauptsächlich durch frische bis feuchte Ausbildungen der Weidelgras-Weißklee-Weide gekennzeichnet, örtlich auch durch Flutrasen. Unter den ausgebildeten Glatthaferwiesen ist insbesondere eine vergleichsweise arten- und blütenreiche Wiese nordöstlich der Erbbegräbnisstätte hervorzuheben. Die Fließgewässer (Große Aue, Hedemer Bruchgraben, Alsweder Bach) sind weitgehend begradigt und weisen nur örtlich naturnahe Strukturen wie typische Bachröhrichte oder Erlen-/Eschen-Ufergehölze auf. Nördlich der Großen Aue stockt ein teilweise nasser Auwaldrest aus Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald, lokal mit Übergängen zum Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald, westlich grenzt ein teilweise feuchter, von Korb- und Bruch-Weiden geprägter Pionierwald an. Darüber hinaus finden sich auf den Auenstandorten örtlich Pappel- und Eschenwälder. Im Zentrum des Gebietes an der Erbbegräbnisstätte kommt in einem Feldgehölz u.a. die stark gefährdete Flatter-Ulme vor. Baumreihen aus Eschen, Stieleichen oder Hybrid-Pappeln gliedern zudem das Gebiet. Insbesondere der östliche Teil ist entlang der Wege und Gräben gut mit Hecken und Gehölzreihen ausgestattet. Der gut ausgebildete Biotopkomplex mit teilweise naturnahen Waldbeständen (u. a. Au- und Bruchwald) sowie vegetationskundlich bedeutsamen Grünlandflächen stellt einen wertvollen Lebensraum u. a. für Amphibien, für eine Vielzahl von Vogelarten sowie für feuchtwiesentypische Heuschreckenarten dar. Die vorhandenen Gehölzstrukturen tragen wesentlich zur Bedeutung dieses grünlandgeprägten Gebietes bei. Stellvertretend für die Vogelarten wird auf das Vorkommen des in der Roten Liste des Landes Nordrhein-Westfalen als stark gefährdet eingestuften Rotmilans und des als gefährdet eingestuften Kiebitzes verwiesen. Aus floristischer Sicht ist insbesondere auf das Vorkommen von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten wie der Ufer-, Blasen- und der Verlängerten Segge, der Sumpf-Sternmiere, des Wasser-Greiskrautes und der Röhrigen Pferdesaat hinzuweisen. Für den Biotopverbund der grünlandgeprägter Niederungsbereiche westlich der Weseraue übernimmt das Gebiet wichtige Refugial- und Trittsteinfunktionen. Darüber hinaus verbindet die Große Aue das Gebiet mit den bedeutenden Moore an der Grenze zu Niedersachsen. Hauptziele sollten neben dem Erhalt der vorhandenen Feuchtwiesen die Optimierung der Standortverhältnisse durch Wiedervernässung geeigneter Fächen in Verbindung mit der Ausdehnung extensiver Wiesennutzung sowie die Entwicklung bodenständiger Laubwälder durch Bestandsumbau sein. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: | |
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.