Inhalt:
Naturschutzgebiet Haeverner Marsch (MI-008)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Haeverner Marsch |
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Kennung: |
MI-008 |
Ort: | Petershagen |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 103,46 ha |
Offizielle Fläche: | 104,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1979 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 2023 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung als NSG erfolgt
a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung des durch Kiesabgrabung entstandenen, vor allem aus sechs groesseren Stillgewaessern mit unterschiedlichen Entwicklungsstadien bestehende grossflaechigen Gewaesserkomplexes im Niederungsbereich der Weser als landesweit bedeutsamer Lebensraum und Lebensstaette seltener und gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist dabei insbesondere als ein international bedeutsamer Nahrungs-, Brut-, Mauser-, Durchzugs- und Ueberwinterungsgebiet bzw.Rastplatz fuer Wasser- und Sing- voegel, insbesondere Lappentaucher, Ruderfuesser, Schreit- und Entenvoegel (einschliesslich Schwaene, Gaense und Saeger) sowie Greif-, Kranich-, Wat-, Wat-, Moewen-, Racken- und Sperlingsvoegel, insbesondere zu schuetzen. Dazu gehoert vorrangig die Erhaltung sowohl der groesseren Stillgewaesser als auch der Kleingewaesser mit naturnahen Uferstrukturen und ausgepraegten Flachufern, die Erhaltung von Halbinseln, Inseln, Roehrichten, vegetationsfreien Flaechen und Gehoelzsaeumen, die funktionale Anbindung der aquatischen Lebensraeume an angrenzendes Feuchtgruenland, Gruenlandbrachen, Hochstaudenfluren und Weidengebuesche sowie die weitere Wiederherstellung der landschaftsraumtypischen Ueberflutungsdynamik. b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden. c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schoenheit des Gebietes. d) Zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Lebensraeume fuer die folgenden im Schutz- gebiet als Teilbereich des Vogelschutzgebietes DE-3519-401 "Weseraue" vorkommenden Vogelarten, auf die sich der Artikel 4 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates ueber die Erhaltung der wildlebnenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie) vom 02.04.1979 (ABI.EG Nr.L 305 S.1) bezieht bzw. fuer folgende regelmaessig vorkommende Zugvoegel - Teichrohrsaenger (Acrocephalus scirpaceus), - Eisvogel (Alcedo atthis)), - Flussuferlaeufer ( Actitis hypoleucos), - Spiessente (Anas acuta), - Loeffelente (Anas clypeata), - Krickente (Anas crecca), - Pfeifente (anas penelope), - Stockente (Anas platyrhynchos), - Knaekente (Anas querquedula), - Schnatterente (Anas strepera), - Graugans (Anser anser), - Blaessgans (Anser albifrons), - Saatgans (Anser fabalis), - Graureiher (Ardea cinerea), - Tafelente (Aythya ferina), - Reiherente (Aythya fuligula), - Nonnengans (Branta leucopsis), - Schellente (Bucephala clangula), - Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), - Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), - Rohrweihe (Circus aeruginosus), - Singschwan (Cygnus cygnus), - Blaesshuhn (Fulica atra), - Bekassine (Gallinago gallinago), - Austernfischer (Haematopus ostralegus), - Sturmmoewe (Larus canus), - Gaensesaeger (Mergus merganser), - Zwergsaeger (Mergus serrator), - Kampflaeufer (Philomachus pugnax), - Fischadler (Pandion haliaetus), - Kormoran (Phalacrocorax carbo), - Haubentaucher (Podiceps cristatus), - Zwergtaucher (Podiceps ruficollis), - Wasserralle (Rallus aquaticus), - Flussseeschwalbe (Sterna hirundo), - Dunkler Wasserlaeufer (Tringa erythropus), - Bruchwasserlaeufer (Tringa glareola), - Gruenschenkel (Tringa nebularia), - Waldwasserlaeufer (Tringa ochropus), - Rotschenkel (Tringa totanus), - Kiebitz (Vanellus vanellus). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3519-0015 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Häverner Marsch" |
Link zur Karte: | BK-3519-0015 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Häverner Marsch" liegt in einer weitläufigen, durch Acker- und Grünlandnutzung geprägten Weserschleife nordöstlich der Ortschaft Hävern. Den größten Teil des Gebietes nehmen sechs durch Kiesabbau entstandene Gewässer mit mehreren Inseln, Halbinseln und Flachwasserzonen ein. Teilweise stehen sie durch Flutrinnen miteinander oder mit der Weser in Verbindung und sind so dem Hochwassereinfluss der Weser ausgesetzt. Die Gewässer sind von Brachflächen, extensiv bewirtschafteten, artenreichen Wiesen und einzelnen Ackerflächen umgeben. Von West nach Ost durchschneidet der Rottbach, ein ausgebauter Tieflandbach, das Gebiet und mündet hier in die Weser. An den Gewässern finden sich ausgedehnte Wasserpflanzenbestände, Röhrichte, Weidenwälder und -gebüsche. Im ungenutzten Umfeld der Abgrabungsgewässer wachsen verschiedene blütenreiche Gras- und Staudenfluren. An den Rändern des Gebietes wurden Feldhecken aus heimischen Sträuchern angelegt, die das Gebiet abschirmen und zusätzliche Lebensräume für die Tierwelt bieten. Das NSG "Häverner Marsch" besitzt aufgrund seiner zentralen und störungsarmen Lage innerhalb des Vogelschutzgebietes "Weseraue" eine große Bedeutung. Die Gewässer und ihr Umfeld unterliegen weder freizeitlichen-, jagdlichen- noch fischereilichen Nutzungen! Sowohl zur Brutzeit als auch während der Rast- und Überwinterungszeit werden sie von vielen gebietstypischen Vogelarten genutzt. Ferner liegt das Gebiet im Einzugsbereich von mehreren Brutpaaren des Weißstorchs. Als Brutvögel treten im Gebiet u.a. Flussregenpfeifer, Knäk-, Krick- und Löffelente sowie Flussseeschwalbe auf. Auch in den Herbst- und Wintermonaten wird das Gebiet von vielen bedrohten Vogelarten wie z.B. nordischen Gänsen und Schwänen sowie verschiedenen Entenarten genutzt. Die Flachwasserbereiche und Inseln werden von verschiedenen Watvogelarten wie Grünschenkel, Waldwasserläufer oder Kampfläufer frequentiert. Für die gebietstypischen Wasser-, Wat- und Wiesenvögel ist insbesondere der Biotopkomplex aus ungestörtem Gewässer, Röhrichten, Auenwald, Hochstaudenfluren und Extensiv-Wiesen wertvoll, da die Tiere hier in unmittelbarer Nachbarschaft Brutplätze, Schlafgewässer sowie Nahrungs- bzw. Äsungsflächen vorfinden. Dies gilt ebenfalls für weitere auentypische Tiergruppen wie z.B. Amphibien, Libellen, Heuschrecken und Schmetterlinge. Aus vegetationskundlicher Sicht sind die gut ausgebildeten Pionierfluren feuchter Standorte, Röhrichte, Weidengebüsche, Silberweiden-Auenwälder sowie die artenreichen Glatthaferwiesen wertgebend. Gemeinsam mit anderen ehemaligen Kiesabgrabungsgebieten innerhalb des Vogelschutzgebietes Weseraue bildet das NSG "Häverner Marsch" einen wichtigen Trittsteinbiotop für Zugvögel. Gleichzeitig bietet es wichtige Rückzugsbereiche für auentypische Pflanzen, Brutvögel, Amphibien, Heuschrecken, Libellen etc., die von hier aus neu geschaffene Lebensräume im Umland und darüber hinaus besiedeln können. Innerhalb des durchgehenden Grünlandgebietes entlang der Weser spielt es außerdem eine wichtige Rolle als Teil einer Verbundachse zwischen Petershagen, Schlüsselburg und darüber hinaus. Im NSG "Häverner Marsch" gilt es insbesondere die durch Kiesabgrabung entstandenen, großflächigen Stillgewässer im Niederungs- und Überschwemmungsbereich der Weser mit naturnahen Uferstrukturen, ausgeprägten Flachufern, Inseln, Röhrichten und Ufergehölzen, als wichtige Kernzone innerhalb des Vogelschutzgebietes "Weseraue" zu erhalten und zu pflegen. Das Umfeld der Gewässer mit seinen Brachflächen, Feldhecken und extensiv genutzten Wiesen bildet eine wichtige Pufferzone gegenüber der angrenzenden, intensiv ackerbaulich genutzten Agrarlandschaft. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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